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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zuzutrauen, dass ich dich übers Knie lege.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um die wenigen Zentimeter zu überbrücken, die fehlten, damit ihre Lippen seinen Mund finden konnten. »Das klingt faszinierend«, murmelte sie und hauchte Küsse auf seinen Mund. »Aber ich kann dir nur raten, es zu genießen, denn sowie du mich loslässt, werde ich es dir im Namen aller Frauen auf Erden vergelten müssen.«
    Er prustete vor Lachen. Es war ein nebliger Tag und es war auch recht windig, doch in dem Moment schien die Sonne über ihm hervorzubrechen. Dieses asiatische Porzellanpüppchen mit den dunklen Schokoladenaugen und dem glänzenden blauschwarzen Haar, das frei um ihr Gesicht fiel, hatte etwas an sich, was Wohlbefinden in ihm auslöste. Ihre zierliche Gestalt stand im Widerspruch zu ihrem harten Kern. Sie löste in ihm den Wunsch aus, ihr Held zu sein, der Mann, auf den sie angewiesen war, wenn um sie herum alles zu Bruch ging, doch es sah ganz danach aus, als würde es umgekehrt sein.
    Er nahm ihr Gesicht in seine Hände – Hände, die im Vergleich zu ihren so groß waren. An ihm war zweimal so viel dran wie an ihr, und er wog leicht das Doppelte, und doch war er in ihren kleinen Händen verloren, restlos verloren. Und er wollte es so haben. Während sie vor dem Kartell geflohen waren und gegen Whitneys Männer gekämpft hatten, er sie von ihrem Baby entbunden und mitten in der Nacht neben ihrem zarten Körper gelegen hatte, war es irgendwann dazu gekommen, dass er sich ihr mit Leib und Seele ausgeliefert hatte.
    »Ich bin in dich verliebt, Rose«, sagte er und sah in diese wunderschönen dunklen Augen. Er kam sich vor, als stürzte er in einen warmen, dunklen, bodenlosen Brunnen.
    Das Gelächter in ihrem Blick erlosch, und sie blinzelte; ihre Augen schienen zu brennen. »Das brauchst du nicht zu sagen, Kane.«
    »Ich sage nichts, was ich nicht so meine, Rose.«
    Sie holte tief Atem und blinzelte wieder. Diesmal konnte er Tränen an den Spitzen ihrer Wimpern glitzern sehen.
    »Liebling.« Er beugte sich hinunter, um die Tränen von ihren Augen zu küssen. »Das ist nichts Schlimmes. Es ist etwas Gutes. Wir haben uns fürs Leben aufeinander eingelassen. Dich zu lieben ist gut.«
    »Aber ist es echt?« Ihre Stimme bebte, war nicht mehr als ein Flüstern. Vielleicht ein Flehen. Oder ein Leugnen.
    »Fragst du mich, ob es etwas ist, worauf du zählen kannst? Denn wenn es das ist, was dir Sorgen macht, Rose, dann kann ich dir versichern, dass meine Gefühle für dich nicht vergehen werden. Ich bin in dich verliebt. So ist es mir noch nie gegangen, bei keiner anderen Frau, und ausgesprochen habe ich diese Worte erst recht nicht. Wenn Whitney Paare anlegt, dann geht es um körperliche Lust, nicht um Liebe. Er kann keine Gefühle manipulieren, nur unsere Körper. Was ich für dich empfinde, ist echt, Rose. Es gilt dir ganz persönlich, dem Menschen, der du bist.«
    Sie sah ihm lange Zeit forschend ins Gesicht. Er stand vollkommen still da und ließ sie die Wahrheit in seinen Augen sehen. Sie erschütterte ihn bis ins Mark. Mit ihrer Kraft, ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit. Sie war zu ihm gekommen und hatte sich auf ihn eingelassen, auf ein Leben mit ihm, um ihr Kind zu schützen. Sie hatte Whitney gebeten, sie zu seiner Partnerin zu machen, obwohl sie um die Möglichkeit gewusst hatte, dass sie einander nicht finden würden – und dass kein anderer sie körperlich jemals befriedigen würde – , und sie hatte es getan, weil sie dazu stand, dass sie sich für ihn entschieden hatte.
    Wie hätte ein Mann wie er, einer, der sich der Pflichterfüllung und der Ehre verschrieben hatte, sie nicht respektieren und bewundern können? Der Mann in ihm fühlte sich von ihrer ganzen Persönlichkeit angesprochen.
    »Es könnte passieren, dass du mir das mehrfach täglich sagen musst, damit ich es glaube«, warnte sie ihn. »Mit Märchen habe ich mich noch nie leicht getan.«
    Sein Mund verzog sich zu einem bedächtigen Lächeln. Er konnte spüren, wie die Wärme, die sich in seinem Körper ausbreitete – weil sie seine Sonne war – , langsam sein Blut aufheizte. »Dann bin ich also der Prinz. Ich wollte schon immer ein Prinz sein.«
    Rose sah ihm weiterhin in die Augen. Ihre schlanken Arme legten sich um seinen Hals, und sie zog seinen Kopf zu sich hinunter. Er sah, wie ihre Augen dunkel und verträumt wurden, als sich sein Mund ihrer Lippen bemächtigte.
    Sebastian versetzte ihm einen kräftigen Tritt und wand sich, als ihre

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