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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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haben etliche in eurer Wohnung gefunden und zwei hier oben, wo Eric sie angebracht hat, während sein Physiotherapeut sein Bestes getan hat, um Kane durch Überanstrengung umzubringen. Jaimie hat jeden Schritt der beiden auf sämtlichen Aufzeichnungen der Überwachungskameras Bild für Bild überprüft. Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelungen ist, sie alle zu finden.«
    Rose hörte ihm zu, doch ihr Blick hatte sich auf Javier gerichtet, der in einem Schaukelstuhl saß und Sebastian in seinen Armen hielt. Der Mann strahlte über das ganze Gesicht.
    »Ich danke euch allen dafür, dass ihr Sebastian zurückgeholt habt«, sagte sie schlicht und einfach. Von einem Moment auf den anderen kam in ihr ein solcher Gefühlsüberschwang auf, dass es unmöglich war, ihn in Schach zu halten. »Ihr alle habt euer Leben für uns in Gefahr gebracht … «
    »Ihr gehört zur Familie.« Javier tat ihren gestammelten Dank mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Ihr tätet dasselbe für uns.«
    Die Zuversicht in seiner Stimme wärmte sie innerlich. »Trotzdem. Ich hätte es nicht überlebt, wenn es Whitney gelungen wäre, Sebastian in seine Finger zu kriegen.«
    Kane schlang seine Finger um ihre und zog ihre Hand an seine warmen Lippen. »Doch, du hättest es überlebt, Rose. Wir hätten Jagd auf ihn gemacht.«
    »Und wir würden niemals aufgeben, bevor wir ihn haben«, bestätigte Mack.
    »Was ich nicht verstehe«, sagte Javier und atmete den Geruch des Babys ein, »ist, warum Whitney glaubt, wir würden aufgeben. Er kennt uns. Oder er sollte uns zumindest kennen.«
    »Er kann nicht wissen, wie eng wir miteinander verbunden sind«, sagte Mack.
    »An dem, was Javier sagt, ist etwas dran, Mack«, warf Kane ein. »Er kennt uns als Individuen.«
    »Deshalb hat er dich als Wächter für seine Einrichtung angefordert, Kane«, sagte Rose. »Er hatte alles über dich gelesen und sich ein Bild von deinem Charakter gemacht. Daher wusste er, dass du Eindruck auf mich machen würdest.«
    »Dann muss er auch wissen, dass ich die Suche nach euch niemals aufgeben würde, wenn er euch mir wegnähme. Nur mein Tod könnte mich daran hindern weiterzusuchen.«
    »Und dann würden wir die Suche fortsetzen«, fügte Mack hinzu. »Ich glaube, ein Teil von ihm sieht es gern, wenn wir gewinnen. Als sei es ein Spiel, mit Menschen anstelle von Spielfiguren. Er baut ein Schlachtfeld auf und wirft die Spieler auf das Brett. Es amüsiert ihn zu beobachten, was passiert.«
    »Das ist ziemlich krank«, sagte Javier. Er lächelte das Baby an, und sein Tonfall wurde sanfter. »Und Whitney hält mich für einen Psychopathen.« Das Baby schlang seine Finger um Javiers Zeigefinder, als reagierte es auf seine Bemerkung. »Merk dir für die Zukunft, dass Psychopathen als etwas ganz Schlimmes angesehen werden«, sagte er zu dem Baby.
    Rose warf einen Blick auf ihn. Er klang verletzt, doch als sie Javier ansah, senkte er den Kopf, um einen Kuss auf die Finger des Babys zu drücken.
    »Das«, sagte sie, »ist genau die Form von groß angelegtem Experiment, an dem Whitney seinen Spaß hätte. Wahrscheinlich spielt es für ihn gar keine allzu große Rolle, welche Seite gewinnt, solange er das Geschehen beobachten und es dokumentieren kann … « Sie geriet ins Stocken. »Er muss hier in San Francisco gewesen sein, als sie versucht haben, Sebastian an sich zu bringen. Er muss uns nah genug gewesen sein, um zuzusehen. Er würde niemals einen so ausgeklügelten Plan schmieden mit so vielen verschiedenen Fluchtwegen, auf denen sein Team uns abtransportieren kann, ohne den gesamten Ablauf persönlich zu verfolgen.«
    Mack und Kane tauschten einen langen Blick miteinander. »Warum zum Teufel sind wir nicht selbst darauf gekommen?«, fragte Kane mit gesenkter Stimme.
    Javier winkte Rose zu sich. Sein Gesicht hatte jeglichen Ausdruck verloren, und seine Augen waren wieder hart und kalt. Sebastian blickte in sein Gesicht, hörte augenblicklich mit seinem fröhlichen Glucksen auf und sah sich sorgfältig im Raum um; in seinen Augen drückte sich so viel Bewusstsein aus, dass Rose erschauerte, als sie ihn nahm. Sie warf einen besorgten Blick auf Kane. Das Baby war erst zwei Monate alt und schnappte jetzt schon Signale von den Erwachsenen in seiner Umgebung auf. Der kleine Junge erkannte Gefahren bereits, bevor er sie erkennen sollte.
    Was für eine Kindheit wird er haben? In ihrer Stimme schwang Verzweiflung mit, und Furcht kroch unter ihre Haut. Unser Sohn wird nie so etwas wie ein

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