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Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition)

Titel: Im Bann des Nebels, 2, Der ewige Bund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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»Kein Grund, sich so aufzuregen. Sie sind wieder zu Hause, das ist alles. Es ist alles in bester Ordnung.«

Umschlagslayout: init.büro für Gestaltung, Bielefeld, unter Verwendung von Fotografien von © iStockphoto
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    © 2012, 2013 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
    Alle Rechte vorbehalten
    ISBN 978-3-440-13724-6
    Satz: DOPPELPUNKT, Stuttgart
    eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Leseprobe

Lin Hallberg
    Verlass dich auf mich,
morgen komme ich wieder
    Deutsch von Angelika Kutsch
    KOSMOS

Für Hilma und ihre Familie, die mir das Gefühl vermittelte, wie es ist, nach Hause zu kommen, dazuzugehören.
    Herzlichen Dank an die Freunde auf Glaesiber. Ragnhaidur, der mir gezeigt hat, wo die Unterirdischen gewohnt haben. Helgi und seinen wunderbaren Pferden, die es uns ermöglicht haben, Island vom Pferderücken aus zu erleben.

Prolog
    Ich halte die Trense, während Großmutter Rauður sattelt. Piia drängt sich gegen mein Bein und bettelt mich mit einem flehentlichen Blick an, mitkommen zu dürfen.
    „Bitte, Großmutter“, sage ich.
    „Nein, das Fohlen braucht seine Ruhe, Piia muss zu Hause bleiben.“
    Ihre Stimme klingt entschieden. Die Hunde müssen wissen, wo sie hingehören. Piia zieht den Schwanz ein und geht davon, um sich ins Heu zu legen.
    „Mein Fohlen soll auch eine Trense mit silbernen Blumen am Stirnband haben, wenn es groß ist.“
    Die Deichseln scheppern, als ich Großmutter die Trense reiche.
    „Glaubst du, ich kriege so ein Stirnband, wenn Sunnanvind mir ganz allein gehört?“
    „Man muss nur lange genug Geduld haben …“, sagt Großmutter lächelnd.
    Rauður wirft den Kopf, will das Maul nicht öffnen, will das Gebiss nicht haben. Aber Großmutter zwingt die Pferde nie, anders als Papa oder sein Vater. Großmutter wartet ab, streichelt das weiche Maul, bis es sich glättet und nachgibt und sich für das Gebiss öffnet.
    „Kannst du mit den Pferden reden, Großmutter?“
    „Ich kann in ihrer Art denken“, antwortet sie.
    „Wie geht das?“
    „Ich lausche auf ihren Instinkt.“
    „Hat Rauður Angst vor dem Gebiss?“
    „Rauður hat Angst davor, nicht fliehen zu können, wenn er Gefahr wittert.“
    Rauðurs Kiefer schließen sich um das Gebiss. Er senkt den Kopf und seine Ohren zucken.
    „Jetzt hat er wohl keine Angst mehr?“, flüstere ich.
    „Nein, jetzt hat er beschlossen, mir zu vertrauen.“
    Ich klettere auf den Zaun, balanciere auf der obersten Latte und warte, während Großmutter aufsitzt. Ergreife ihre ausgestreckte Hand, mache einen Schritt in die Luft, lande mit gespreizten Beinen auf dem Pferderücken und bücke mich, um den rutschenden Stiefel hochzuziehen.
    „Ach, diese Stiefel“, seufzt Großmutter.
    „Ich mag sie, sie sind so hübsch rot.“
    Ich schlinge die Arme um Großmutters Taille.
    „Jetzt halt dich gut fest.“
    Großmutter hebt die Hand, treibt das Pferd an, Rauður senkt den Rücken, schaukelt davon, ich rutsche zur Seite, packe Großmutters Reiterjacke und richte mich auf. Lasse mit einer Hand los und winke Mama zu, die am Küchenfenster steht. Sie hebt die Hand, die mit Schaum vom Spülmittel bedeckt ist, und winkt zurück.
    Der warme Südwind streichelt meine Wange, teilt mit, dass es einer der schönsten Tage ist. Der Pfad ist ausgetreten und eben, Rauður fliegt nur so dahin. Papas Stimme in meinem Kopf: „Denk nie daran, dass du herunterfallen könntest, Jóhanna.“
    Träge rollen die Wellen in die Bucht. Die Robben heben ihre Knopfnasen und gucken uns an, krümmen ihre Körper, als wollten sie sich von den Felsen heruntergleiten lassen, Wasser umspült ihre Bäuche, sie schaukeln ein wenig, wälzen sich zur Seite, entscheiden jedoch, dass wir keine Gefahr bedeuten, und bleiben liegen.
    „Jetzt wird es doch bald Sommer“, sagt Großmutter.
    „Vielleicht erlaubt Papa mir dann, allein zu reiten“, sage ich.
    „Na ja, aber wäre das nicht schade?“, fragt Großmutter scherzend.
    „Ich bin doch schon fünf“, sage ich. „Jetzt bin ich groß.“
    Großmutter lacht, tätschelt mein Knie, ich lege die Wange an ihren Rücken, atme den Duft von Tang, Schwefel, Pferd und Schaf ein. Möchte sie fragen, ob sie glaubt, dass Mama und Papa wieder Freunde werden, traue mich aber nicht. Denke, dass Großmutter und ich bald jede auf einem

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