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Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition)

Titel: Im Bann des Nekromanten: Die Chroniken des Beschwörers - 1. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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noch ihre uralten Kampfkünste zu erlernen …« Vakkis gluckste anerkennend. »Es wird viel ruhiger für mich werden, wenn du nicht mehr da bist, Jonmarc.«
    »Ich habe gar nicht gewusst, dass ich dir so am Herzen liege, Vakkis«, entgegnete Vahanian. »Deine erste Lektion erteile ich dir mit Vergnügen gleich hier, wenn du willst.« Zunehmender Druck der Schwertspitze zwischen seinen Schulterblättern war die Antwort.
    »Weißt du, Chessis hat die Wahrheit gesagt«, sprach Vakkis weiter. »Wir suchen nicht nach dir, wenigstens im Augenblick nicht. Ich habe noch einen Auftraggeber.«
    »Ungeziefer breitet sich aus«, bemerkte Vahanian, und dieses Mal drang die Schwertspitze ein Stück weit in sein Fleisch ein.
    »Wo ist Martris Drayke?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«
    »Dreh dich um, langsam, und behalt die Hände oben!«, befahl Vakkis und nahm die Schwertspitze nicht von Vahanians Körper, als der Kämpfer gehorchte, bis sie genau über seinem Herzen ruhte. »Ich frage dich jetzt noch einmal: Wo ist Martris Drayke?«
    »Du wirst alt, Vakkis«, antwortete Vahanian. »Dein Gehör lässt nach. Ich habe keine Ahnung, wovon zum Teufel du überhaupt sprichst!«
    Langsam schlich sich ein Lächeln auf Vakkis’ Gesicht. »Du weißt es tatsächlich nicht, was?«, lachte der Kopfgeldjäger leise. »Das ist befriedigender, als ich mir hätte träumen lassen: Jonmarc Vahanian, zum Narren gehalten!«
    »Ich bin froh, dass wenigstens einer von uns sich amüsiert. Was dagegen, mich in den Witz einzuweihen?«
    Ein kaltes Lächeln ließ Vakkis’ spitzes Gesicht im Mondlicht noch schroffer erscheinen. »Es ist ihnen gelungen, mir in Ghorbal zu entwischen, aber mir ist zu Ohren gekommen, dass sie sich mit dir zusammengetan haben. Unser kleiner Königsmörder, Martris Drayke von Margolan, und seine Freunde scheinen sich einen Führer gekauft zu haben«, sagte Vakkis und beobachtete Vahanian amüsiert. »Du hattest wirklich keine Ahnung, stimmts?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    Zu Vahanians Erstaunen griff Vakkis in seinen Mantel und zog einen kleinen Beutel mit Münzen heraus, den er seinem Gegenüber vor die Füße warf. »Sogar nach deinen Maßstäben ist eine faire Entschädigung für die Information drin«, sagte Vakkis, trat einen Schritt zurück und senkte sein Schwert. »Nun, wo ist Martris Drayke?«
    »Scher dich zum Teufel!«
    »Loyalität von dir, Jonmarc? Ich bin überrascht!«, gackerte Vakkis. »Ich dachte, von dieser Last hättest du dich im Lauf deines Geschäftslebens befreit!«
    »Geh, fick die Göttin!«
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte Vakkis mit einem kalten Lächeln. »Denk über mein Angebot nach! Ich bin leicht zu finden. Dieser Beutel ist nur eine Anzahlung. Jared von Margolan hat versprochen, denjenigen, der ihm seinen Bruder lebendig bringt, zu einem reichen Mann zu machen. Und du hast doch noch nie König, Ehre oder Vaterland ein Hindernis sein lassen, wenn Geld im Spiel war.«
    Der Kopfgeldjäger machte einen weiteren Schritt zurück in die Dunkelheit der Gasse, sodass sein Gesicht und seine Gestalt kaum noch zu erkennen waren. »Denk darüber nach, Jonmarc«, sagte er noch einmal, und seine Stimme tönte klar in der kalten Nachtluft. »Mehr Geld, als du dir vorstellen kannst. Zahl mir einen Anteil, und ich höre auf, dich zu jagen. Reichtum und Freiheit, nur für die Auslieferung der Ware. Welcher Geschäftsmann könnte da widerstehen?«, fragte Veka noch, dann war er in der Dunkelheit verschwunden.
    Mehrere Minuten lang stand Vahanian regungslos da, bis er sicher war, dass Vakkis tatsächlich weg war. Erst dann merkte er, wie heftig sein Herz schlug. Reichtum und Freiheit! Er sah auf den Beutel zu seinen Füßen hinab. Es gibt nur etwas, was noch schlimmer ist als ein Kopfgeldjäger , sagte eine Stimme in seinem Hinterkopf, und das ist der Verräter, den er für seine Strecke bezahlt. Die frostige Nachtluft brannte in seiner Lunge. Er zögerte; und dann, zu seiner eigenen Überraschung, machte er einen Schritt über den Beutel hinweg und ging auf das Ende der Gasse zu, wobei er nur anhielt, um seine fallen gelassene Klinge aufzuraffen.
    Vahanian fand Tris am Rand des Lagers vor, wo dieser Kaninchen häutete, die Harrtuck für das Abendessen des nächsten Tages erlegt hatte. Er ging um ihn herum und schaute ihn grimmig an. »Heute Nacht habe ich einen Mann für dich getötet, Prinz Drayke«, sagte Vahanian mit rauer Stimme. Tris versteifte sich und stand auf, als Vahanian fortfuhr.

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