Im Bann des Piraten: Er nahm sie gefangen - doch sie entfesselte seine Liebe (German Edition)
behandeln?«
Leidenschaft und Wut schwangen in seiner Stimme mit – und noch etwas anderes. Seine vorherigen Ausbrüche waren nichts im Vergleich zu dem, was ihn jetzt bewegte. Sie hatte ihn beleidigt, und er würde sie dafür bezahlen lassen.
»Vielleicht sollte ich Euch zeigen, wie ich eine Dirne behandle, damit Ihr endlich den Unterschied begreift.«
Alexandre warf sich nach hinten und zog Rosalind mit sich hinunter. Reflexartig setzte sie sich auf, stellte jedoch voller Schreck fest, dass sie rittlings auf seinen Hüften saß, die irgendwie nicht mehr von seiner Hose bedeckt waren. Sein Verlangen nach ihr, heiß und ungezügelt wie seine Stimme, presste sich dort gegen sie, an jener Stelle, wo ihr verräterisches Blut pochte.
Alexandres Hände glitten ihre Beine hinauf, hoben ihre Röcke und zogen sie unter ihr hervor, bis ihre entblößten Schenkel an seinen lagen.
»Von einer Frau, die ich bezahle, erwarte ich, dass sie genau das tut, was ihr gesagt wird. Ich erwarte, von ihr nichts zu hören außer den Lauten, die mir verraten, dass sie genießt, was wir zusammen tun. Und dann erwarte ich, dass sie geht, wenn die Zeit gekommen ist.«
Schamesröte stieg Rosalind in die Wangen. Sie hielt sich die Ohren zu. Alexandre aber nahm ihre Hände und zog sie wieder auf seine Brust hinunter. Er starrte sie an, und die Hitze seines Zorns drohte sie beinahe zu versengen.
»Vor allem aber erwarte ich, nichts für sie zu empfinden, weil es nicht mein Herz ist, sondern ein anderer Teil von mir, der von ihr befriedigt werden soll.«
Rosalind verbarg das Gesicht an seiner Brust, während sie unter ihren unterdrückten Schluchzern erschauderte. Das also war Black Angel. Das war der Mann, von dem sie so viel gehört hatte. Das war die Legende, der Schrecken und die Wahrheit.
Alexandre ließ ihre Hände los und vergrub die Finger in ihrem Haar. Er hob ihren Kopf, um ihr ins Gesicht zu sehen. Tränen kullerten Rosalind über die Wangen. Trotzdem begegnete sie seinem Blick gefasst, vorbereitet auf die Vergewaltigung, von der sie wusste, dass sie ihr bevorstand.
Alexandre betrachtete sie eine ganze Weile schweigend, bis er endlich sagte: »Wann habe ich Euch je so brutal behandelt? So ohne jedes Feingefühl?«
»Als Ihr die Bird of Paradise attackiertet.«
»Stimmt nicht. Ich hatte keine Ahnung, dass Ihr an Bord wart.«
»Als Ihr mich und Beatrice vor der gesamten Mannschaft lächerlich gemacht habt. Ihr zwangt mich, mich zu opfern, damit Beatrice verschont bliebe.«
»Stimmt auch nicht. Ihr wart es, die die Bedingungen stellte, Mademoiselle. Ich habe sie lediglich akzeptiert.«
»Ihr wusstet, was ich von Euch erwartete. Ich konnte nicht wissen, dass Ihr der galanteste Halsabschneider in der Geschichte der Piraterie seid!«
Alexandre lachte und ließ seinen Kopf nach hinten auf das Polster aus Blättern und Wein fallen. »Das muss ich Euch zugestehen, ma belle . Ihr seid auf die denkbar würdevollste Art in Eure eigene Verdammnis marschiert.« Er grinste. »Und wenn man dazu bedenkt, dass ich nichts weiter wollte, als in Ruhe zu Abend zu essen.«
Rosalind schäumte vor Wut. »Ihr seid nicht, was man mich glauben machte.«
»Und Ihr seid nicht, was man mich von Engländerinnen glauben machen wollte, die von Piraten bedrängt werden.« Er streichelte ihre Wange. »Wie hätte ich wissen können, dass das Herz in diesem verführerischen Busen weit ungezähmter schlägt als das irgendeines der anderen Engländer, die mir begegnet sind? Wie sollte ich wissen, dass ich in der fragilen Gestalt einer Frau einen Sinn für Ehre und Pflicht entdecken würde, der vielen tapferen Männern fehlt?«
»Spottet nur weiter!«
» Mais non , Rosalind. Ich sage nur die Wahrheit.« Alexandre sah sie prüfend an, und ein Anflug von Traurigkeit huschte über seine Züge. »Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Frau mit solchen Qualitäten finden könnte. Ich erwartete gewiss nicht, sie ausgerechnet unter denselben Menschen zu finden, die ich zu hassen gelernt habe.«
Rosalind legte ihre Wange an seine Schulter. Ein merkwürdiges Gefühl schlich sich in ihr wehmütiges Herz. Eines, das sie seit Ewigkeit nicht mehr erlebt hatte: Glück. Erleichterung. Vielleicht sogar Hoffnung.
»Und ich hätte nie geträumt, L’Ange Noir persönlich kennenzulernen und festzustellen, dass der blutrünstige Pirat in Wahrheit ein Gentleman ist.«
Alexandres Hände glitten durch ihr Haar und lösten die aufwendige Frisur, bis sich die schwere goldene
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