Im Bann des stolzen Wuestenprinzen
schüttelte den Kopf. „Ein Paar setzt sich aus zwei gleichen Partnern zusammen. Aber wir sind nicht gleich. Ich dachte, wir wären es. Doch das ist unmöglich.“
„Wieso?“ Er trat auf sie zu, von einem Bedürfnis getrieben, das er nicht verstand. Über all die Wochen waren sie gleiche Partner gewesen. Sie hatten etwas miteinander geteilt, das er so niemals erfahren hatte. Er hatte sich eingeredet, es sei Sex, aber er konnte sich nicht ewig etwas vormachen. Die Beziehung zu Cassie war viel mehr als nur Sex. Sie war …
„Weil du demnächst heiratest.“
Ihre Worte trafen auf ihn wie Felsbrocken auf eine aufgewühlte See.
„Weil du mich zu deiner privaten Hure gemacht hast, deren Dienste du dir mit Geschenken erkaufst, während du deine Heiratspläne vorantreibst.“
Der blanke Horror ließ ihn erstarren. Er schaute in ihr blasses und doch so entschlossenes Gesicht. „So war das nie!“ Wie konnte sie so über sich selbst urteilen? Vor Entsetzen zog sich sein Magen zusammen.
„Sondern?“
Amir ballte die Fäuste an den Seiten. Cassies Beleidigung galt ihnen beiden. „Du weißt, dass es nie so war. Ich habe dich nie gekauft. Das hier …“, er zeigte auf den stillen Garten und den Palast, „… gehört allein uns beiden, niemandem sonst. Das, was zwischen uns ist, ist echt, Cassie. Ich … mir liegt sehr viel an dir.“ Noch während er die Worte aussprach, wurde ihm klar, wie wahr sie waren. Und für einen Moment konnte er Nachgiebigkeit in ihren Blick ziehen sehen.
„Nur hast du vergessen zu erwähnen, dass du bald heiratest. Dass unsere Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt war.“
Amir runzelte die Stirn. „Ich habe dir nie ein Versprechen gegeben. Du kannst doch nicht erwartet haben …“
Ihr bitteres Lachen schnitt ihm das Wort ab. „Nein, wieso auch, nicht wahr? Das wäre wirklich dumm gewesen, oder?“ Wut und Schmerz waren aus ihren Worten zu hören.
Hatte sie wirklich geglaubt, er würde sie heiraten? Sie war eine Fremde, nur zu Besuch in seinem Land. Bald würde sie wieder in die eigene Heimat zurückkehren. Wie sollte er eine Frau heiraten, die ihm als Sexsklavin überlassen worden war? Auch wenn sie keine Schuld traf … es würde den gleichen Skandal auslösen wie damals bei seiner Mutter. Tarakhar brauchte eine Frau von makellosem Ruf als Scheicha. Eine Frau, die ihm dabei half, die Pläne für sein Land zu verwirklichen.
Cassie und er … das war Lust, Verlangen, Leidenschaft. Und ja, sie mochten und respektierten einander. Ihm lag an ihr. Aber das reichte nicht für eine Ehe im königlichen Palast.
„Du hast gelogen, Amir.“ Cassie spie die Worte aus. „Du hast die Wahrheit verschwiegen. Du bist mir und deiner Verlobten die Wahrheit schuldig geblieben.“
„Sie ist nicht meine Verlobte.“
Cassie schüttelte den Kopf, wie Feuer sprühte es aus ihren Augen. „Noch nicht, aber die Verlobung steht bevor, oder etwa nicht? Deine Diener hier im Palast wissen alle Bescheid. Und wie viele andere noch?“
Amir fühlte sich keineswegs wohl, derart in die Ecke gedrängt zu werden. „Meine Hochzeitspläne haben nichts mit uns zu tun. Ich sagte dir, dass ich heiraten werde.“
„Stimmt“, flötete sie zuckersüß. „Nur hörte sich das so an, als läge das noch in weiter Ferne. Davon, dass die Braut bereits ausgewählt ist und die Vorbereitungen laufen, hast du nichts erwähnt.“
„Für uns ist das unwichtig.“ Verzweiflung machte sich in ihm breit, weil sie nicht verstehen wollte. Und weil es ihm so wichtig war, dass sie verstand.
„So?“ Sie beugte sich vor und stach ihm mit dem Zeigefinger in die Brust. „Und wenn du dann verheiratet bist, ist es dann wichtig? Oder hättest du mich auch nach der Hochzeit noch hier behalten? Macht es dich an, wenn du dir eine Ehefrau und eine Konkubine hältst?“
„Sei nicht ordinär.“ Wie konnte sie denken, er würde sie so behandeln? Übelkeit stieg in ihm auf.
Sie hatte den Finger auf den einen Schwachpunkt in seinem Plan gelegt. Seit Wochen sagte er sich, dass er die Beziehung beenden würde, sobald sie zu verblassen begann. Bis zur Hochzeit war noch genug Zeit, und er würde die letzte Affäre noch genießen, bevor er ein solider Ehemann wurde. Nur … es gab nicht das geringste Anzeichen von Verblassen oder Langeweile, im Gegenteil. Sein Verlangen nach Cassie war mit jedem Tag gewachsen.
„ Mich nennst du ordinär, obwohl du mich wie eine Mätresse in deinem Palast hältst? Wenn du mich mit Juwelen und
Weitere Kostenlose Bücher