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Im Bann seiner Küsse

Im Bann seiner Küsse

Titel: Im Bann seiner Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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eine Bogensehne. Enttäuschung und Zorn hatten sich wie dichter Nebel über sein Gemüt gelegt. Er war so nahe daran gewesen. So nahe daran, alles zu haben.
    Einige kostbare Momente lang hatte er seine Vergangenheit vergessen.
    Er stieß einen abgehackten Seufzer aus, sein Atem beschlug die Fensterscheibe.
    »Komm ins Bett, Jack.«
    Er erstarrte. Hinter ihm knarrte das Bett unter Tess' Gewicht. Bitte, komm nicht zu mir herüber, flehte er. Wenn er sie auch nur einmal berührte, war er verloren. Nie würde er die Kraft aufbringen, sich umzudrehen. Sich vor der Finsternis in sich selbst zu schützen.
    »Ich ... ich bin nicht müde. Ich will nur ...«
    »Komm ins Bett.«
    Als er sich nicht rührte, tat sie es.
    Jack empfand jeden ihrer Schritte wie einen Schlag.
    Sie blieb hinter ihm stehen. Er spürte ihren weichen Atem wie ein Flüstern im Nacken.
    Er stand reglos da, wagte nicht zu atmen.
    Sie flüsterte seinen Namen und berührte ihn. Ihre Arme schlangen sich um seine Taille und hielten ihn fest. Als sich die weichen Rundungen ihrer Brüste gegen seinen Rücken drückten, stöhnte er auf. Ein sehnsüchtiger Schmerz regte sich in seinem Herzen. Herrgott, wie er sich wünschte, sich umzudrehen, sie in die Arme zu nehmen und alles zu vergessen.
    »Jack ...« Sein Name glitt über ihre Lippen. »Komm ins Bett.«
    Er schüttelte den Kopf, weil er sich nicht zutraute, etwas zu sagen. Wenn er es versuchte, würden die Worte verdreht und unverständlich herauskommen, und sie würde erkennen, wie groß seine Angst war. Und alles würde von vorne anfangen. Ihr würde einfallen, warum sie ihn jahrelang gehasst hatte und was er getan hatte, um ihr Leben zu ruinieren. Sie würde sich erinnern, dass er ein Feigling war, der nicht vergessen konnte, was er getan ... und nicht getan hatte.
    Die Phantasiewelt, in der sie die letzten Wochen verlebt hatte, würde sich auflösen. Und er würde wieder ein Ausgestoßener sein, allein, einsam und voll schmerzlicher Angst.
    Ihre Hände drückten sich flach gegen seinen Leib und glitten langsam aufwärts. Ihre Daumen hakten in seine Hosenträger ein und schoben sie herunter, so dass sie als nutzlose schwarze Schlingen neben seinen Armen hingen.
    »W... was machst du da?«, brachte er heraus.
    Wieder glitten ihre Hände abwärts, an den Holzknöpfen vorbei, bis sie das Gurtband seiner Hose erreichten. Dort hielten sie einen einzigen beängstigenden Moment inne, bis sie den obersten Knopf öffnete. Dann den zweiten.
    Jack atmete schwer aus. Der dicke Stoff seiner Hose stand offen. »Lissa, nicht...« Die Worte klangen rau und schwach.
    Der dritte Knopf sprang auf.
    Jacks Kehle wurde so trocken, dass er nicht schlucken konnte. Er kniff die Lippen zusammen und kämpfte darum, reglos zu bleiben.
    Ihre Hand glitt durch das spröde Haar nach unten und umschloss sein hartes Glied. Jack schnappte nach Luft und erbebte unter der Intimität ihrer Berührung.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und raunte: »Ich denke, du kannst, Jack.« Er spürte ihren Atem warm an seinem Ohr.
    Als sie langsam anfing, ihre Hand zu bewegen, spürte er jeden Finger wie einen feurigen Ring.
    »Oh Gott ...«Er drehte sich um, packte sie an den Schultern und zog sie an sich. »Tu das nicht, Lissa. Weißt du nicht, dass ich gefährlich bin?«
    »Nicht für mich.«
    Ihre Antwort entwaffnete ihn. Wieder erfüllte ihn Verlangen, lockte ihn mit der Vorstellung, welche Lust ihm sein Nachgeben bescheren würde. »Wie kannst du so sicher sein?«
    »Ich vertraue dir.«
    Dieser einfache Satz, einer, auf den er sein halbes Leben lang gewartet hatte, brach den Rest seines Widerstandes. Aufstöhnend zog er sie näher und küsste sie. Es war ein heißer, harter, fordernder Kuss voll dunklen, verzweifelten Verlangens. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an sie, küsste ihre Wangen, ihre Nase, ihre Lider. »Gott, wie ich dich liebe«, murmelte er in ihr Haar.
    Sie sah mit feuchten Augen zu ihm auf. »Ich liebe dich auch, Jack. Und jetzt komm ins Bett. Falls du es nicht bemerkt hast, ich setze alles daran, dich zu verführen.« Ihr Lächeln verriet ihre eigene Erregung.
    Sie nahm seine Hand und führte ihn zum Bett. Der Kerzenschein machte das schlichte Lager mit dem verwaschenen Bettzeug und dem großen Überwurf zu einer verzauberten, golden schimmernden Liebeslaube. Während sie wortlos dastanden und einander anstarrten, machte Tess sich langsam daran, ihr Kleid aufzuhaken.
    »Lass mich«, sagte er.
    Tess spürte seine Atemzüge

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