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Im Bann seiner Küsse

Im Bann seiner Küsse

Titel: Im Bann seiner Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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die Zelle auf und ließ Tess eintreten. »Normalerweise würde ich Sie ja nicht einlassen, aber Ed Warbass sagte, Sie seien vertrauenswürdig. Also, keine linken Touren, ja?«
    Sie setzte sich neben Jack auf die schmale, durchhängende Pritsche und drehte sich so, dass sie ihn ansehen konnte. Sie fasste nach seiner Hand. Es gab so vieles, was sie sagen wollte, so viele Argumente, die sie sich zurechtgelegt hatte, aber nun, als sie in der Dunkelheit der schmutzigen Zelle neben ihm saß, wollte sie nur weinen.
    »Du hättest nicht kommen sollen«, sagte er leise.
    Sie sah auf und begegnete seinem Blick. »Es hätte gar nicht so weit kommen müssen.«
    »Lissa ...«
    »Lass das, Jackson Rafferty Ich habe die Nase voll von deiner Gefühlsduselei. Schluss mit dem Versteckspiel.«
    »Was heißt das?« Er versuchte ihr seine Hand zu entziehen, aber sie ließ es nicht zu und hielt ihn fest.
    »Du weißt genau, was ich meine. Ich möchte, dass du dich erinnerst.«
    »Glaubst du, ich hätte es nicht versucht?«
    Der Schmerz in seinem Ton ließ Tess in ihrem Entschluss wankend werden. Sie spürte das Verlangen, ihn in die Arme zu nehmen, ihm über die Stirn zu streichen, ihm zu sagen, alles würde gut. Aber sie rührte sich nicht. Es würde nicht alles gut werden, verdammt, wenn er es nicht versuchte.
    Sie sah ihm tief in die Augen und versuchte ihm zu suggerieren, er solle das Gute in sich sehen. »Es ist alles da drinnen, Jack. In deinem Kopf. Jede Erinnerung, jeder Moment ist da drinnen gespeichert. Du musst es nur glauben.«
    »Ich kann nicht...«
    Sie drückte ihm einen Finger an die Lippen. »Ich verlange ja nicht, dass du sagen sollst, du hättest die Leute nicht umgebracht ... obwohl du es nicht getan hast. Ich möchte nur dein Eingeständnis, dass du es vielleicht nicht getan hast.«
    Angst trat in seine Augen, sein Atem ging schneller. Langsam schüttelte er den Kopf. »Was wenn ...«
    Sie gab seine Hände frei und umfasste seine Schultern. »Was nützt dein >Was wenn< den Kindern, Jack? Deinen Kindern, die in diesem Moment zu Hause sitzen und weinen, aus Angst, dass sie ihren Vater nie wieder sehen werden?« Sie öffnete ihre Tasche und zog die Briefe der Mädchen hervor, die sie Jack unter die Nase hielt. »Lies das, Jack, und sag noch mal, dass es keine Rolle spielt.«
    Mit unsicheren Fingern öffnete Jack Savannahs Brief. Als er fertig war, glänzten Tränen in seinen Augen. Reuevoll blickte er zu Tess auf. »Was willst du von mir?«
    »Was ist, wenn du nicht der Mörder bist, Jack? Hast du je darüber nachgedacht? Wenn du unschuldig bist, befinden wir uns noch immer in Gefahr ... die Kinder und ich sind allein auf der Farm. Allein. Und ich könnte nicht einmal eine Scheune mit dem Gewehr treffen, wenn ich direkt davor stünde.«
    Er fuhr sich über die Augen und seufzte. »Oh Gott, Lissa, wer sonst könnte es denn sein? Ich bin der einzige Irre auf der Insel.«
    »Joe und Kie Nuanna haben sich von den Hannahs eine Flinte ausgeborgt, während du deinen Blackout hattest. Als sie die Waffe zurückgegeben haben, war Blut daran.« Sie hielt inne, damit er diese Neuigkeit verarbeiten konnte, und setzte dann hinzu: »Menschliches Blut.«
    Ein Funken Hoffnung flammte in Jacks Augen auf.
    Tess nutzte den Moment. »Jack, hast du jemals jemandem etwas angetan? Und damit meine ich nicht, dass du Johnny zu spät erreicht hast. Das war Pech, und sonst gar nichts. Ich meine, ob du mit eigenen Händen jemandem etwas getan hast.«
    Er furchte die Stirn. »Nein. Aber das beweist nicht ...«
    »Und was ist mit den Dwyers, Jack? Du kanntest sie, um Himmels willen. Seiina wurde in ihrem eigenen Haus umgebracht. Sie starb mit dem Babykleidchen in Händen, das sie strickte. Sie schwamm im eigenen Blut, ihr Gesicht war eine zermalmte Masse. Hast du das getan, Jack? Hast du Henry Dwyer in den Hinterkopf geschossen und Seiina Dwyer bewusstlos geschlagen und ebenfalls erschossen?«
    Er riss entsetzt die Augen auf. Die Farbe wich aus seinem Gesicht. »Allmächtiger ...«
    Tess schüttelte ihn heftig. »Hast du das getan, Jack? Könntest du das?«
    Als Jack in ihr blasses, entschlossenes Gesicht starrte, regte sich in ihm der erste Zweifel, der seine Gewissheit erschütterte. Es war eigentlich nur ein Funke, ein Aufflackern von Hoffnung. »Ich weiß nicht...«
    »Du weißt es, Jack.«
    Er schloss die Augen ganz fest. Eine Erinnerung an die vergangene Nacht schoss ihm durch den Kopf. Als er in seiner einsamen Zelle gesessen und diesem Stück

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