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Im Bann seiner Küsse

Im Bann seiner Küsse

Titel: Im Bann seiner Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Liebling.«
    Katie kaute nervös an ihrem Fingernagel. »Wie wäre es, wenn ich nur meinen Namen unter Vannahs Brief schreibe?«
    Tess hockte sich neben Katie und legte den Arm um die bebenden Schultern des Kindes. »Ach, komm. Versuche es wenigstens. Was möchtest du ihm denn sagen?«
    Katie schluckte schwer. »Nur ...« Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Nur, dass ich ihn lieb habe.«
    »Perfekt.« Tess lächelte aufmunternd. »So, und jetzt fangen wir an.«
    Eine halbe Stunde später war das Feuer zu einem qualmenden Häufchen roter und schwarzer Glut geschrumpft, und Katies gekritzelter Satz war endlich fertig. Ihre Buchstaben waren so schief, dass sie fast umfielen, doch die Bedeutung war glasklar. Ich habe dich lieb, Daddy.
    Tess faltete die Bögen und legte sie auf den hölzernen Kaminsims, dann holte sie die Mädchen in einen Kreis auf der Decke zurück. Sie fassten sich an den Händen und senkten die Köpfe, um gemeinsam zu beten.

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    28
    Tess starrte den kleinen Backsteinbau an, dessen mit Eisenstäben versehene Fenster in der Mittagssonne blinkten. Ihr schauderte, aber sie hob entschlossen den Kopf und zwang sich zu einem aufgesetzten Lächeln.
    Neben ihr warteten geduldig Charlie und Ed.
    Sie räusperte sich. »Gehen wir.« Sie raffte die Röcke und ging langsam und nachdenklich die Treppe zum Gefängnis hinauf. Die Männer folgten ihr mit einem kleinen Abstand. Mit jedem Schritt wurde es enger in ihrer Brust.
    Erinnere dich an den Traum. Erinnere dich ...
    Sie atmete tief durch und zwang sich, an ihren Entschluss zu denken. Vergangene Nacht hatte sie wach in ihrem einsamen Bett gelegen und an die guten Zeiten mit Jack gedacht, an die Zeiten voller Liebe und Lachen. Und jede Erinnerung hatte ihr Herz wie eine scharfe Glasscherbe durchdrungen.
    Sie hatte die Augen geschlossen und sich vorgestellt, er wäre neben ihr. Sie spürte die Wärme seiner Berührung, das Geräusch seines Atems, den Duft seines Körpers, eingefangen in dem winzigen Teil ihres Bewusstseins, in dem teure Erinnerungen auf ewig verwahrt wurden.
    Mit diesem wohligen Gefühl der Erinnerung war sie endlich eingeschlafen.
    Der Traum hatte die Farben, Geräusche und Bilder der Wirklichkeit. Sie und Jack saßen in einem eleganten, getäfelten Raum. Die Sonne fiel durch das hohe, achteckige Fenster auf einen mit Silber, Porzellan und edlem Kristall gedeckten Tisch. Kinder drängten sich um den Tisch, aber es waren keine Kinder mehr. Savannah war eine schöne junge Dame mit einem dunkelhaarigen Mann neben sich, auf der anderen Seite saß auf einem verschnörkelten hohen Stuhl ein Baby mit rosigen Bäckchen. Auch Katie war erwachsen und lachte einem gut aussehenden jungen Mann zu, von dem Tess instinktiv wusste, dass es Caleb war. Caleb gegenüber saßen zwei jüngere Männer in ein leises Gespräch vertieft.
    Mit dem Traum war ein durchdringendes Gefühl des Friedens gekommen. Tess glaubte nicht, dass es sich dabei um ein Phantasiegebilde handelte, das aus Verzweiflung geboren war. Sie wusste, dass es eine Vision war. Ein Bild der Zukunft, wie sie sein würde. Um diese Zukunft zu finden, hatte sie hundert Jahre in die Vergangenheit zurückgehen müssen.
    Und nun war Jack kurz davor, alles zu verderben.
    Der Teufel sollte sie holen, wenn sie es zuließ.
    Tess raffte die Röcke hoch und lief die Stufen hinauf. Sie hatte sterben müssen, um Liebe zu finden. Nun hatte sie die Liebe gefunden, und nichts würde sie ihr wegnehmen. Nichts.
    Nicht einmal ein sturer, dickschädeliger Mann, der nicht wusste, wann ein >Vielleicht< angebracht war.
    Sie griff nach dem Türknauf und riss die große Eichentür so energisch auf, dass sie laut knarrend gegen die Ziegelmauer schlug.
    Ein Mann sah von seinem Tisch auf, der in der Mitte eines kleinen, dunklen Raumes stand und mit Papieren überhäuft war.
    »Hallo«, sagte Tess. »Ich bin Lissa Rafferty und gekommen, um meinen Mann Jackson zu besuchen.«
    Der Mann stand mühsam auf und zog einen klirrenden Schlüsselbund aus der Tasche. »Hier entlang, Madam.« Er sah Ed und Charlie an. »Nur ein Besucher auf einmal.«
    Ed berührte Tess am Arm. »Viel Glück, Mrs. Rafferty«
    »Danke, Ed.« Sie drehte sich um und folgte dem Gefängniswärter einen schmalen Gang entlang.
    »Rafferty! Besuch für Sie.«
    Jack setzte sich auf. Er fuhr sich mit der Hand durchs wirre Haar und spähte durch die Stäbe. »Lissa?«
    Sie trat vor, damit er sie besser sehen konnte. »Hi, Jack.«
    Der Wärter schloss

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