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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Vernunft entschädigen, indem er uns Arme und Beine ausreißen läßt.«
    »Kein Spaß. Ich meine, wir sollten hinreiten.«
    »Ich will dir zustimmen, daß ich gern unsere Schätze wiederhätte. Aber wir dürfen die Dame nicht in Gefahr bringen, Elric.«
    »Ich werde Elrics Frau sein, Mondmatt. Wenn er also den König von Org besucht, komme ich mit.«
    Mondmatt hob eine Augenbraue. »Das war aber ein schneller Entschluß.«
    »Sie spricht aber die Wahrheit. Wir alle reiten nach Org - und die Zauberkraft wird uns vor dem Zorn des Königs schützen.«
    »Und trotzdem geht es dir um Tod und Rache, Elric«, sagte Mondmatt achselzuckend und stieg in den Sattel. »Nun, mir ist das gleich, da deine Wege zumindest sehr gewinnträchtig sind. Du magst ja in deinen eigenen Augen der Lord des Pechs sein, doch mir bringst du Glück, das muß ich sagen.«
    »Wir wollen dem Tod nicht länger hofieren«, sagte Elric lächelnd, »doch ich hoffe, daß uns ein wenig Rache zusteht.«
    »Bald ist der Morgen da«, sagte Mondmatt. »Die orgische Zitadelle liegt nach meiner Berechnung sechs Reitstunden von hier, Südsüdost nach dem Alten Stern, wenn die Karte stimmt, die ich mir in Nadsokor eingeprägt habe.«
    »Dein Richtungssinn hat uns noch nie im Stich gelassen, Mondmatt. Jede Karawane sollte einen Mann wie dich dabei haben.«
    »In Elwher basiert eine ganze philosophische Richtung auf den Sternen«, gab Mondmatt zurück. »Wir halten sie für das Grundmuster aller Dinge, die auf der Erde passieren. So wie sie um den Planeten kreisen, sehen sie alle Dinge aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie sind unsere Götter.«
    »Wenigstens sind es berechenbare Götter«, stellte Elric fest, dann ritten sie in Richtung Org -angesichts der Größe des Risikos ziemlich leichten Herzens.

2
    Nur wenig war über das winzige Königreich Org bekannt, außer daß der Wald von Troos in seinen Grenzen lag - eine Tatsache, auf die andere Länder gern verzichteten. Die Bevölkerung bot keinen sehr angenehmen Anblick, vom Körperbau her wirkten die Orger seltsam verkümmert und entstellt. Den Legenden zufolge waren sie Abkommen des Verdammten Volkes. Ihre Herrscher, so hieß es, waren äußerlich ganz normal gestaltet, doch ihr Verstand sollte noch schrecklicher verformt sein als die Gliedmaßen ihrer Untertanen.
    Es gab nur wenige Orger. Sie lebten weit verstreut, beherrscht von dem König in seiner Zitadelle, die ebenfalls den Namen Org trug.
    Diese Zitadelle nahmen sich Elric und seine Gefährten zum Ziel, und unterwegs erklärte Elric, wie er sie alle vor den Eingeborenen zu schützen gedachte.
    Im Wald hatte er ein spezielles Kraut gefunden, das im Verein mit gewissen Anrufungen (die insoweit harmlos waren, als die angesprochenen Geister dem Anrufenden keinen Schaden zufügen würden) vorübergehende Unverwundbarkeit vermittelte - das galt auch für jeden anderen, der die aus dem Kraut destillierte Droge einnahm.
    Der Zauber formte auf irgendeine Weise die Struktur von Haut und Fleisch um, so daß sie jeder Klinge und beinahe jedem Hieb zu widerstehen vermochten. In selten redseliger Laune erklärte Elric, wie Droge und Zauber gemeinsam diesen Effekt bewirkten, doch seine archaischen Ausdrücke und esoterischen Worte bedeuteten den anderen nur wenig.
    Eine Stunde vor dem Ort, an dem Mondmatt die Zitadelle vermutete, hielten sie an, damit Elric die Droge vorbereiten und den Zauberspruch aufsagen konnte.
    Mit schnellen Bewegungen machte er sich über einem kleinen Feuer zu schaffen, wobei er Stößel und Mörser eines Alchemisten verwendete; er mischte das zerrissene Blatt mit etwas Wasser. Als das Gebräu über den Flammen brodelte, ritzte er seltsame Runen in den Boden, von denen einige dermaßen verzerrt waren, daß sie in einer anderen Dimension zu verschwinden und dahinter wieder aufzutauchen schienen.
    »An Knochen, Blut und Fleisch und Sehnen Soll Zauberwort und Geist sich lehnen; Der Trank soll unserem Leben nützen Und uns vor üblem Schaden schützen.«
    So rezitierte Elric, und eine kleine rosa Wolke bildete sich über dem Feuer in der Luft, schwankte, nahm Spiralform an, die sich in die Schale hinabkrümmte. Der Sud spritzte und beruhigte sich. Der Albino sagte: »Ein alter Kinderzauber, so einfach, daß ich ihn beinahe vergessen hatte. Das Kraut für den Sud wächst nur in Troos, deshalb hat man selten Gelegenheit...«
    Der Trank,der flüssig gewesen war, hatte sich verfestigt, und Elric brach ihn in kleine Brocken.
    »Nimmt man

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