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Im Banne des schwarzen Schwertes

Im Banne des schwarzen Schwertes

Titel: Im Banne des schwarzen Schwertes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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wurden wir überfallen und dabei von den Bewaffneten im Stich gelassen.«
    »Überfallen, soso?« warf Mondmatt ein. »Durch wen, meine Dame? Hast du das mitbekommen?«
    »Nach dem widerlichen Aussehen und der gedrungenen Gestalt zu urteilen, schien es sich um Eingeborene zu handeln. Sie stürzten sich auf die Karawane, und mein Onkel und meine Cousins kämpften mutig, wurden aber getötet. Einer der Cousins schlug meinem Wallach auf die Hinterhand und ließ ihn losgaloppieren, daß ich ihn nicht mehr lenken konnte. Ich hörte fürchterliche Schreie, verrückte, kichernde Rufe, und als ich das Pferd endlich anhalten konnte, wußte ich nicht mehr, wo ich war. Später hörte ich euch näherkommen und wartete angstvoll darauf, daß ihr vorbeireiten würdet, denn ich nahm an, daß ihr ebenfalls aus Org stammtet, aber als ich euren Akzent hörte und Teile des Gesprächs, sagte ich mir, daß ihr mir vielleicht helfen könntet.«
    »Und das werden wir auch tun, meine Dame«, sagte Mondmatt und verneigte sich elegant im Sattel. »Ich stehe in deiner Schuld, weil du Lord Elric von deiner Not überzeugt hast. Wärst du nicht gewesen, ritten wir jetzt schon in dem fürchterlichen Wald herum und erlebten zweifellos allerlei Schrecknisse. Ich spreche dir mein Mitgefühl aus für deine toten Angehörigen und versichere dir, daß du ab jetzt durch mehr als Schwerter und mutige Herzen Schutz finden wirst, denn notfalls können wir auch Zauberkräfte bemühen.«
    »Hoffen wir, daß diese Notwendigkeit nicht eintritt«, sagte Elric achselzuckend. »Er redet da so gelassen von Zauberei, mein Freund Mondmatt -dabei haßt er diese Kunst.«
    Mondmatt lächelte.
    »Ich habe nur die junge Dame getröstet, Elric. Und ich hatte bereits Gelegenheit, für deine schrecklichen Fähigkeiten dankbar zu sein, das muß ich zugeben. Jetzt würde ich vorschlagen, daß wir unser Lager für die Nacht aufschlagen und im Morgengrauen erfrischt weiterreiten.«
    »Einverstanden«, sagte Elric und blickte das Mädchen beinahe verlegen an. Wieder spürte er den seltsamen Pulsschlag im Hals und hatte diesmal größere Mühe, die Regung in den Griff zu bekommen.
    Das Mädchen schien von dem Albino ebenfalls fasziniert zu sein.
    Zwischen ihnen gab es eine Anziehung, die stark genug sein mochte, um ihr Geschick auf völlig andere Wege zu führen, als sie sich beide vorgestellt hatten.
    Wieder brach sehr schnell die Nacht herein, denn die Tage waren in jener Gegend nur kurz. Während sich Mondmatt um das Feuer kümmerte und dabei nervös in die Runde blickte, ging Zarozinia, deren kostbar besticktes Goldgewand im Feuerschein leuchtete, anmutig zu Elric, der am Boden saß und gesammelte Krauter sortierte. Sie sah ihn zögernd an, ein Blick, der zu einem neugierigen Starren wurde, als sie bemerkte, daß er auf seine Arbeit konzentriert war.
    Er hob den Kopf und lächelte flüchtig, die Augen einmal ausnahmsweise unverhüllt, das seltsame Gesicht offen und gutgelaunt. »Einige dieser Krauter haben Heilkräfte«, sagte er, »andere werden dazu benutzt, Geister herbeizurufen. Wieder andere verleihen unnatürliche Kräfte, wenn man sie einnimmt, und einige lassen einen Mann den Verstand verlieren. Sie alle werden mir nützlich sein.«
    Sie setzte sich neben ihn und schob sich mit dicklichen Fingern das schwarze Haar aus dem Gesicht. Ihre kleinen Brüste hoben und senkten sich im Rhythmus ihres raschen Atems.
    »Bist du wirklich der schreckliche Mann aus den Legenden, der das Böse über die Menschen bringt, Lord Elric? Ich kann es nicht glauben.«
    »Ich habe so manchem Ort Böses gebracht«, antwortete er, »doch gewöhnlich gab es dort schon vorher böse Kräfte, die den meinen ebenbürtig waren. Ich will mich nicht entschuldigen, denn ich weiß, was ich bin und was ich getan habe. Ich habe böse Zauberer getötet und Unterdrücker vernichtet, doch ich bin auch dafür verantwortlich, daß gute Männer umgekommen sind, und eine Frau, meine Cousine, die ich liebte. Ich brachte sie um - oder zumindest mein Schwert.«
    »Und du bist Herr deines Schwertes?«
    »Ich zweifle oft daran. Ohne die Waffe bin ich hilflos.« Er legte die Hand um Sturmbringers Griff. »Ich müßte ihr dankbar sein.« Wieder schien ein seltsamer Ausdruck in seine roten Augen zu treten, wie eine Schutzschicht vor einem bitteren Gefühl, das im Kern seiner Seele wurzelte.
    »Es tut mir leid, wenn ich unangenehme Erinnerungen wecke...«
    »Es braucht dir nicht leid zu tun, Zarozinia. Der Schmerz ist in

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