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Im Banne des stuermischen Eroberers

Titel: Im Banne des stuermischen Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gegeben“, warf Helen leise ein. Es war nur eine Vermutung. Diese Vorgehensweise war allerdings nicht unüblich, wenngleich Helen es grausam fand, jemanden, der jahrelang hart und redlich geschuftet hatte, so schäbig abzufertigen.
    „Aye. Wie üblich hat er den armen jungen Stephen geschickt, die Schmutzarbeit für ihn zu tun.“
    Helen nickte. Stephen war Lord Holdens zweitwichtigster Mann und hatte das Sagen, wann immer der „Hammer“ unterwegs war -was recht oft der Fall war. Lord Holden schien ständig irgendwelche Schlachten zu schlagen. Aber mochte Stephen auch Kastellan auf Holden Castle sein, so traf er doch keine Entscheidung selbst. Lord Holden stand in regem Austausch mit ihm und erteilte ihm Befehle - allesamt höchst undankbarer Natur. Es wurde gemunkelt, dass der junge Stephen schrecklich darunter leide, derlei Gewalttaten ausüben zu müssen.
    „Lord Holden hat alles in der Kate von Stephen als Heergewette beschlagnahmen lassen“, fuhr Maggie fort und zog Helens Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Und er hat angewiesen, alles vor meinen Augen zu verbrennen und mich fortzuschicken.“
    Ungläubig sah Helen die ältere Frau an. Als Heergewette galt der Erbteil eines Verstorbenen, der dem König zustand. Darunter fielen gemeinhin Rüstzeug, Waffen und Pferd. Hingegen den gesamten Besitz zu beschlagnahmen, nur um ihn zu verbrennen, war ... nun, es war schlicht grausam. Das war Willkürherrschaft. „Hat Stephen die Weisung ausgeführt?“
    Maggie schnitt eine Grimasse. „Aye, er dient seinem Herrn treu. Er hat mich immerzu angefleht, ich möge ihm verzeihen, aber er hat es getan.“
    Helen nickte versonnen, während sie die letzten Federn in den Ball stopfte und sich daranmachte, ihn zuzunähen. Selbstredend hatte der junge Stephen es getan. Selbstredend führte er die Befehle seines Herrn aus.
    „Seine Mutter hätte es schier umgebracht zu sehen, wie der Junge zu solchen Dingen gezwungen wird.“
    Fragend schaute Helen auf.
    „Seine Mutter und ich waren befreundet, als sie noch im Dorf lebte“, erklärte Maggie. „Es hätte ihr das Herz gebrochen.“
    „Ist sie tot?“, fragte Helen höflich. Die Unterhaltung in eine andere Richtung zu lenken, würde Maggie helfen, sich wieder zu fassen. Und wenn ein Gespräch über Stephens Mutter der alten Frau half, den eigenen Verlust zu verschmerzen, würde Helen sie gerne gewähren lassen.
    „Oh, nay, sie ist nicht tot. Aber als Stephen Kastellan wurde und all die harten Strafen vollstrecken musste ... Sie hat es nicht ertragen, das mit anzusehen. Daher hat sie das Dorf verlassen. Die meisten halten sie für tot, aber ich denke, dass sie an der Grenze zwischen Tiernay und Holden lebt. Oft reitet Stephen in diese Richtung davon und bleibt den ganzen Nachmittag fort. Ich glaube, dass er sie dann besucht.“ Sie schwieg kurz. „Er ist auch fortgeritten, nachdem er meine Habe verbrannt hat. Vermutlich war er an jenem Tag bei ihr.“
    Helen sah, wie verloren Maggie dreinblickte und wie zusammengesunken sie dasaß. „Und jetzt bist du nach Tiernay gekommen“, stellte sie sanft fest.
    „Aye.“ Maggie straffte die Schultern. „Meine Tochter hat vor zehn Jahren den Schankwirt im Dorf geheiratet.“
    Helen nickte. Natürlich kannte sie den Schankwirt und dessen Frau.
    „Und sie haben angeboten, mich aufzunehmen ... Allerdings brauchen sie dafür Eure Erlaubnis.“
    Helen schwieg eine Weile. Sie trug die Verantwortung für ihr Land und alle Menschen, die sich darauf niedergelassen hatten. Daher bedurfte es, wie Maggie richtig gesagt hatte, ihrer Erlaubnis, ehe jemand sich hier ansiedeln konnte. Aus dem Bauch heraus wollte sie nicken und Maggie bescheiden, dass sie auf Tiernay willkommen sei. Allerdings war ihr der Tonfall nicht entgangen, in dem Maggie vom Angebot ihrer Tochter berichtet hatte. Zweifellos hatte sie ihr Leben lang gearbeitet, und dass sie ihre Stellung auf Holden Castle eingebüßt hatte, musste ein herber Schlag für sie gewesen sein. Die anschließende neue Ehe und das Dasein als Bauersfrau dürften ihrem angeschlagenen Stolz gutgetan haben. Und nun sollte sie plötzlich von den Almosen ihrer Tochter leben. Helen vermutete, dass ihr dies arg zu schaffen machte. Wenn sie recht darüber nachdachte, blieb nur eine Antwort, und daher schüttelte sie den Kopf. „Nay. “
    „Nay?“ Maggie wirkte, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen, und Helen schalt sich dafür, ihren Gedanken laut ausgesprochen zu haben.
    „Auf keinen Fall sollst du

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