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Im Bannkreis Des Mondes

Im Bannkreis Des Mondes

Titel: Im Bannkreis Des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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ihretwegen einen Krieg anzetteln. Auch wenn es Talorc absolut unverständlich war, wie es dazu hatte kommen können, musste er glauben, dass der Chrechteanführer des Balmoral-Clans seine Frau liebte.
    Osgard drehte sich zu dem jungen Krieger um. Er hätte ihn wohl am liebsten niedergeschlagen, aber die Hand eines anderen Kriegers hielt ihn zurück. Der groß gewachsene, von Kampfnarben verunstaltete Chrechte starrte den alten Mann undurchdringlich an. Barrs Zwilling Niall war genauso groß wie Talorcs Stellvertreter. Mühelos gelang es ihm, andere Männer einzuschüchtern. Nicht nur seine harten Gesichtszüge, sondern auch die zahllosen Narben, die seine linke Gesichtshälfte überzogen, ließen jeden Gegner zurückweichen.
    Es war nicht leicht, einen Chrechte zur Strecke zu bringen. Niall aber war beinahe in jener Schlacht gestorben, die das Leben seines älteren Bruders Sean gefordert hatte. Vor Barr war Sean Talorcs Stellvertreter gewesen. Und zugleich sein Schwager.
    Osgard zuckte zusammen, obwohl dieser riesige Krieger keine Drohung ausgesprochen hatte.
    Talorc musste ein amüsiertes Grinsen unterdrücken. Es gab nur wenige, die den alten Schotten einschüchterten. Niall gehörte zweifellos dazu. Tatsächlich war der Einzige, der außer Talorc in Nialls Gegenwart nicht vor Ehrfurcht erzitterte, nur sein Zwillingsbruder Barr.
    Guaire öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen und starrte Niall und Osgard mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Wie ich sehe, hast du doch beschlossen, dich uns anzuschließen«, sagte Barr zu seinem Zwilling.
    »Ich habe gehört, ein Bote sei vom König geschickt worden.«
    »Das hast du richtig gehört«, bestätigte Talorc.
    »Was will er dieses Mal?«, fragte Niall. Als seien Forderungen des schottischen Monarchen ein regelmäßig wiederkehrendes Ereignis.
    »Du kannst meinen Arm ruhig loslassen«, murrte Osgard.
    »Du wirst den Jungen nicht anrühren.«
    »Er hat unseren Laird beleidigt«, sagte Osgard.
    »Ich bin kein Junge«, bemerkte Guaire zur selben Zeit. Als ihm Osgards Worte bewusst wurden, blähte er sich auf. »Ich würde so etwas niemals tun.«
    Niall ließ Osgards Arm los. Er trat jedoch zwischen den alten Mann und den jungen, hitzigen Krieger. »Guaire würde unseren Laird ebenso wenig beleidigen wie er ihn verraten würde.«
    »Er hat behauptet, unser Anführer sei nicht so stark wie der Balmoral.«
    »Das hab ich nicht!« Guaires Gesicht wurde vor Wut knallrot.
    Fragend blickte Niall Talorc an. »Wurdest du beleidigt, Laird?«
    »Nein.«
    »Na also. Siehst du?« Guaire verschränkte die Arme. Er machte einen Schritt nach hinten, fort von Niall. Jetzt stand er neben Barr.
    Die Linien um Nialls Mund gruben sich tief ein, aber er sagte nichts.
    Guaire fuhr fort: »Ich wollte auch nur daran erinnern, dass der Balmoral mit seiner englischen Frau das Glück gefunden hat. Ähnlich könnte es auch unserem Laird ergehen. Immerhin ist sie Emilys Schwester.«
    Es stimmte. Der Balmoral hatte in dieser englischen menschlichen Frau die Gefährtin für den Wolf in ihm gefunden. Erst vor Kurzem hatte sie sein erstes Kind zur Welt gebracht. Eine Tochter. Eigentlich freute Talorc sich sogar für die beiden, wenn er auch nicht verstand, warum. Der Balmoral konnte manchmal recht lästig sein. Aber nichtsdestotrotz war er ein starker Chrechtekrieger.
    »Unser Laird wird keinen Fuß auf englischen Boden setzen, nur um verheiratet zu werden«, sagte Osgard im Brustton der Überzeugung.
    »Du hast recht, das werde ich nicht tun.« Talorc wandte sich an Guaire. »Du wirst in meinem Namen an den König schreiben.«
    »Ja, mein Laird.«
    »Sag ihm, ich werde wie verlangt die Sassenach heiraten, aber ich werde es auf unserem eigenen Grund und Boden tun. Ich werde durch das Land der MacDonalds nach Süden ziehen. Sie sind unsere Verbündeten.«
    »Ja, Laird. Soll ich ihm sonst noch etwas mitteilen?«
    »Zusätzlich zu der Mitgift, die er mir bereits zugesichert hat, verlange ich das Land, das an die Ländereien des Donegal-Clans grenzt und über das seit Jahren Streit herrscht. Außerdem will ich weitere zwanzig Fässer Honigwein und zwanzig Schilde, zwanzig Helme, zehn Schwerter und zehn Streitäxte als Entschädigung, wenn ich die englische Braut nehme.«
    »Wofür brauchen wir denn Schilde und Helme?«, fragte Osgard, obwohl er sichtlich zufrieden wirkte, weil Talorc eine größere Mitgift von seinem König verlangte, wenn er die Sassenach heiratete.
    »Nicht all unsere

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