Im Bett mit dem besten Freund
wie zwei wilde Tiere durch den Saal.
Jess fluchte leise. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest“, sagte sie. „Ich muss meine Kinder bändigen.“
Als er allein war, kam Terri zu ihm und schmiegte sich an seine Seite. Er wusste zwar, dass es nur Show war, aber es gefiel ihm. Es war entspannend und nett, sie berühren zu können, ohne sich dabei Sorgen machen zu müssen, dass sie sein Verhalten missverstehen könnte.
„Ich hatte gerade eine interessante Unterhaltung mit deinen Cousinen“, sagte sie.
„Oh. Es ging nicht um unsere Hochzeit, oder?“
„Nein, niemand zweifelt daran, dass wir aus Liebe geheiratet haben. Aber alle scheinen zu denken, dass ich schwanger bin.“
„Hast du ihnen gesagt, dass du es nicht bist?“
„Natürlich. Aber sie haben mir nicht geglaubt.“
„Lass sie glauben, was sie wollen. In acht Monaten oder so werden sie wissen, dass du die Wahrheit gesagt hast.“
„Unser Wagen ist gleich da“, sagte sie. „Wir sollten uns von den Gästen verabschieden, damit wir hochgehen und uns umziehen können.“
Da hörte Nick das durchdringende Lachen seines Vaters. Entsetzt drehte er sich um und sah seinen Dad und seine Mom am Fenster eines kleinen Erkers stehen und sich unterhalten. Leise fluchte er.
Das letzte Mal, als die beiden im selben Raum gewesen waren, hatte der Abend mit einem Anruf beim Notruf der Polizei geendet. Auch wenn es im Moment ganz danach aussah, als ob seine Eltern sich prächtig verstanden, konnte die Stimmung innerhalb weniger Sekunden umschlagen. Wenigstens schien keiner von ihnen sein aktuelles Date mitgebracht zu haben, was das letzte Mal zum Aufflammen des Streits geführt hatte.
„Du musst jetzt tapfer sein“, sagte er zu Terri. „Ich fürchte, es gibt Ärger.“
„Was ist denn los?“, fragte Terri und sah in dieselbe Richtung wie Nick. Dann bemerkte sie seine Eltern …
Verdammt.
Bis eben war ihre Hochzeit perfekt gewesen. Nonno hatte sie in den Festsaal geführt, und alle Gäste hatten Terri glücklich angelächelt und mit offenen Armen in die Familie aufgenommen. Nie zuvor hatte sie sich so geliebt und akzeptiert gefühlt. Wenn sie nicht achtgab, würde sie noch glauben, dass Nicks romantisches Ehegelöbnis wirklich so gemeint war, wie es geklungen hatte, als er versprach, sie in guten wie in schlechten Zeiten zu lieben, bis dass der Tod sie scheide. Auch musste sie sich davor hüten, sich von dem liebevollen Ausdruck in seinem Blick aufs Glatteis führen zu lassen, als er ihr den Ring übergestreift hatte. Falls sie Mr Right niemals finden sollte, dann konnte sie wenigstens behaupten, die Hochzeit ihrer Träume bereits erlebt zu haben.
Doch auf gar keinen Fall wollte sie sich diese Traumhochzeit von Nicks Eltern kaputt machen lassen, wenn sie einen Streit vom Zaun brachen. Allerdings lächelten sich beide gegenseitig an.
„Täusche ich mich, oder verstehen sie sich gerade prächtig?“, fragte sie erstaunt.
„Ja, das tun sie, aber die Frage ist, wie lange noch? Eine bissige Bemerkung, egal von wem, und schon fliegen die Fäuste.“
Vielleicht war es selbstsüchtig, aber Terri hoffte inständig, dass ihre Schwiegereltern damit warteten, bis Nick und sie in der Limousine auf dem Weg zum Flughafen waren.
„Meinst du, dass ich zu ihnen gehen soll?“, fragte Nick, aber in dem Moment machte sich bereits sein Onkel Tony senior auf den Weg zu dem Paar im Erker. Tony senior blinzelte dem Brautpaar verstohlen zu. Offensichtlich waren sie nicht die Einzigen, die sich Sorgen machten. Doch wenn es jemanden gab, der den hitzköpfigen Leo Caroselli zu bändigen verstand, dann war es sein großer Bruder Tony.
„Vielen Dank, Onkel Tony“, flüsterte Nick erleichtert. „Und jetzt lass uns verschwinden. Falls die Situation doch außer Kontrolle gerät, möchte ich auf keinen Fall dabei sein.“
Das wünschte sich Terri ebenso wenig.
Also begannen sie, sich bei all den Tanten, Onkeln, Cousinen, Geschwistern und Freunden zu verabschieden. Ein Blick auf die Uhr verriet Terri schließlich, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb, weswegen Nick und sie eilig nach oben gingen. Terri hasste nichts mehr, als sich zu verspäten – Pünktlichkeit war eine Tugend, die sie von ihrer Tante eingebläut bekommen hatte.
Gerade, als sie die obere Etage erreicht hatten, begegnete ihnen eine Frau, die Terri an diesem Tag schon einmal gesehen hatte, die sie aber nicht kannte.
„Gott sei Dank“, sagte die Frau und wirkte verlegen. „Ich wollte ins
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