Im Bett mit dem besten Freund
bevor sie den Kopf schüttelte. „Vergiss es“, sagte sie schließlich.
Er dachte, sie würde sich jetzt Kissen und Decke schnappen, um in die Badewanne umzuziehen, doch stattdessen streifte sie sich das Nachthemd über den Kopf und sagte: „Komm her.“
Verwirrt öffnete er den Mund, weil er aber nicht wusste, was er sagen sollte, schloss er ihn wieder.
„Worauf wartest du denn noch?“, fragte sie und zog sich den Slip aus.
„Aber … Ich habe gedacht, wir würden nicht mehr …“
„Beeil dich, bevor ich es mir anders überlege.“
Rasch stieg er ins Bett und wurde von Terri auf den Rücken geworfen, bevor sie sich rittlings auf seine Beine setzte.
„Fürs Protokoll“, sagte sie. „Das ist das letzte Mal, okay?“
„Okay“, erwiderte er und atmete tief ein, als sie sich vorbeugte und ihn in den Mund nahm.
Es war anstrengender, als Terri ursprünglich gedacht hatte, ständig vorzugeben, schrecklich verliebt zu sein. Möglicherweise war es nicht die schlaueste Idee gewesen, Jess zum Bleiben aufzufordern. Nick hatte sich an sie gekuschelt und schlief friedlich – wenn man einmal von seiner Erregung absah, auf die das nicht zutraf. Klar, es wäre besser gewesen, wenn sie nicht wieder miteinander geschlafen hätten … Dadurch zögerten sie das Unvermeidliche nur noch länger hinaus. Doch nachdem Terri ihrem Verlangen nachgegeben hatte, hatte sie die restliche Nacht wie ein Baby geschlafen. Zugegeben, viel Schlaf war es genau genommen nicht gewesen, denn gegen fünf Uhr hatten sie Sex gehabt, und jetzt war es acht Uhr. Aber es war wirklich das letzte Mal gewesen – selbst, wenn sie in Zukunft auf der Couch übernachten müsste. Sie konnte sich ja eine plausible Ausrede für Jess einfallen lassen … Dass Nick schnarchte zum Beispiel …
Sie schlüpfte unter seinem Arm hervor und stand auf. Er murmelte leise vor sich hin, schlief aber weiter. Terri zog sich ihren Morgenmantel über und ging in die Küche. Auf dem Weg dorthin roch sie den Duft von frisch gebrühtem Kaffee.
Auf einem der Hochhocker saß Jess in einer Baumwollhose und einem zu großen Männerhemd, trank Kaffee und starrte trübsinnig ins Leere.
„Guten Morgen“, sagte Terri.
Als Jess sie sah, lächelte sie herzlich. „Happy Thanksgiving! Ich habe Kaffee gemacht.“
„Riecht toll“, bemerkte Terri und schenkte sich eine Tasse ein. „Wie lange bist du denn schon auf?“
„Seit fünf Uhr dreißig. Aber ich bin das gewöhnt. Wenn man Kinder hat, schläft man im ersten Jahr so gut wie gar nicht.“ Sie lächelte. „Ihr habt letzte Nacht aber wohl auch nicht viel geschlafen.“
„Es tut mir leid, falls wir dich geweckt haben.“
„Ach, was. Ihr seid frisch verheiratet. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, nicht ein bisschen eifersüchtig zu sein. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann Eddie und ich zum letzten Mal Sex hatten.“
Terri hatte keine Ahnung, weswegen Jess verheiratet blieb, wenn ihre Ehe so schlecht war. Sie setzte sich neben Jess. „Wie geht es dir denn?“
Jess zuckte mit den Schultern. „Die ganze Situation ist völlig verfahren. Ich bin es einfach leid und habe keine Kraft mehr zu kämpfen.“ Sie legte die Hand auf Terris Arm. „Aber du und Nick, ihr seid anders. Ich kenne niemanden, der besser zueinanderpasst als ihr. Allein, wenn man bedenkt, wie lange ihr schon Freunde seid.“
Wenn es doch nur so wäre, dachte Terri. Wenn sie sich wirklich so lieben würden. Wenn es so bliebe, wie es gerade war, konnte sie sich nämlich durchaus vorstellen, mit Nick glücklich zu werden. Allerdings gab es da das kleine Problem, dass Nick nicht verheiratet sein wollte. „Aber das muss nicht automatisch heißen, dass wir auch ein gutes Ehepaar abgeben.“
„Machst du dir deswegen Sorgen?“, flüsterte Jess besorgt.
„Nein, natürlich nicht. Ich versuche nur, realistisch zu bleiben.“
„Solange du dich von deinen Gedanken nicht unglücklich machen lässt … Wenn du nämlich davon überzeugt bist, dass es nicht funktioniert, dann funktioniert es auch nicht.“
„Hattet ihr auch glückliche Zeiten in eurer Ehe?“
„Die ersten Jahre sind einfach großartig gewesen. Sicher hatten wir unsere Meinungsverschiedenheiten, aber wir waren echt glücklich.“
„Und was ist deiner Meinung nach schiefgelaufen?“
„Eine Ehe erfordert immer harte Arbeit. Ich schätze, wir sind faul geworden und haben über unseren Jobs und den Kindern verlernt, ein richtiges Paar zu sein. Verstehst du, was
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