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Im Blut vereint

Im Blut vereint

Titel: Im Blut vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Callow
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der Bluttests finden.
    Andernfalls saßen sie ganz schön in der Tinte.
    Während sie den Blue Ridge Crescent entlangfuhr, blickte sie in den Rückspiegel. In der Mittagssonne strahlten die rosafarbenen Fenster von
TransTissue
wie ein feuriger Schild, sodass sie Bob Duggan nicht mehr sehen konnte. Aber sie spürte ein Prickeln im Nacken. Ganz sicher schaute er ihr nach.

33
    Kate legte das Telefon auf den Schreibtisch. Es war 14:48 Uhr. Sie hatte eine Freundin erreichen können, mit der sie während des Studiums gemeinsam gekellnert hatte und die jetzt in einem pathologischen Labor arbeitete. Sie hatte bestätigt, was Kate schon geahnt hatte. Es war praktisch unmöglich, dass fünf Menschen bei vier verschiedenen Bluttests genau die gleichen Werte hatten.
    Die Unterlagen von
TransTissue
erwiesen sich als unzuverlässig.
    Damit fiel ihre Verteidigung in sich zusammen.
    Kate wählte die Nummer von John Lyons. Er hob gleich nach dem ersten Klingeln ab. »Kann ich mit Ihnen kurz über den Fall
TransTissue
sprechen?«, fragte sie mit klopfendem Herzen.
    »Ja, ich wollte Sie auch gerade anrufen.« Es klang kühl und als würde ihn etwas beschäftigen. Das beunruhigte Kate noch mehr. »Kommen Sie rauf.«
    Kate griff nach der Akte und eilte zu Johns Büro. »Hallo John.« Sie achtete sorgfältig darauf, zuversichtlich zu wirken, trotz der Zeitbombe unter ihrem Arm.
    Er lächelte knapp. »Bitte setzen Sie sich, Kate.«
    Sie setzte sich auf einen der Queen-Anne-Stühle vor seinem Schreibtisch und legte die Akte auf ihren Schoß. »Was gibt es denn?« Irgendetwas war los. Seine Miene war nicht so freundlich, wie sie es von ihrem Mentor gewöhnt war. Vielmehr schien er irritiert.
    »Bob Duggan hat mich angerufen.« John beobachtete sie.
    Kate wich seinem Blick nicht aus. »Ich habe heute Vormittag mit ihm geredet.«
    »Was wollten Sie denn bei
TransTissue
?« Es klang zwar nicht anklagend, aber doch scharf genug, um sie in die Defensive zu treiben.
    »Ich wollte ein paar Fakten klären. Bevor Morris es tut«, fügte sie mit Nachdruck hinzu.
    »Bob sagt, Sie hätten sich erst alle möglichen Unterlagen zuschicken lassen und dann Zweifel an ihrem Wahrheitsgehalt geäußert.«
    »Ich hatte um die Ergebnisse der Bluttests gebeten, und zwar für sämtliche Spender, deren Gewebe am selben Tag verarbeitet wurde wie das, aus dem der Knochenfüller unseres Klägers hergestellt wurde.«
    Johns Miene blieb hart.
    In Kates Geist schrillten sämtliche Alarmglocken.
    »Dadurch wollte ich sicherstellen, dass unsere Verteidigung nicht an irgendeinem Versehen in der Kette der Herstellungsschritte scheitert.«
    Er legte die Fingerspitzen zusammen. »Aber Sie haben den Leuten dort vorgeworfen, Unterlagen zu fälschen.«
    Unterlagen zu fälschen? In Gedanken ging sie die Gespräche mit Melinda und Bob Duggan noch einmal durch. Sie hatte beide gefragt, ob sie wüssten, weshalb die Werte bei fünf Spendern identisch waren. Anschuldigungen hatte sie nicht vorgebracht. Sie setzte sich auf. »Ich habe nie behauptet, dass sie die Unterlagen gefälscht haben, John. Aber es gibt da sehr wohl ein Problem …«
    »Das weiß ich«, sagte er ausdruckslos. »Bob hat mir gesagt, dass die PR -Frau sich beim Kopieren vertan und Ihnen fünfmal dasselbe Testergebnis geschickt hat.«
    »Ach wirklich?« Sie hielt die Akte fest umklammert. »Mir hat er etwas anderes gesagt. Er hat mich gebeten, ihm die Berichte zurückzusenden, damit er der Sache nachgehen kann. Ich habe sie eben rausgeschickt.« Warum versuchte Bob Duggan, sie schlecht dastehen zu lassen? »Schauen Sie mal.« Sie reichte John die Kopien, die sie von den Berichten gemacht hatte. »Hier, diese Titer sind identisch.«
    John nahm die Unterlagen und blätterte die obersten fünf durch. Dann legte er sie sorgsam auf den Schreibtisch.
    »Ich gebe Ihnen recht. Die Werte sind identisch.« Er sah sie scharf an. »Wegen eines Kopierfehlers. Ganz einfach.« In seinem Tonfall schwang der Vorwurf mit, darauf hätte sie auch allein kommen können, ohne den Geschäftsführer von
TransTissue
und ihren Chef.
    »Sie haben völlig recht. Es könnte ein Kopierfehler sein.« Das war sicherlich die einfachste Erklärung, aber angesichts ihrer Recherchen zu den Fällen in den USA konnte sie es nicht dabei belassen. »Wir müssen die Originale einsehen. Wo Namen und Identifikationsnummern nicht geschwärzt sind.«
    John verschränkte die Arme. »Glauben Sie ernsthaft, dass
TransTissue
Unterlagen fälscht?«
    Sie hielt seinem

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