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Im Blut vereint

Im Blut vereint

Titel: Im Blut vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Callow
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Blick stand. »Nein, das glaube ich nicht. Aber ich halte es für möglich, dass ihr Zulieferer ihnen bewusst falsche Blutproben geschickt hat.«
    John hob ungläubig die Brauen. »Haben Sie gestern Abend CSI
Miami
gesehen?«
    Kate stieg die Röte in die Wangen. »Auf diese Möglichkeit bin ich bei den Fällen aus den USA gestoßen. Dort sind die Hersteller von Gewebeprodukten immer durch ihre Lieferanten in Schwierigkeiten geraten. Diese haben kontaminiertes Gewebe entnommen und die Spenderberichte gefälscht.«
    John lehnte sich zurück und blickte sie prüfend an. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Nach seiner spöttischen Bemerkung über CSI war sie auf alles gefasst. »Also denken Sie, dass
TransTissue
einen schlechten Zulieferer hat und das Problem ignoriert?«
    Sie war erleichtert. Endlich hatte er begriffen. Sie verstand nur nicht, warum es so lange gedauert hatte. Eigentlich war er bekannt dafür, in jeder noch so komplizierten Beweiskette schnell den Schwachpunkt zu finden. »Es ist auf jeden Fall möglich. Haben Sie schon einmal von einer Firma namens
BioMediSol
gehört?«
    John runzelte die Stirn. »Vage. Warum? War das der Zulieferer?« Er griff nach einem Stift und rollte ihn zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her.
    Kate nickte. »Ja. Und bei den Blutproben, die sie
TransTissue
geschickt haben, ergaben die Tests exakt die gleichen Werte. In fünf von zwölf Fällen.«
    Er seufzte leise. »Eine Verwechslung von Unterlagen. Wie Bob Duggan schon sagte.« Er legte den Stift weg und sah ihr in die Augen. »Kate, Sie bewegen sich da auf dünnem Eis. Das Prüfverfahren bei
TransTissue
ist überdurchschnittlich gut. Die Auswahlkriterien sind streng. Jede Gewebespende muss von einem firmeneigenen Gesundheitsexperten freigegeben werden.« Er zuckte die Schultern. »Der Fehler liegt nur bei der PR -Frau.«
    Kate straffte die Schultern. »Wie gesagt, mir macht nicht
TransTissue
Sorgen, sondern ihr Zulieferer.« Sie verstand nicht, weshalb John als erfahrener Prozessanwalt nicht ebenso alarmiert war. »Besser
wir
merken es als Morris MacNeil. Denn ich wette, er wird auch danach fragen.«
    »Schon möglich.« John nahm den Stift und stellte ihn wieder in den Halter. »Leider haben Sie es jetzt geschafft, einen wichtigen Mandanten von LMB zu verärgern.
TransTissue
möchte nicht, dass Sie weiter an dem Fall mitarbeiten.«
    »Wie bitte?« Sie wurde kreidebleich.
    »Ja. Ich habe versucht, die Wogen zu glätten. Aber es ist mir nicht gelungen.« Er blickte ihr in die Augen. »Ich persönlich halte Sie für etwas ganz Besonderes. In jeder Hinsicht …«
    Sie zwang sich, mit unbewegter Miene zuzuhören, während er seine vorhersagbaren Sätze abspulte.
    »Aber Sie sind kurz davor, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Erst das Debakel mit Lisa MacAdam. Randall war kurz davor, Sie zu feuern.«
    Sie schluckte, hielt seinem Blick aber stand.
    Seine Miene wurde weicher. »Wussten Sie, dass Randall und Richterin Carson einmal ein Paar waren?«
    »Nein«, sagte sie überrascht.
    »Es ist lange her. Aber so etwas verbindet.«
    Randall Barrett und Hope Carson hatten sich einmal geliebt. War das allein schon die Erklärung dafür, dass er Kates Notizen gestohlen hatte?
    Würde er wegen einer Exflamme sein Berufsethos vergessen?
    Hatte Ethan sie nicht dazu gebracht, das Gleiche zu tun?
    John ließ einen Kugelschreiber klicken. Kate blickte rasch auf und versuchte sich wieder zu konzentrieren. »Aber jetzt reden wir davon, dass Sie mit Ihrem Verhalten einen wichtigen Mandanten gegen uns aufgebracht haben.«
    »Ich wollte nur die Fakten klären. Mit den Unterlagen stimmte etwas nicht …« Kate hielt abrupt inne. Sie durfte jetzt nicht die Beherrschung verlieren. Dafür war dieser Fall zu wichtig für sie. Sie strich mit dem Finger langsam über die Aktenmappe. »Ich hätte mich wohl diplomatischer ausdrücken sollen, als ich Bob Duggan nach den Testergebnissen gefragt habe.«
    »Ja. Das hätten Sie. Aber …« Seine Miene wurde erneut hart. »… das ist nicht der Grund, weshalb ich Sie zu mir gebeten haben.«
    Wollte er sie feuern, weil sie den Mandanten verärgert hatte? So manchem LMB -Mitarbeiter war schon aus geringerem Grund gekündigt worden. Sie machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    John beugte sich vor. »Ich habe Bob Duggan den Rat gegeben, einen Vergleich anzustreben.«
    »Was?« Sie zuckte zusammen und griff reflexartig nach der Aktenmappe, bevor sie ihr vom Schoß rutschte.
    John lächelte

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