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Im Blut vereint

Im Blut vereint

Titel: Im Blut vereint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Callow
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Stirn. Wieso kam sie Marian MacAdam ständig mit Ausflüchten? Sie war dieser Frau etwas schuldig. Das war eine Tatsache. Sie hatte es sich längst eingestanden. Und nun wurde die Schuld eingefordert. Sie konnte sich wenigstens mit dieser Shonda treffen und herausfinden, ob an ihren Befürchtungen etwas dran war. »In Ordnung. Wo kann ich sie finden?«
    »Sie wohnt in der Gottingen Street. Hier ist die Hausnummer.«
    Kate notierte sich die Adresse. »Ich melde mich dann.«
    »Danke.« Es fühlte sich ein wenig so an, als hätte sich der Teufel persönlich bei ihr bedankt. Aber es war wohl eher ein Racheengel.
    Er gab ihr die Chance auf Wiedergutmachung.
    Allerdings würde sie dafür etwas opfern müssen. Und falls Randall Barrett herausfand, dass sie immer noch im Fall Lisa MacAdam herumschnüffelte, war ziemlich klar, wie dieses Opfer aussehen würde. Sie würde aus der Kanzlei fliegen. Sie wäre die Aussicht auf eine lohnende Karriere los und das Gehalt, von dem sie ihr Haus abzahlte. Ob sie danach bei einer anderen großen Kanzlei unterkommen würde, war fraglich.
    Sie war dabei, ihre gesamte Zukunft wegzuwerfen. Ihr sonst so rationaler, logischer Verstand war durch die Schuldgefühle einfach ausgeschaltet worden. Und durch den Wunsch, die Schuld auszugleichen.
    Denn nur dann würde sie sich vielleicht irgendwann wieder selbst in die Augen sehen können.
    Der Durchbruch war schnell gekommen. Dank Vicky. Sie war gut, keine Frage. Mit ihrem unheimlichen Personengedächtnis hatte sie wieder einmal die Verbindung zwischen einem Gesicht und einem Strafregister hergestellt.
    »Das Mädchen heißt Krissie Burns«, hatte Ferguson soeben im Einsatzraum verkündet. Es war 9:11 Uhr. Im Raum prickelte es förmlich vor Energie, wie immer nach einem Durchbruch.
    Redding schlug Vicky auf die Schulter. Sie stand neben Ferguson, das schwarze Haar wie gewohnt zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ethan stand weiter hinten im Raum und beobachtete sie. Er hatte seit Silvester nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie ging ihm aus dem Weg; wenn sie sich im Revier auf dem Gang begegneten, tat sie so, als hätte sie ihn nicht gesehen.
    Er fragte sich warum. Schämte sie sich für ihr Verhalten?
Die Hölle selbst kann nicht wüten wie eine verschmähte Frau.
Ihr hätte er so etwas allerdings nie zugetraut. Er hatte sie immer nur als vernünftig erlebt, pragmatisch, direkt, als eine, die kein Blatt vor den Mund nahm. Niemals als boshaft.
    Er verzog das Gesicht. Von sich selbst hätte er früher auch nicht gedacht, dass er einen geliebten Menschen so grausam behandeln könnte. Und doch hatte er sich gegenüber Kate wie ein Arschloch benommen. Hatte sie das verdient? Er wusste es immer noch nicht. Das Kaleidoskop drehte sich wie verrückt, für Sekunden entstand ein scharfes Bild, aber sofort zerfiel es wieder. Manchmal meinte er zu sehen, dass alles Kates Schuld war; dann schob sich plötzlich eine andere Facette der Geschichte davor, und es kamen ihm erneut Zweifel. Zu wenig Schlaf und zu viel Kaffee machten es auch nicht leichter.
    »Das Opfer hat ein ellenlanges Strafregister«, sagte Vicky. Der Blick ihrer kobaltblauen Augen schweifte über die Runde am Tisch und glitt rasch an Ethan vorbei, bevor sich ihre Blicke begegnen konnten. Ethan fragte sich, ob das immer so bleiben würde. Es machte ihn traurig. Er hatte Vicky einmal geliebt. Nicht mit der gleichen alles verschlingenden Leidenschaft wie Kate. Aber es war schön gewesen, und noch jetzt gab es ihm einen Stich, als er sich an ihre sanften Seufzer erinnerte, wenn er mit der Zunge die weiche weiße Haut an ihren muskulösen Oberschenkeln gestreichelt hatte.
    Aber es hatte ihm nicht genügt. Als sie ihn gedrängt hatte, bei ihr einzuziehen, war ihm klar geworden, dass Vicky nicht die Frau seines Lebens war. Es war nicht einfach gewesen, mit ihr Schluss zu machen, zumal sie nach wie vor im selben Revier arbeiten mussten. Aber sie hatte sich wie ein echter Cop benommen.
    Am Silvesterabend hatte sie allerdings großen Mist gebaut, keine Frage. Ihm vor allen Kollegen die Wahrheit über Kates Familie unter die Nase zu reiben, hatte ihrem Ansehen bei einigen Cops sehr geschadet. Andererseits hatte sie damit all das ans Licht gebracht, was Kate ihm verheimlicht hatte. Sie hatte den Mut gehabt, ihm zu sagen, was Kate verschwieg. Dafür respektierte er Vicky.
    »Krissie Burns war in den letzten Jahren immer wieder mal im Gefängnis. Sie hat ihren Drogenkonsum mit Prostitution und

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