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Im Blutkreis - Roman

Im Blutkreis - Roman

Titel: Im Blutkreis - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Limes
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ausgereicht …«
    »Ich bin zu dem gleichen Schluss wie Sie gekommen, aber laut Derenne würden sie, wenn man sich an die Hypothese hält, dass sie versuchen, unbemerkt zu bleiben, die Aufmerksamkeit auf sich lenken, wenn sie immer dasselbe Virus benutzen würden. Indem sie den Krankheitserreger regelmäßig auswechseln, verringern sie die Gefahr, dass die Forscher eine Verbindung zu ihnen herstellen. Auf diese Weise schützen sie sich gegen eventuelle Untersuchungen seitens des Center for Diseases Control oder des Institut Pasteur, die mit Sicherheit nicht die Politik verfolgen, Millionen auszugeben, um ein Virus zu erforschen, das hundert Personen getötet hat und vielleicht nie wieder auftreten wird.«

     
    Nathan vertiefte sich wieder in Derennes Bericht. Die Viren waren über vier Kontinente verstreut worden, in Staaten wie Russland, El Salvador, Nigeria, Indonesien, Bosnien… Aber obwohl diese Informationen von entscheidender Bedeutung waren, musste man doch der Wahrheit ins Auge sehen: Sie lieferten nicht die Spur, die er erhofft hatte.
    »Ich kann hier leider keinen Zusammenhang zwischen den Opfern erkennen, der uns helfen würde, das Motiv der Mörder zu verstehen.«
    »Ich auch nicht«, gab Woods zu.
    »Und doch verbirgt sich die Lösung mit Sicherheit zwischen diesen Zeilen … Hat Derenne irgendeine Idee, warum sie den Stamm der Spanischen Grippe zurückgewinnen wollten?«
    »Laut ihm weist dieser Erreger mehrere Besonderheiten auf: erstens, seine starke Virulenz, zweitens, seine Fähigkeit, sich rasch und in sehr großem Maßstab auszubreiten, und drittens, und das ist gewiss die furchtbarste, es gibt dagegen keine Behandlung und keinen Impfstoff.«
    Ein neuer, noch bedrohlicherer Abgrund tat sich da vor ihnen auf.
    »Das würde bedeuten, dass sie ihr Ziel geändert haben«, rief Nathan. »Dass sie nicht mehr selektiv zuschlagen wollen, sondern …«
    »Massiv«, beendete Woods den Satz, »und wir müssen sie demaskieren, bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen.«
    Sie schwiegen.
    Der Ort erwachte immer mehr zum Leben, je höher die Sonne am Himmel emporstieg. Spaziergänger gingen am Hafen entlang, ein Jogger lief an ihnen vorbei, in der Ferne warf ein Fischer seine Netze aus.
    »Irgendetwas muss uns entgangen sein, ein Detail… ich spüre, dass wir der Lösung ganz nah sind.«
    »Nehmen wir uns alles noch einmal vor«, schlug Woods vor. »Punkt für Punkt. Dann werden wir sicher auf etwas stoßen.«

    Nathan nickte.
    Der Kellner stellte die Kaffeetassen auf den Tisch. Während er sich entfernte, begann der Engländer: »Okay. Unsere Mörder verfügen über ein biologisches Waffenarsenal, das Bush und seine Clique vor Neid erblassen lassen würde. Wer und wie viele sind sie? Wofür setzen sie sich ein? Wir wissen es nicht. Was wir allerdings wissen, ist, dass diese Organisation bereits seit mehreren Jahrhunderten existiert und dass sie sich heute innerhalb von One Earth verbirgt.«
    »Eine perfekte Tarnung.«
    »Das zweite Rätsel: SIE«, fuhr Woods fort. »Die ungeklärten Verbindungen, die Sie zu ihnen haben: Ihre Anwesenheit an Bord der Pole Explorer und 1994 in Goma. Ganz zu schweigen von dem Elias-Manuskript, das sich in Ihrem Besitz befindet …«
    »Sie vergessen meine Kindheit«, warf Nathan ein. »Wenn man diese letzten Puzzleteile berücksichtigt, könnte man zu dem Schluss kommen, dass alles während meines Aufenthalts in der Lucien-Weinberg-Klinik 1979 begonnen hat.«
    »Oder vielleicht schon davor, Nathan. Was wissen Sie über Ihre Eltern? Wer sagt Ihnen, dass sie nicht mit dieser Sache zu tun hatten? Warum sollten die Mörder ein solches Interesse an einem zehnjährigen Jungen haben, dass sie die Hinweise auf seinen Aufenthalt in der Klinik verschwinden lassen?«
    »Ich verstehe überhaupt nichts…«, seufzte Nathan. »Und was habe ich zwischen 1979 und 1994 gemacht?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, aber versuchen wir, die Hinweise zu analysieren, die wir haben, einverstanden? Sie kennen Sie, und Sie kennen sie… Der Versuch, Sie zu ermorden, zeigt, dass Ihr verschüttetes Gedächtnis genug über sie weiß, um sie aufs Höchste zu beunruhigen.«
    »Das alles ergibt doch keinen Sinn, Ashley! Es muss noch etwas anderes geben.«
    » Si!«

    Schweigen.
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich denke«, fuhr Woods fort. »Ihre Vergangenheit birgt ein Rätsel, ein schreckliches Geheimnis, in das Sie bis zum Hals verstrickt sind. Für mich verfolgen sie einen ganz bestimmten Plan, eine

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