Im Bus ganz hinten
ich hoff, du kannst mir verzeihn,
Schwer erziehbar, doch ich bin so, wie ich bin,
Ich bleib schwer erziehbar.
Mama, warum ist dein Herz aus Stein?
Warum schickst du mich ins Heim?
Bitte lass mich nicht allein.
Strophe 2
Ich bin krank, warum?
Du hast mich krank gemacht.
Und wenn ich nachts geträumt hab,
Dann immer nur von A ngst und Hass.
Was du getan hast? Du hast nur an dich gedacht.
Für andere Typen schick gemacht,
Doch für mich hast du nichts gemacht.
Ein paar Geschenke, doch Liebe geben kannst du nicht.
Erzähl mir nichts von:
Bitte, Patrick, ich hab solche A ngst um dich.
Weißt du noch damals? Verdammt, du hast mich angezeigt.
Dein eigenes Fleisch und Blut war obdachlos die ganze Zeit.
A b ins Heim,
Du sagst, du bist nicht stark genug für Kinder und Familie.
Du lügst mit jedem A temzug.
Jeden Tag von der Schule ein Brief:
Ihr Sohn ist laut, passt nicht auf und ist hyperaktiv.
Verdammt, du hast mich abgeschoben,
Patrick ist zu unbequem.
Draußen in der Kälte musste ich allein im Dunkeln stehn.
Du gingst weg, doch das Getto, es bleibt,
Und ich bleib, wie ich bin: der Rapper Frank White.
Das ist mein Song,
Ich schenk ihn dir zum Muttertag.
Ist das nicht schön?
Das Leben ist so wunderbar.
Ich will dich hassen, doch weiß nicht, ob das richtig ist.
Ich will dich lieben, doch weiß, ich hab dich nicht vermisst.
Bin ich etwa tot?
Nach der Versöhnung mit Bushido war gleich klar, dass wir eine Platte zusammen machen würden. Wir begannen sofort mit der A rbeit am
A lbum Carlo Cokxxx Nutten 2. Ich bekam dafür einen Vertrag bei Bushidos Label Ersguterjunge. Darin war festgehalten, dass ich auch mein
nächstes Soloalbum bei ihm rausbringen sollte – Flersguterjunge. Ich wollte das Ganze total freundschaftlich anpacken. Mir war wichtig, dass
es keine Unstimmigkeiten mit Bushido gab. Dass er jetzt mein neuer Chef sein würde, war mir aber unangenehm. Damit ja nichts schiefging,
entschieden wir, dass unsere A nwälte sich ums Business kümmern sollten. Doch geklappt hat das leider gar nicht. Die Stimmung bei dem
Projekt war naturgemäß angespannt, aber ich wollte wirklich mit Bushido befreundet sein, deshalb ließ ich ihn reden. A ußerdem hatte er
immer seinen Kumpel A rafat mit dabei. Der war ziemlich muskulös, und alle hatten größten Respekt vor ihm. A us diesem Grund wollte ich
mich auch nicht mit ihm anlegen. Manchmal hatte ich aber Beko als Verstärkung an meiner Seite.
Bei den A lbumaufnahmen im Studio lief alles ganz gechillt ab. Ich hatte meine Produzenten Djorkaeff und Beatzarre mit ins Boot geholt.
Zusammen machten wir richtig geile Tracks, und als feststand, dass die erste Single »Eine Chance / Zu Gangsta« werden würde, wollten wir
dazu gleich ein Video drehen. Darauf freute ich mich eigentlich sehr, aber als ich im Treatment der Produktionsfirma las, wo wir drehen
würden, schluckte ich erst einmal. Sie hatten tatsächlich das Pallas-Gebäude in Schöneberg ausgesucht. A bsolut nicht meine Nachbarschaft.
Hier hatte ich sehr viele Feinde. »Ey, wenn das die falschen Leute mitbekommen, dann gibt es richtig Ä rger«, versuchte ich einem Typen aus
dem Team zu erklären. »In der Gegend haben wir eigentlich nichts zu suchen!« A ber dem Typen gingen meine Bedenken total am A rsch
vorbei. Er zuckte nur gelangweilt mit den Schultern und murmelte: »Das wird schon alles.«
Na dann. Mit einem weißen VW-Bus voller Leute fuhren wir um 12 Uhr los und begannen mit den Dreharbeiten. Ich war als Erster dran. Die
Crew filmte mich bei meiner Performance, und alles lief ganz gemütlich ab. Über eine Stunde lang sollte ich immer wieder meine Zeilen in die
Kamera rappen. Das war ich ja mittlerweile gewohnt. A ls alles im Kasten war, setzte ich mich wieder ins A uto, und wir fuhren zur nächsten
Location. Der Wagen machte einen U-Turn, und wir hielten an der ersten A mpel, als plötzlich neben uns ein silberner Volvo stand. Vier A raber
stürmten aus dem Wagen und rissen die Tür unseres Busses auf. »Du bist jetzt wieder mit Bushido unterwegs?«, schrie einer von ihnen. »Wir
bringen dich um!« Wenige Sekunden später prügelten sie schon mit Schlagstöcken auf uns ein. Beko saß neben mir – ihn trafen sie genau auf
die Hand. Und dann kam’s noch schlimmer: A uf einmal zog einer dieser Typen tatsächlich ein Maschinengewehr hervor. Das war’s jetzt. Mein
Leben ist vorbei, dachte ich nur und schickte ein letztes Stoßgebet gen Himmel. Ich bekam
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