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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Degen durchgebrochen? „Ich habe Angst, dass er sie umgebracht hat." Jane war selbst erstaunt, dass sie die Worte herausgebracht hatte, ohne in Tränen auszubrechen.
    Sie hätte Del zwingen müssen, Treyworth zu entfliehen. Ein einziges Mal hätte sie den Mut aufbringen müssen!
    „Das glauben Sie also." Wickham ging zum Kamin und stützte sich am Sims ab. Ein Schauer überlief seinen Körper. „Dafür habe ich keinerlei Beweise gefunden."
    „Ich auch nicht."
    Erstaunt drehte ersieh um, und in seinem Gesicht stand blanke Angst. Es schien, als würde er sich doch Sorgen um Del machen. Aber Janes Blut kochte immer noch vor Wut. Warum hatte der verwegene Lord Lasterhaft nicht ein paar Monate früher festgestellt, dass er ein Herz besaß? Oder sogar schon vor ein paar Jahren?
    „Und obwohl Sie befürchten, Del könne tot sein, sind Sie hierhergekommen, um nach ihr zu suchen?", wollte Lord Wickham wissen.
    Jane schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht geglaubt, dass ich sie hier finden würde. Charlotte kommt immer noch her, und sie behauptet steif und fest, hier sei Del nichts geschehen. Charlotte - Lady Dartmore - ist eine Freundin von uns. Sie klang sehr überzeugend, aber ich habe ihr das nicht abgenommen. Charlotte hat sich verändert. Ich kann ihren Worten nicht mehr trauen, denn sie liebt ihren Ehemann immer noch."
    Wickham starrte sie an. Offenbar fiel es ihm schwer, ihren hastig hervorgestoßenen Worten zu folgen.
    „Ich kam hierher, um nach einer Spur zu suchen", erklärte Jane. „Zwar habe ich keine Ahnung, ob dieser Club irgendetwas mit Dels Verschwinden zu tun hat, aber ich weiß, sie hatte Angst hierherzukommen. Und diese Angst wurde immer größer."
    „Das hat sie Ihnen gesagt?"
    „Nein. Das weiß ich, weil sie sich weigerte, mit mir darüber zu reden. Nur eine Frau, die sehr große Angst hat, hört auf, mit ihren besten Freundinnen zu sprechen."
    „Aber mir hat sie geschrieben", stellte er fest und starrte hinunter in die flackernden Flammen.
    „Offenbar wusste sie, dass Sie ihr helfen würden", bemerkte Jane mit leiser Stimme.
    Konnte sie Dels Bruder wirklich vertrauen? Konnte sie an seinem Gesichtsausdruck erkennen, ob er log? Sie hatte immer genau gewusst, ob ihr Ehemann die Wahrheit sagte, aber der hatte sich wahrscheinlich auch keinerlei Mühe gegeben, sich zu verstellen.
    Seit zwei Wochen schrieb sie Treyworth regelmäßig flehende Briefe und stattete Charlotte verzweifelte Besuche ab, in der Hoffnung, die beiden überzeugen zu können, dass Del in Gefahr war. Sie hatte nicht erwartet, dass Treyworth ihr zustimmte. Schließlich war er der Hauptverdächtige. Aber dass Charlotte unbeirrbar daran festhielt, Del sei einfach nur geflohen, hatte Jane dazu gebracht, an ihrem Verstand zu zweifeln.
    Da Del aber ihrem Bruder geschrieben und ihn um Hilfe gebeten hatte, musste sie wirklich Angst gehabt haben.
    Was bedeutete, dass sie keine Zeit verschwenden durften. „Sie sind perfekt", erklärte sie Wickham.
    „Wie bitte?" Er fuhr herum, um sie verwundert anzusehen. Sein dichtes, dunkles Haar fiel ihm in die Stirn.
    „Ich muss den Club durchsuchen, aber er ist nur für Paare gedacht. Gemeinsam gelangen wir in Zimmer, in die ich allein nicht hineinkomme, und ..."
    „Nein."
    „Was meinen Sie mit ,nein'?"
    „Was ist daran so schwer zu verstehen, Jane Beau... - ich meine, Lady Sherringham?" Fast hätte er ihren Mädchennamen benutzt. „Sie werden dieses Schlafzimmer verlassen und Ihr wohlerzogenes Hinterteil aus diesem Club hinausbewegen. Sie gehen unverzüglich nach Hause, wo Sie in Sicherheit sind."
    „Das werde ich nicht tun! Ich bin keine unschuldige Jungfrau. Ich mag ja einen Titel haben, aber der hat mich nie vor den hässlichen Seiten des Lebens beschützt, Mylord."
    Eine der dunklen Augenbrauen hob sich. „Tatsächlich? Trotzdem benötigen Sie meine Hilfe."
    Misstrauisch starrte sie ihn an. „Ich brauche einen Gentleman, der mir hilft, in die privatesten Räume dieses Clubs zu gelangen."
    „Nur leider können Sie mir nicht trauen."
    Ihr Magen hob sich.
    „Wollen Sie wissen, wie mein ursprünglicher Plan lautete, Süße?"
    Der Kosename brachte die feinen Härchen an ihrem Nacken dazu, sich aufzurichten. Sie sprachen nicht mehr als Ebenbürtige über ein gemeinsames Ziel. Plötzlich erschien Wickham ihr größer, kühler und wesentlich furchteinflößender. Vor acht Jahren hatten sie miteinander gestritten und ihre Kräfte gemessen, sobald sie sich über den Weg liefen. Nun war es, als

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