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Im Dienste Der Koenigin

Titel: Im Dienste Der Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karla Weigand
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dich beschützen, so lange ich lebe, Schwester.«
    Wortlos fügte sich Marie; das Einzige, woran sie denken konnte, war, wie sehr sie Anna doch vermissen würde - und dass es hoffentlich nicht allzu lange dauern würde, ehe sie sich im Jenseits wiedersähen.

EPILOG
    UM FÜNF UHR am Morgen des 20. Januar 1666 ist Anna Maria Mauricia von Österreich-Habsburg im Alter von vierundsechzig Jahren für immer sanft entschlafen.
    Man hat sie, die letzte weibliche Regentin Frankreichs, an der Seite ihres Gemahls, Ludwigs XIII., in der Kathedrale Saint-Denis bei Paris, der alten Grablege der französischen Könige, beigesetzt.
    Außerhalb Frankreichs wurde sie von niemandem betrauert, im Lande dagegen umso mehr - und durchaus nicht nur von ihren beiden Söhnen. Wer sie persönlich kannte, weinte um sie - darunter viele Bürger von Paris, die sich noch erinnerten, wie sie als junge Königin die Kranken zusammen mit ihrem späteren Beichtvater, dem heiligen Vinzenz von Paul, in den elenden Hospitälern pflegte.
     
    Im Herbst 1793, als Königin Marie Antoinette die Guillotine bestieg, wurden die Grabstätten aufgebrochen und die Gebeine König Ludwigs XIII . und Königin Annas aus ihren Sarkophagen gerissen und auf die Straße geworfen, wo ein entfesselter und johlender Mob sie zu Staub zertrat.
    Maximilien Robespierre, einer der Hauptakteure der Französischen Revolution, soll, als man ihm von der Grabschändung berichtete, geäußert haben:
    »Was die Fronde seinerzeit leider nicht vermocht hatte, ist
endlich gelungen: Die Revolution hat Anna von Österreich schließlich doch noch eingeholt.«
     
    Marie de Rohan-Montbazon , Duchesse de Chevreuse, deren Leben bestimmt war von zahllosen Liebesaffären und Intrigen, ihrer Freundschaft zu Anna von Österreich und ihrer Feindschaft Kardinal Richelieu und Kardinal Mazarin gegenüber - Männer, gegen die sie etliche, letztendlich jedoch erfolglose Komplotte anzettelte -, überlebte Königin Anna um gute dreizehn Jahre.
    Zu ihren Liebhabern zählte, unter vielen anderen - neben dem König von Spanien - auch der französische Schriftsteller und große Denker François de La Rochefoucauld.
    Ihr Vertrauensverhältnis zur Königin wäre beinahe an ihrem aus Eifersucht geborenen Hass gegen Kardinal Mazarin zerbrochen. Aber 1652 versöhnte sie sich mit Anna und zog sich endgültig von der politischen Bühne zurück. Ihre Hoffnung, recht bald von der Königin in die Ewigkeit nachgeholt zu werden, um dieser auch im Himmel als vertraute Freundin dienen zu dürfen, sollte sich allerdings erst spät erfüllen: Am 12. August 1679 ist Marie de Chevreuse in Gagny im hohen Alter von achtundsiebzig Jahren verstorben.

GLOSSAR
    Beau-mère: Schwiegermutter, Stiefmutter
     
    Beau-père: Schwiegervater, Stiefvater
     
    Beaux-parents: Schwiegereltern, Stiefeltern
     
    Dauphin: der französische Thronfolger
     
    Journée des dupes: »Tag der Geprellten« (11.11.1630), der Tag, an dem es Kardinal Richelieu gelingt, durch sein diplomatisches Geschick Ludwig XIII. auf seine Seite zu ziehen
     
    »La douce France«: »Oh du süßes Frankreich«, von Patrioten gern genutzter Ausspruch
     
    Le bon dieu: der liebe Gott
     
    »Le Roi est mort! Vive le Roi!«: »Der König ist tot! Es lebe der König!«, traditioneller Ausruf unmittelbar nach dem Hinscheiden des bisherigen Monarchen, dem, falls die Thronfolge geklärt ist, die Nennung des neuen Königs folgt
     
    Lever: Morgenempfang am Hofe

    Livre: eigentlich »Pfund«, Währungsmaß im damaligen Frankreich, wurde nicht als Münze geprägt, sondern diente nur zur Umrechnung
     
    Mignon/mignonne: Liebling (männliche und weibliche Form)
     
    Querida mia: meine Geliebte
     
    Rey Felipe: König Philipp
     
    Sans l’amour: ohne Liebe
     
    Val de Grâce: »Tal der Gnade«, Name eines Nonnenklosters in der Nähe von Paris, von Königin Anna gestiftet
     
     
    »Der Mann mit der Eisernen Maske« - Fakten und Mythen: Die Quellen differieren hinsichtlich der Herkunft und der Identität jenes geheimnisvollen Gefangenen, der als »Mann mit der Eisernen Maske« in die Geschichte einging. Noch nicht einmal der genaue Zeitraum seines Arrests ist bekannt; bereits im 18. Jahrhundert gab es verschiedene Theorien, wer er war, warum er so viele Jahre seines Lebens in Einzelhaft verbringen musste und wer ein Interesse daran hatte, ihn hinter Gittern, isoliert von der Außenwelt, zu wissen. Eine dieser Theorien wird im Roman angedeutet, nämlich die Vermutung, der Mann sei ein

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