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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Bedienungshebeln für die Titangreifarme des Tauchboots. Er wollte sie gezielt zu seiner Verteidigung einsetzen, doch schlug er im Endeffekt nur wild damit umher.
    Im allerletzten Augenblick scheute die Kreatur zurück, und Jack sah ihren langen, silbrigen, schuppigen Körper wie eine mächtige Lokomotive an sich vorüberjagen. Sie musste wenigstens dreißig Meter lang sein. Sein winziges Fahrzeug erhielt einen kräftigen Stoß, sodass es sich um die eigene Achse drehte.
    Jack verrenkte sich den Hals, um der Kreatur auf ihrer Flucht nachzuschauen. Mit einem Zucken des spitz zulaufenden Schwanzes verschwand sie in dem mitternachtsdunklen Wasser. Jetzt erkannte er, um was es sich gehandelt hatte. Ein seltenes Monstrum, jedoch keine Schlange. Es war offenbar durch die unerwartete Begegnung ebenso in panischen Schrecken versetzt worden wie er selbst. Jack schluckte schwer. »Gott verdammt!«, fluchte er, als er das Tauchboot stabilisierte, das im Kielwasser der Kreatur umherwirbelte. »Wer hat denn da behauptet, es würde keine Meeresungeheuer geben?«
    Ein Knistern ertönte an seinem Ohr. »Meeresungeheuer?« Wieder war es Lisa.
    »Ein Riemenfisch«, erklärte er.
    »Meine Güte, dein Pulsschlag hat sich fast verdoppelt! Du musst …«
    Eine neue Stimme unterbrach die Ärztin. Es war Robert Bonaczek, der Meeresbiologe der Gruppe. »Ein Riemenfisch? Regalecus glesne?«, fragte er und benutzte den lateinischen Namen des Fischs. »Ganz bestimmt?«
    »Ja, ein riesiger. Bestimmt an die fünfunddreißig Meter.«
    »Hast du eine Aufnahme gemacht?«
    Beim Gedanken an seinen Panikanfall wurde Jack rot. Als ehemaliger Navy- SEAL wusste er, dass seine Reaktion auf den Angriff durch ein Tiefseeungeheuer alles andere als heldenhaft gewesen war. Er wischte sich die feuchte Stirn. »Nein … ähm, dazu war nicht genügend Zeit.«
    »Eine Schande! Über die ist so wenig bekannt. Niemand hätte gedacht, dass sie in solcher Tiefe leben.«
    »Also, der hier hat auf großem Fuß gelebt, das ist verdammt sicher. Hat sich im Frachtraum des Wracks häuslich niedergelassen.« Jack bewegte sein Schiff weiter voran, und die Lichtkegel der Scheinwerfer stachen erneut ins Innere. Überall waren zerbrochene Kisten gestapelt. Die Kochi Maru war schwer beladen gewesen. Jack entdeckte die Stelle, wo es sich der Riemenfisch gemütlich gemacht hatte. Ein ausgeräumtes Kabuff in der Nähe des Hecks. Sorgfältig lenkte er sein Boot in den offenen Frachtraum.
    An seinem Ohr knisterte es. »Jack, ich … weiß nicht, Mensch …« Jack erkannte die Stimme des Geologen, aber die Übertragung wurde durch die Wände des Frachtraums gestört. Anscheinend konnte der patentierte Tiefseesprechfunk des Schiffs keine acht Zentimeter Stahl durchdringen.
    Jack berührte sein Kehlkopfmikrofon. »Sag’s noch mal!«
    Er empfing lediglich Rauschen und unartikulierte Geräusche.
    Stirnrunzelnd nahm er die Zehen von den Pedalen und wollte den Rückzug antreten. Da fiel sein Blick auf ein helles Glitzern weiter innen im Frachtraum. Er senkte die Nase des Fahrzeugs und ließ es sachte weitergleiten. Seine Scheinwerfer erhellten jetzt den Boden.
    Inmitten der Kisten, drüben an der Wand, sah er etwas, das ihm einen scharfen Pfiff entlockte. Als der Riemenfisch aus seinem Nest geschossen war, hatte er mit dem Schwanz ein paar Quader, schwarz vor Algen, von einem beeindruckenden Haufen herabgefegt, sodass die tiefer im Innern liegenden Barren zu erkennen waren: Gold, das im Schein der Xenonscheinwerfer heller als die Sonne in der Karibik glänzte.
    Jack schob sich noch näher heran. Er vermochte sein Glück kaum zu fassen. Sobald er sich in Reichweite dafür befand, legte er die Hände auf die Bedienungselemente für die externen hydraulischen Manipulatoren. Da er bis zum Exzess damit geübt hatte, war ihm ihr Gebrauch in Fleisch und Blut übergegangen. Er streckte die Kneifzange des linken Arms auf ihre gesamte Länge von fünf Metern aus, packte einen der schwarzen Quader und holte ihn hoch ans Licht. Mit dem anderen Arm kratzte er sorgfältig die Oberfläche sauber.
    »Gold.« Daran bestand kein Zweifel. Er grinste breit und ergriff einen weiteren Quader. Dann tippte er an sein Kehlkopfmikrofon. Er musste es den Leuten oben sagen. Ein scharfes Knistern und Rauschen. Er hatte die Interferenzen vergessen. Langsam holte er das Tauchboot zurück, wobei er sorgfältig darauf achtete, nicht an irgendwelchem Schutt hängen zu bleiben. Unterdessen ließ er im Kopf mehrere

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