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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Unterwegs zur Basis Neptune
    Karen saß benommen in dem Sea-Stallion-Helikopter und sah den Ozean unten vorübergleiten. Ihr Gesicht schmerzte, und sie wurde den Blutgeschmack nicht los. Nach den Prügeln vom Morgen fühlte sie sich schwach, zudem war ihr übel. Sie hatte sich bereits zweimal übergeben.
    Ihr gegenüber saß Spangler zusammengesunken auf seinem Sitz. Die Augen hatte er geschlossen, und er schnarchte leise. Drei seiner Männer hatten sich auf die anderen Sitze geschnallt. Einer davon, Spanglers Stellvertreter, starrte sie an. Sie funkelte wütend zurück. Er schaute weg, doch zuvor hatte sie die Scham auf seinem Gesicht aufflackern sehen.
    Sie wandte sich wieder dem Meer zu. Überlegte, heckte Pläne aus. Sie mochten sie körperlich verletzen, aber sie würde den Kampf nicht aufgeben. Solange sie lebte, würde sie nach einer Möglichkeit suchen, Spangler und sein Team hinters Licht zu führen.
    Sie lehnte sich an das kühle Fenster. Trotz des entsetzlichen Tages quälte sie unablässig ein Gedanke – Jack. Gefesselt an das Bett der Zelle, hatte sie gedämpfte Explosionen gehört, hatte gespürt, wie das Schiff hin und her geschaukelt war.
    Sie schloss die Augen und sah den Schmerz in seinem Blick wieder vor sich, als er durch die Tür verschwunden war und sie zurückgelassen hatte. War er am Leben? Sie gab sich ein stummes Versprechen: Sie würde davonkommen, und sei es nur, um diese Frage zu beantworten.
    19.08 Uhr
Deep Fathom, vor der Nordküste der Insel Pohnpei
    Jack stand am Kopf des Tischs in Roberts Meereslabor. Seine Mannschaft hatte an den Längsseiten Platz genommen, auch die beiden Neuankömmlinge auf der Fathom, Miyuki und Mwahu, die vor ein paar Stunden an Bord gekommen waren.
    Die Polizei hatte sie alle verhört, aber es war klar, dass sie nicht die Schuldigen waren, also hatte man sie laufen lassen. Der Polizeichef war offenbar mehr daran interessiert gewesen, dass sie aus dieser Gegend verschwanden, als dem nächtlichen Überfall und der Entführung wirklich auf den Grund zu gehen. Jack hatte den Verdacht, dass eine unsichtbare Macht darauf drang, dass die ganze Affäre unter den Teppich gekehrt wurde.
    Piraten hatte die lahme Antwort am Ende gelautet. Der Polizeichef hatte versprochen, die Suche nach der vermissten Anthropologin fortzusetzen, aber Jack wusste, dass sie einen Dreck tun würden. Sobald sie verschwunden wären, würde die Sache in Vergessenheit geraten.
    »Was tun wir jetzt also?«, fragte Charlie.
    Jack hob Karens Rucksack auf, wobei sich sein verbundener Brustkasten so heftig beklagte, dass er zusammenzuckte, und ließ den Inhalt auf die Tischplatte fallen. Der Kristallstern fiel klappernd heraus, ebenso das platingebundene Buch aus dem Sarkophag.
    »Wir brauchen Antworten«, stellte er grimmig fest und schob das Buch zu Miyuki hinüber. »Zunächst einmal eine Übersetzung hiervon.«
    Miyuki öffnete es. Jack wusste, was darin zu finden war. Er hatte es zuvor selbst schon untersucht. Die Seiten bestanden aus dünnen Platinblättchen mit einer primitiven Inschrift aus den Hieroglyphen darauf. »Gabriel und ich machen uns sofort an die Arbeit.«
    Als Miyuki das Buch zuklappte, beugte sich Mwahu herüber und berührte das einzelne, in die Einbanddecke geritzte Symbol, ein Dreieck innerhalb eines Kreises. »Khamwau«, sagte er. »Ich kenne dieses Zeichen. Mein Vater hat es mich gelehrt. Es bedeutet ›Gefahr‹.«
    »Was du nicht sagst!«, meinte Kendall McMillan sarkastisch. Aller Augen wandten sich dem Wirtschaftsprüfer zu. Jack hatte dem nervösen Mann angeboten, ihn auf Pohnpei zurückzulassen, aber er hatte sich geweigert und gesagt: »In Anbetracht dessen, wie hier alles unter den Teppich gekehrt wird, habe ich so meine Zweifel, dass ich die Insel lebend verlassen könnte.« Also war er auf der Fathom geblieben.
    Jack konzentrierte sich wieder auf das Buch und fragte: »Mwahu, könntest du vielleicht Miyuki bei der Übersetzung helfen? Schließlich kennst du die Sprache ein wenig.«
    Daraufhin reichte er den Kristallstern an Charlie weiter. »Du musst seine Eigenschaften untersuchen und sehen, wozu er fähig ist.«
    Mit gierigem Lächeln betrachtete der Geologe das Artefakt.
    »George …« Jack wandte sich an den grauhaarigen Historiker. »Ich möchte, dass du dich weiterhin mit den verschollenen Schiffen in diesem Dreieck des Drachen beschäftigst. Sieh mal, ob du noch ein paar Zusammenhänge entdeckst!«
    Er nickte. »Ich arbeite bereits an ein paar

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