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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Theorien.«
    Stirnrunzelnd ergriff erneut Kendall McMillan das Wort. »So, und wie soll uns das alles aus der Klemme helfen? Warum verhalten wir uns nicht einfach ganz klein und unauffällig? Sehen zu, dass wir weiter wegkommen?«
    »Weil wir immerzu davongelaufen sind. Und sie haben uns immerzu gejagt. Es gibt nur einen einzigen Ausweg, und der besteht darin, den wahren Grund für den Absturz von Air Force One zu entdecken.« Jack stützte sich auf seine Fäuste. »Das ist der Kern der ganzen Sache. Ich weiß es einfach!«
    Vom anderen Ende des Tischs sagte Lisa: »Aber Kendall hat recht. Was tun wir in der Zwischenzeit? Wo sollen wir hin?«
    »Dorthin, wo wir angefangen haben. Zurück zur Absturzstelle.«
    Lisa runzelte die Stirn. »Aber weshalb? Sie ist militärisch abgeschirmt. Wir haben keine Chance, da ranzukommen.«
    Jacks Stimme wurde angespannt. »Wenn David irgendwohin will, dann dorthin. Deswegen.«

18
    FINSTERE GESCHÄFTE
    8. August, 1.15 Uhr
Konferenzraum, Weißes Haus
    BEI DER NÄCHTLICHEN Besprechung ließ sich Lawrence Nafe von jedem Einzelnen der Joint Chiefs of Staff Bericht erstatten. Es sah ganz und gar nicht gut aus. Die chinesische Marine und Luftwaffe hielten die US -amerikanischen Streitkräfte in Schach.
    Der Marinesekretär am Fußende des Tischs erläuterte: »Zwar sind die Erdbeben vorüber, aber die Militärbasen an der gesamten Westküste liegen nach wie vor in Schutt und Asche und haben alle Hände voll damit zu tun, in den Normalzustand zurückzukehren. Dadurch wird die Unterstützung eines längeren Konflikts auf der anderen Seite des Pazifiks stark behindert. Ein zweiter Flugzeugträger, die USS Abraham Lincoln, ist mit seinem Kampfgeschwader vom Indischen Ozean aus unterwegs. Aber er ist immer noch drei Tage entfernt.«
    »Was wollen Sie damit also sagen?«, fragte Nafe erschöpft und gereizt.
    Hank Riley, Kommandant des Marine Corps, gab Antwort. »Uns ist bei dieser Schlacht sozusagen eine unserer beiden Hände gebunden, Sir. Unsere Versorgungslinien über den Pazifischen Ozean sind bestenfalls dünn. Nach den Flutwellen steht Honolulu immer noch einen Meter unter Wasser. Die Luftbasen dort …«
    »Das habe ich bereits vom Stabschef der Air Force gehört«, unterbrach Nafe säuerlich. »Ich brauche Antworten, Alternativen …«
    General Hickman, Vorsitzender der Joint Chiefs, erhob sich. »Uns bleibt noch eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen können.«
    »Und die wäre?«
    »Wie zuvor bereits erwähnt kämpfen wir diese Schlacht mit einer gebundenen Hand. Das können wir ändern.«
    Nafe richtete sich gerader auf. Deswegen war er hergekommen – um Ideen zu hören, statt mit Problemen belästigt zu werden. »Was schlagen Sie vor?«
    »Ein begrenzter nuklearer Vergeltungsschlag.«
    Ein Schweigen legte sich über den Konferenzraum. Nafe umklammerte seine Knie. Eine solche Option hatte er bereits früher am Tag mit Nicolas Ruzickov durchgesprochen. Er versuchte, die Aufregung aus seiner Stimme herauszuhalten, als er fragte: »Haben Sie schon einen Plan?«
    Der General nickte. »Wir durchbrechen entschlossen die Blockade. Eine ultimative Antwort. Nur militärische Ziele.«
    Nafe kniff die Augen zusammen. »Weiter.«
    »Von zwei U-Booten der Ohio-Klasse aus, die vor der philippinischen Küste liegen, beschießen wir drei entscheidende Zonen mit Trident-Two-Lenkwaffen.« Der General zeigte auf die Karte. Die Ziele waren darauf hervorgehoben. »Das wird der Blockade das Genick brechen. Die Chinesen werden zum Rückzug gezwungen sein. Wichtiger jedoch, sie erhalten die Botschaft, wie ernst uns der Schutz unserer Interessen in der Region ist.«
    Nafe warf Nicolas Ruzickov einen kurzen Blick zu. Ein ähnliches Szenario hatte der Leiter der CIA vorgeschlagen. Eines war klar: Der Mann hatte an so vielen Fäden gezogen, dass sogar die Joint Chiefs of Staff davon beeinflusst worden waren. Nafe nahm einen Ausdruck ernster Nachdenklichkeit an, spielte die Rolle des besorgten Patriziers. »Ein nuklearer Vergeltungsschlag.« Er schüttelte den Kopf. »Traurig, traurig, dass uns die Chinesen so weit getrieben haben.«
    »Jawohl, Sir«, pflichtete der General bei und senkte den Kopf.
    Mit einem Seufzer sackte Nafe in sich zusammen. Geschlagen. »Doch sehe ich tragischerweise keine andere Möglichkeit. Machen Sie weiter. Machen Sie einfach weiter!« Nach einer angemessen langen Pause stand er mühsam auf. »Und möge Gott uns allen gnädig sein.« Er drehte sich um und schritt zum Ausgang,

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