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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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gerade das letzte Shuttle nach oben.«
    Diese Worte gefielen Karen gar nicht. Das letzte Shuttle … Was war mit ihr?
    Rolfe führte sie zum Schaltpult der Andockstation. Nach einem Blick durch das Fenster sagte er in ein Mikrofon: »Alles klar, Argus ?«
    Karen spähte durch die Scheibe. Der Pilot und die letzten Wissenschaftler, die sich beide in das hintere Passagierabteil gequetscht hatten, saßen abfahrbereit im Tauchboot.
    »Systeme zeigen grünes Licht. Bereit zum Ausstieg!«, funkte der Pilot.
    »Erhöhe Druck.« Rolfe drückte einen großen blauen Knopf und schaltete das Andocksystem ein.
    Unmittelbar nach dem Druckausgleich öffneten sich die Röhren nach draußen, und das hereinströmende Wasser verschluckte bald das Boot. Karen sah sich alles genau an. Wenn Dr. Cortez nicht noch auftauchte, musste sie womöglich allein damit zurechtkommen.
    Den ganzen Morgen über war sie Rolfe auf Schritt und Tritt gefolgt und hatte durch stilles Beobachten gelernt, wie die Basis funktionierte. Alles war sehr benutzerfreundlich angelegt, größtenteils wegen dieser kompakten Kontrollstation. Vier nebeneinanderstehende Monitore zeigten das Gebiet rings um die Station. Unter zwei zusätzlichen Monitoren für die ROV -Roboter gab es zwei Joysticks. Alles Übrige hatte mit der Andockstation selbst zu tun.
    Das Wasser stieg über die winzigen Beobachtungsbullaugen. Während die Station sich füllte, erregte ein schwaches Glitzern ihre Aufmerksamkeit. Etwas Kleines trieb in der Andockstation. Zunächst hielt sie es für ein Werkzeug, das jemand liegen gelassen hatte, und achtete wieder auf das Tauchboot. Auf der anderen Seite drüben überprüfte dessen Pilot gerade den Antrieb und hob vom Deck ab.
    Doch dann machte das Glitzern erneut auf sich aufmerksam. Wieder trieb dieses Ding an dem winzigen Fenster vorüber.
    Karen beugte sich näher heran und erkannte, um was es sich handelte.
    Eine Brille. Die Gläser waren zerbrochen, der Rahmen verbogen.
    Mit einer schnellen Handbewegung erstickte sie ihr entsetztes Aufstöhnen.
    8.15 Uhr
Nautilus
    In einer Schlammwolke verborgen bewegte Jack sein Tauchboot zentimeterweise an der Basis eines Felsens entlang. Er hielt sich unter einem Vorsprung, damit sein Sonarschatten möglichst klein blieb, behandelte die Pedale wie rohe Eier und gab sich alle Mühe, nicht schneller zu werden als die Strömung, um ja keine Spur in der Wolke zu hinterlassen und so seine Position zu verraten. Der Lichtkegel des Suchscheinwerfers der Perseus schwenkte in einem Zickzackmuster über ihn hinweg. Sein Verfolger wartete darauf, dass sich der Schlamm setzte.
    Jack war klar, dass er vorher das Weite suchen müsste.
    Dennoch zwang er sich dazu, das Schneckentempo beizubehalten. Er fuhr das Tauchboot blind, ohne Scheinwerfer. Allein das Sonar leitete ihn. Langsam schob er sich voran. Sein Ziel: eine Abzweigung weiter vorne. Er hatte keine Ahnung, wohin sie führte oder ob sie gar eine Sackgasse war, aber er musste die Hauptschlucht verlassen haben, bevor die Wolke sich zerstreute.
    Da ertönte eine dröhnende Stimme über den Ohrhörer. »Ich weiß, dass du da unten bist, Kirkland. Du kannst dich nicht auf ewig verstecken.«
    Spangler … na toll … aber nicht gerade eine Überraschung.
    Jack verhielt sich weiterhin ruhig, stellte sich tot.
    »Ich halte deine Frau in der Meeresbasis gefangen und habe dein Schiff beschlagnahmt. Zeige dich, und ich lasse die anderen am Leben.«
    Er widerstand dem Drang zu lachen. Aber sicher!
    Das Schweigen dehnte sich schier endlos. Erneut ertönte Davids Stimme, jetzt wesentlich wütender. »Soll ich Professor Grace während deiner Abwesenheit ein paar Lektionen erteilen? Möchtest du das? Möchtest du vielleicht ihr Geschrei hören, wenn Lieutenant Rolfe sie vergewaltigt?«
    Jack ballte wütend die Hände, schwieg jedoch weiter. Sich zu zeigen würde Karen mehr Schmerzen zufügen, als es nutzen würde. Am besten hielte er sich weiter bedeckt.
    Endlich öffnete sich rechts eine Seitenschlucht. Jack lenkte die Nautilus in den schmalen Einschnitt und gab Gas. Sonarechos füllten nach und nach den Bildschirm des Navigationscomputers. Er seufzte erleichtert. Es war keine Sackgasse. Die Schlucht wand sich in die Ferne und verzweigte und teilte sich.
    Voller Sorge raste er den tiefen Spalt entlang. Wände sausten blitzschnell vorüber. Er benötigte Zeit und Distanz, um den Schweinehund abzuschütteln.
    »Wohin willst du, Jack?« Hinter ihm flammten Scheinwerfer auf.
    Jack sprang

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