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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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feindlichen Tauchboot hindurch. Dabei erhaschte er einen kurzen Blick auf David, der in seinem zigarrenförmigen Glasabteil auf dem Bauch lag. Dann drehte die Perseus plötzlich ab.
    Er sah ihr nach und entdeckte, dass ihre Torpedos nach wie vor auf ihn gerichtet waren. Ein feuriger Finger erschien.
    »Mist!«
    Er richtete sich in seinem Sitz auf. Die nächste Schlucht war zu weit entfernt. Sein Sonar fing das Signal des heranjagenden Geschosses ein. Er ertappte sich dabei, dass er sich weit vorbeugte, als könne er so seine Geschwindigkeit erhöhen. »Schneller …«
    Ein Gelächter ertönte über seinen Sprechfunk. »Adios, du Arschloch!«
    Zur Schlucht würde er es nicht mehr schaffen, so viel stand fest. Also suchte er nach anderen Möglichkeiten und entdeckte einen großen Felsbrocken auf der Spitze des Berges. Er drückte das linke Pedal durch und raste in einem steilen Winkel darauf zu.
    »Selbstmord, Jack? Zumindest ein ehrbarer Tod.«
    Jacks Blick flackerte zwischen dem heranjagenden Torpedo und der bevorstehenden Kollision hin und her. Er biss sich auf die Lippe und rechnete. Im letzten Augenblick blies er den Ballast aus den Tanks und gab Vollgas. Die Nase seines Tauchboots schlug in den schlammigen Grund vor dem Felsbrocken – und prallte zurück.
    Dank des erhöhten Auftriebs vollführte das winzige Fahrzeug einen Salto über den Felsbrocken hinweg wie ein Turner, der einen siegverdächtigen Bocksprung hinlegte.
    Was dem Torpedo allerdings nicht gelang.
    Der riesige Felsbrocken zerbarst unter der Nautilus. Der Explosionsstoß drückte das Heck des Tauchboots hoch, und kleine Steinchen prasselten auf die Unterseite ein. Jauchzend ritt Jack auf der Schockwelle dahin, während er neuen Ballast ansaugte und von der Welle über den Rand geschoben wurde.
    Wie ein Bleigewicht sank er direkt in die nächste Schlucht hinab.
    Knapp vor dem Grund richtete er sein Boot wieder aus und jagte dicht über dem Meeresboden dahin. In ihm mischten sich Erleichterung und Aufregung, jedoch war beides nur von kurzer Dauer. Bald wurde es in dem dunklen Wasser über ihm heller, während David mit seinem schnelleren Tauchboot aufholte.
    Jack musterte seine Sonaranzeige. Vor ihm tauchte ein seltsamer Schatten auf. Da er nicht wusste, was da auf ihn zukam, ließ er den Scheinwerfer brennen.
    Er brauchte ein Versteck – und zwar bald!
    Nachdem er eine leichte Biegung in der Schlucht hinter sich gelassen hatte, entdeckte er die Anomalität. Ein Felsbogen überspannte den Abgrund, eine hohe, schmale Brücke aus Stein.
    Er glitt darunter her. Sie war zu klein, um ihn zu verbergen, aber bei ihrem Anblick kam ihm eine Idee. Er bremste ab und ließ sich auf den schlammigen Grund sinken.
    Es war an der Zeit, auf gleiche Augenhöhe zu gehen.
    Konferenzraum, Weißes Haus
    Lawrence Nafe stand vor der strategischen Karte, die vom Computer auf die Rückwand des Konferenzraums im Weißen Haus projiziert wurde. Hinter ihm hatten sich die Joint Chiefs of Staff, das Kabinett sowie der Geheimdienst versammelt.
    Auf der Karte glühte die winzige Insel Okinawa rot auf.
    Vernichtet. Hunderttausende in einem einzigen grellen Blitz getötet.
    Sein Verteidigungsminister sagte: »Wir müssen ein Ziel auswählen, Mr President. Der Vergeltungsschlag muss in Kürze erfolgen und hart sein.«
    Nafe trat von der Karte weg und drehte sich um. »Peking.«
    Die um den Tisch versammelten Männer starrten ihn an.
    »Brennt es bis auf die Grundmauern nieder!«
    8.55 Uhr
Perseus
    David, der auf dem Bauch in der schlanken Pilotenkanzel seines Tauchboots lag, jagte um eine Kurve. Der Schweiß rann ihm schon in Mund und Nase. Er gab sich nicht die Mühe, ihn wegzuwischen. Er wagte nicht, die Kontrollhebel loszulassen. Auf der Polyacrylkuppel leuchteten Sonaranzeigen auf.
    Er lenkte um die Kurve, entdeckte seine Beute und lächelte. Also hatte der Schweinehund die Explosion nicht unversehrt überstanden.
    Jacks abgedunkeltes Tauchboot schleppte sich sichtbar beschädigt unter einem Steinbogen dahin. David sah dem verzweifelten Mann dabei zu, wie er mit aller Kraft versuchte, sein Fahrzeug von der Stelle zu bewegen, und dabei Sand und Schlamm aufwirbelte. Jedoch vergebens. Das Boot lahmte weiterhin.
    Wie ein Nestflüchter mit einem verletzten Flügel.
    »Probleme?«, funkte er hinüber.
    »Fick dich doch ins Knie!«
    David grinste. Er ließ die Perseus nach unten sinken und richtete die Scheinwerfer so aus, dass sie die Kuppel des anderen Tauchboots erleuchteten.
    Er sah,

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