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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Nichts auf dem Radar … nichts nirgendwo!
    Kapitän: Honolulu, hier ist Victor Charlie Alpha. Mayday, mayday!
    Erster Offizier: Der Himmel! Der Himmel öffnet sich!
    (tosender Lärm, dann Stille)
    ENDE DER AUFZEICHNUNG AUS DEM COCKPIT-STIMMREKORDER ZEIT: 19.08 UHR
    Jack ließ die Blätter sinken. »Du meine Güte! Was ist da oben passiert?«
    Houston rückte in seinem Sessel zurecht und streckte die Hand nach dem Fax aus. »Ein Hubschrauber ist unterwegs, um mich abzuholen. Ich möchte mir die Aufzeichnung selbst anhören. Aber um die Wahrheit zu sagen – es besteht nur eine Möglichkeit, das rauszufinden … Die Antwort liegt da unten.«
    Jack streckte eine zitternde Hand nach seinem Glas Scotch aus und leerte es in einem Zug. Das teure Getränk brannte den ganzen Weg bis in seinen Magen hinab.
    »Jack …?«
    Er füllte sein Glas ein weiteres Mal, lehnte sich in seinen Sessel zurück und nippte jetzt vorsichtiger an dem Getränk, kostete es richtig. Dann sah er dem Admiral in die Augen. »Ich gehe runter«, sagte er schlicht.
    Houston nickte und hob seinen Scotch. Jack stieß mit seinem alten Freund an. »Auf unsere Freunde«, sagte er.

9
    PUZZLETEILE
    29. Juli, 12.07 Uhr
Universität Ryukyu, Präfektur Okinawa, Japan
    KAREN RANNTE ÜBER den Mitarbeiterparkplatz. Sie war mit Miyuki zum Essen verabredet und hatte sich bereits verspätet. Das Büro und das Labor ihrer Freundin lagen auf der vierten Etage des alten Yagasaki-Gebäudes, das einstmals Büros der Verwaltung beherbergt hatte. Die Universität Ryukyu war ursprünglich auf dem Gelände des alten Shuri-Schlosses errichtet worden. 1972 hatten jedoch die Japaner die Verwaltung übernommen. Seit dieser Zeit hatte sich die Universität immer weiter über das umliegende Land und die örtlichen Gebäude ausgebreitet.
    Karen hastete die Stufen zum Eingang hinauf, eilte hindurch und ließ vor dem Wachmann hinter seinem Schalter ihre Kennkarte aufblitzen.
    Er nickte und winkte sie weiter, nachdem er ihren Namen auf seiner Liste überprüft hatte. Der Präsident der Ryukyu-Universität ging keine Risiken ein. Obgleich Okinawa nach den Zerstörungen allmählich zum Normalzustand zurückkehrte, kam es immer noch gelegentlich zu Plünderungen. Die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen waren der Versuch der Universität, ihr Eigentum zu schützen.
    Auf dem Weg zum Treppenhaus kam Karen an einer Reihe von Aufzügen vorüber, die mit einem gelben Band abgesperrt waren, an dem ein Schild mit der Aufschrift »Defekt« hing. Sie überlegte, dass die Fabriken, die solche Banderolen herstellten, jetzt wohl ein Vermögen machten. Das gelbe Band war wie bunte Luftschlangen über die ganze Insel verstreut.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr und ging schneller. Seit ihrer Rückkehr von der abenteuerlichen Tour durch die Ruinen von Chatan war dies die erste Gelegenheit für die beiden Frauen, miteinander zu sprechen. Miyuki hatte an diesem Morgen angerufen und Karen bedrängt, zu ihr ins Labor zu kommen. Sie hatte Neues über den Kristallstern entdeckt, wollte jedoch am Telefon nicht mit der Sprache herausrücken.
    Karen fragte sich, was ihre Freundin erfahren hatte. Während der vergangenen drei Tage hatte sie ihre eigenen Untersuchungen angestellt – sie hatte versucht, den Ursprung der rätselhaften Sprache zu ergründen. Dabei hatte sie allerdings nur geringe Fortschritte erzielt. Die Insel wurde ständig von Stromausfällen heimgesucht, was die Kommunikation erschwerte. Eine Zeit lang war sie sich sicher gewesen, dass die Hieroglyphen denjenigen auf einer Schriftrolle ähnelten, die in den Ruinen des Industals in Pakistan gefunden worden waren. Bei genauerer Betrachtung hatte sich jedoch herausgestellt, dass die Ähnlichkeit lediglich oberflächlich war. Diese Richtung der Untersuchung war andererseits kein völliger Schuss in den Ofen gewesen. Sie hatte sie auf einen anderen Pfad zu einer anderen ähnlichen Sprache geschickt, die sogar noch aufregender war. Dennoch wollte sie weitere Untersuchungen anstellen, bevor sie ihre Theorie laut äußerte.
    Oben auf dem Treppenabsatz wartete Miyuki in ihrem üblichen makellosen Laborkittel bereits auf Karen. »Der Wachmann unten hat mich angerufen, dass du unterwegs bist«, sagte ihre Freundin. »Dann komm!«
    Unterwegs fragte Karen: »Was hast du rausgefunden?«
    Miyuki schüttelte den Kopf. »Das siehst du dir besser selbst an.« Sie ging den Flur entlang, vorbei an den Büros der anderen Dozenten. »Was ist mit den

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