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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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nickte zu dem kämpfenden Mann herab, dessen Gesichtsfärbung jetzt ins Purpurrot übergegangen war. Die Augen traten ihm aus den Höhlen, er wusste, dass der Tod nahe war. David beachtete seine Panik gar nicht. »Aber hier haben wir unseren Sündenbock. Der arme Kerl hat an der Kiste herumgewerkelt und zufällig die Explosion ausgelöst.«
    »Also zünden wir heute Nacht?«, fragte Gregor.
    »Kurz nach Mitternacht. Anschließend werden wir sicherstellen, dass die Untersuchungsbeamten die chinesischen Elektronikteile entdecken. Mehr Beweise benötigt Washington nicht. Sie werden zu der Auffassung gelangen, dass der Rest der Jadeskulptur ebenso als Falle ausgelegt worden war, dass die Chinesen also auch den Jadearsch des Pferds mit C-4 vollgestopft hatten.«
    »Ich glaube, er ist tot, Sir«, unterbrach ihn Rolfe, der immer noch auf Weintraubs Knien saß.
    David sah nach unten. Ja, Rolfe hatte recht. Weintraub starrte mit leeren Augen zur Decke hinauf. David ließ die Nase des Toten los und wischte sich angeekelt den Handschuh an seinem Hosenbein ab. »Nehmt ihm die Fesseln ab!«
    Seine Männer gehorchten, während er Weintraub das Klebeband von den purpurrot verfärbten Lippen riss. Dann stellte er dem Mann die Jadebüste auf die Brust und platzierte dessen Hände daneben. Als er zurückwich, hatte er noch eine Idee. Er fischte aus einer Tasche ein Elektroteil, made in China, legte es dem Toten in die Finger und schloss Weintraubs Hand darüber. Ein zusätzliches Indiz.
    Dann richtete er sich auf und begutachtete sein Werk ein paar Sekunden lang. Schließlich nickte er knapp. »Gehen wir. Ich bin am Verhungern.«
    Gregor sammelte die Kisten ein. »Was tun wir mit dem zusätzlichen C-4 und den Zündern?«, fragte er.
    David lächelte. »Keine Sorge. Ich habe noch eine weitere Mission für euch. Morgen wird es hier ziemlich hektisch zugehen. Chaotisch genug, um eine weitere Operation zu decken.«
    »Sir?«
    »Ich kenne jemanden, der dieses zusätzliche C-4 zu schätzen wissen wird.« Er stellte sich im Geiste Jack Kirkland vor, der mit seinem selbstzufriedenen Grinsen einen Arm um die Schulter von Davids Schwester gelegt hatte. »Ein Abschiedsgeschenk an einen alten Freund.«
    Mitternacht an Bord der Deep Fathom
    Jack saß mit Admiral Houston zusammen an einem kleinen Tisch in der Messe. Wegen des schlechten Wetters hatte sich der Admiral dazu entschlossen, an Bord der Fathom zu bleiben, doch wurde Jack den Verdacht nicht los, dass der Grund für die Entscheidung nicht allein auf den Sturm zurückzuführen war.
    Während das Schiff heftig in der schweren See schaukelte, kaute der Admiral am stumpfen Ende seiner dicken Zigarre. Er stieß eine lange Rauchfahne aus und nahm das Wetter draußen überhaupt nicht zur Kenntnis. Der alte Seebär sorgte dafür, dass Jacks Vorrat an kubanischen Zigarren rasch zusammenschmolz. »Du hättest uns wirklich früher davon berichten sollen«, meinte Houston.
    Jack senkte den Kopf. Zuvor hatte er dem Admiral die geheimen Filmaufnahmen von der Kristallsäule und den merkwürdigen Hieroglyphen gezeigt. Nachdem er dem riesigen Kalmar nur so knapp entkommen war, mochte er sein Geheimnis nicht länger für sich behalten. »Ich weiß, aber ich dachte nicht, dass meine Entdeckungen für die Untersuchung von Belang sein könnten.«
    »Und außerdem hast du nach einer Möglichkeit gesucht, die Navy zu brüskieren.«
    Jack schnitt eine Grimasse. Vor dem alten Mann konnte er einfach nichts verbergen.
    »Deine Entdeckung erklärt vielleicht die Magnetisierung der Wrackteile«, fuhr der Admiral fort. »Wenn der Kristall eine Art Strahlung ausgesendet hat, könnte dies das Wrack irgendwie beeinflusst haben. Weintraub möchte bestimmt davon erfahren.«
    Jack nickte. Dass die Metallteile des Flugzeugs magnetisiert worden waren, hatte ihn sehr überrascht.
    »Hast du sonst noch was verheimlicht?«, fragte Houston.
    »Nein, nicht so richtig.«
    Houstons Blick ging Jack durch und durch. »Nicht so richtig?«
    »Nur ein paar Überlegungen … Nichts Konkretes.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Ist nicht wichtig.«
    Der Admiral durchbohrte Jack förmlich mit seinen stahlblauen Augen. Selbst nach zwölf Jahren wurde er unter diesem Blick innerlich immer noch ganz klein. »Lass bitte mich entscheiden, was wichtig ist und was nicht«
    Jack fühlte sich in die Ecke gedrängt. »Ich weiß nicht so recht. Halten Sie es nicht für einen merkwürdigen Zufall, dass der größte Teil des Wracks genau an der Säule gelandet

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