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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Ihre Freundin starrte an ihr vorbei den Flur entlang. Sie fuhr herum.
    Der dritte Dieb trat gerade aus einem Treppenhaus in den Flur, ein Gewehr im Anschlag. Das war also derjenige, der Schmiere gestanden hatte.
    Der Mann feuerte. Der Schuss hallte ohrenbetäubend laut.
    Aber Karen und Miyuki standen schon nicht mehr dort, wo sie eben noch gewesen waren. Beide Frauen waren durch die Tür ins Büro gesprungen. Hinter ihnen zerbarst der hölzerne Rahmen.
    Der eine der Männer hechtete zu der Pistole auf dem Boden. Karen feuerte. Die Hand des Mannes wurde zurückgerissen, und ein Blutschwall schoss hervor. Stöhnend wälzte er sich von der Waffe weg, die blutige Faust an die Brust gedrückt.
    Karen rannte weiter in den Raum hinein, damit sie sowohl die beiden Männer als auch die Türöffnung im Auge behalten konnte.
    Der letzte Mann hielt weiterhin die Hände gehoben und rührte sich nicht. Aber nicht Furcht ließ ihn wie erstarrt dastehen, so viel erkannte Karen in seinen Augen. Seine Ruhe war beinahe enervierend. Dann trat er einen Schritt zurück und schlenderte an der Wand entlang. Er wollte sie offenbar nicht bedrohen. Er versetzte seinem verletzten Gefährten einen Tritt und brüllte etwas in seiner Sprache. Der blutende Mann kroch über den Boden auf die Tür zu.
    Karens Pistole folgte ihnen. Sie schoss nicht. Nicht kaltblütig. Wenn sie gehen wollten, sollten sie es doch tun! Die Hochschulwache würde sie hoffentlich unterwegs schnappen. Aber der Grund für ihre Zurückhaltung lag nicht nur darin, dass die anderen unbewaffnet waren. Der erste Mann ließ sie nicht aus den Augen, und die Gelassenheit in seinem Blick sprach seiner Lage hohn.
    Der Mann mit dem Gewehr tauchte auf der Schwelle auf. Bevor er den Lauf hätte auf sie richten können, stieß ihn der erste Mann beiseite. Er beäugte Karen und Miyuki und sagte rasch etwas auf Japanisch mit starkem Akzent. Dann verschwanden die drei, wobei die beiden Unverletzten ihrem verwundeten Gefährten halfen.
    Karen ließ die Pistole nicht sinken, selbst als das Geräusch ihrer Schritte immer leiser wurde. »Was hat er gesagt?«, fragte sie Miyuki.
    »E … er hat gesagt, dass wir nicht wissen, was wir da entdeckt haben. Der Stern hätte niemals ans Licht kommen dürfen.« Miyuki warf einen Blick zu dem verborgenen Safe hinüber, dann wieder auf Karen. »Er sei ein Fluch, der auf uns allen lastet.«
    22.34 Uhr
USS Gibraltar, Zentralpazifisches Becken
    David Spangler führte sein Team durch die Schatten über das nasse Deck. Bei Einbruch der Nacht war der Sturm schlimmer geworden. Donner dröhnte wie Geschützfeuer, während Blitze für flackernde Sekunden die Nacht zum Tag machten. Neben ihnen warfen sich schäumende Wellen gegen die Flanken des Schiffs und überspülten sogar das Deck.
    Nach dem Abendessen hatten sich die Untersuchungsbeamten des NTSB in ihre Kojen zurückgezogen. Viele waren seekrank und wollten das Abflauen des Sturms abwarten, bevor sie sich wieder um das Wrack kümmerten. Zudem hatte David, da sich das Schiff dermaßen hin und her warf, das Hangardeck für das Personal zur Gefahrenzone erklärt, insbesondere deshalb, weil dort so viele lose Wrackteile lagen. Keines der grüngesichtigen Mitglieder des NTSB hatte etwas dagegen einzuwenden gehabt. Sie hatten schon genug damit zu tun, sich den Magen zu halten. Anschließend hatte David seinen Männern befohlen, die verlassenen Zugänge zum Hangar zu bewachen.
    Jetzt war es tiefschwarze Nacht geworden, und der Sturm tobte am ärgsten. Diesen Zeitpunkt hatte David gewählt, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Einen Moment lang suchte er auf der Leeseite der Decksaufbauten Schutz und entdeckte dabei zwei Männer. Sie bewachten den Eingang zur Rampe, die zum Hangar hinabführte. Einer der beiden hob eine Taschenlampe und gab Zeichen, dass alles in Ordnung war. Dann schaltete er ab.
    David, der einen großen Kasten an die Brust gedrückt hielt, huschte wieder in den strömenden Regen hinaus. Ihm folgten drei weitere mit ihren eigenen Ranzen beladene Männer, die sich ebenso geschickt und zielstrebig wie er über das schwankende Deck bewegten.
    David glitt in den Tunneleingang und hockte sich neben die beiden Wächter. »Alles klar?«
    »Jawohl, Sir«, berichtete sein Stellvertreter. »Der Letzte ist vor einer halben Stunde gegangen.
    David nickte zufrieden und wandte sich den anderen zu. »Ihr wisst, was ihr zu tun habt. Seid vorsichtig! Handel und Rolfe bleiben bei mir.«
    Die beiden Männer lasen

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