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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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ist?«
    »Merkwürdig? Zweifelsohne. Aber wer weiß denn schon, wie viele solcher Säulen es dort unten auf dem Meeresgrund gibt? Der Meeresgrund ist nur zu einem winzigen Bruchteil erforscht.«
    »Vielleicht.« Jack war nicht überzeugt.
    Über die beiden senkte sich Schweigen, das lediglich vom fernen Donnergrollen durchbrochen wurde. Schließlich streckte sich Houston und drückte seine Zigarre aus. »Na ja, wenn das alles ist … Es wird spät. Ich sollte mich zur Ruhe begeben, bevor ich deine ganzen Vorräte an kubanischen Zigarren aufbrauche. Vielen Dank, dass du mir deine Kabine überlässt.«
    Jack holte tief Luft. Den ganzen Nachmittag über hatte er über der Idee gebrütet, die er sich bisher nicht auszusprechen getraut hatte. »Mark …«
    Der Admiral warf ihm mit gehobenen Brauen einen Blick zu. Jack hatte ihn zum ersten Mal so formlos angesprochen. »Was ist?«
    »Ich weiß, das klingt verrückt, aber was wäre, wenn … wenn die Kristallsäule etwas mit dem Absturz von Air Force One zu tun hat?«
    »Also komm, Jack, diese These ist doch etwas sehr gewagt.«
    »Meinen Sie vielleicht, das weiß ich nicht? Aber ich bin der Einzige gewesen, der dort unten war.« Jack erinnerte sich an den Moment, als der Titangreifarm seines Tauchboots die Oberfläche des Kristalls berührt hatte. Das Gefühl des freien Falls, die Störungen.
    »Was willst du damit sagen?«
    Jack sprach sehr ernst, verzweifelt darum bemüht, ein solches Gefühl in Worte zu fassen. »Ich bin einmal in einem Unterseeboot mit Nuklearantrieb rausgefahren, und meine Koje lag nicht weit vom Reaktor entfernt. Obwohl die Energiequelle abgeschirmt war, habe ich dennoch irgendwo die gewaltige Energie hinter der Schutzwand gespürt. Es war, als würden meine Knochen etwas auffangen, das keine Maschine entdecken konnte. Es war wie da unten. Eine gewaltige, summende, leerlaufende Energie.«
    Houston starrte ihn schweigend an, dann sagte er langsam: »Ich vertraue deinem Urteilsvermögen, Jack. Ich zweifle nicht daran, dass du etwas gespürt hast. Wenn das Ding das Wrack magnetisieren konnte, dann ist es verdammt stark. Aber einen Jet, der in vierzig- oder fünfzigtausend Fuß Höhe fliegt, zum Absturz zu bringen …« Die Stimme des Admirals erstarb.
    »Ich weiß … ich weiß, wie sich das anhört. Aber ich wollte Sie lediglich wissen lassen, was ich entdeckt, was ich dort unten gespürt habe. Ich bitte Sie lediglich darum, allem gegenüber offen zu sein.«
    Houston nickte. »Ich weiß deine Aufrichtigkeit zu schätzen, Jack. Aber ich halte stets alle Optionen offen.« Der alte Mann schüttelte müde den Kopf. »Ich wünschte nur, Washington täte das Gleiche. Du weißt, dass du nicht der Einzige bist, der sich Gedanken um den Absturz macht. Die neue Administration scheint bereits zu einem Ergebnis gekommen zu sein.«
    »Was sagen sie denn jetzt?«
    »Sabotage. Seitens der Chinesen.«
    Jack zog die Brauen zusammen. Während der vergangenen paar Tage war er zu beschäftigt gewesen, um die Nachrichten zu verfolgen. »Aber das ist lächerlich. Präsident Bishop war einer der zuverlässigsten Anwälte für eine langfristige Übereinkunft mit China. Warum hätten sie ihn ermorden sollen?«
    Der Admiral schnitt ein finsteres Gesicht. »Ist alles Politik. Pose. Aber als Antwort haben die Chinesen bereits ihre Diplomaten aus den USA abgezogen und unsere aus ihrem Land geschmissen. Erst heute Morgen habe ich erfahren, dass die chinesische Marine zu einem Manöver ausgelaufen ist. Noch ein bisschen mehr Pose ihrerseits, aber Washington spielt nach wie vor ein gefährliches Spiel.«
    Plötzlich kam sich Jack albern vor, dass er seine eigenen wilden Schlüsse laut geäußert hatte. Der Admiral hatte genug eigene Sorgen. »Dann brauchen wir vermutlich die wahre Antwort so bald wie möglich.«
    »Zweifelsohne. Zumindest steht uns ab morgen das Tauchboot der Navy zur Verfügung. Wenn zwei Tauchboote runtergehen, sollten wir schneller vorankommen können.«
    Jack nickte. Das Tauchboot war der neueste Prototyp, Teil der Deep Submergence Unit der Navy, ausgelegt für Tiefen bis fünfzehntausend Fuß und eine Geschwindigkeit von bis zu vierzig Knoten. »Ich habe von der Perseus gelesen. Ein echter Ferrari der Flotte.«
    »Ein Ferrari mit Zähnen. Er ist gerade mit einer Anzahl Minitorpedos bestückt worden.«
    Jack bekam große Augen.
    »Die jüngste Modifikation an der Perseus. Nach wie vor streng geheim.«
    »Ist es dann eine gute Idee, mir davon zu

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