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Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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erzählen?«
    Houston tat seine Sorge mit einem Wink ab. »Du hättest es sowieso morgen herausgefunden. Diese kleinen Unterseedinger sollten jegliches feindliches Meeresgetier abschrecken, das versucht, dich aufzufressen.«
    Jack grinste. »Einmal wenigstens habe ich nichts dagegen, dass mir die Navy den Rücken deckt.«
    Schritte auf der Treppe unterbrachen ihre Debatte. Beide Männer wandten sich um. George Klein kam vom Unterdeck in die Kombüse. »Ich dachte, ich hör hier oben Stimmen«, sagte der Historiker, »und hab gehofft, dass du noch wach bist, Jack.«
    Jack überraschte das ungepflegte Aussehen des Professors: dunkle Augenringe, grauer Dreitagebart; er sah aus, als hätte er mehrere Tage lang nicht geschlafen. Wenn er jetzt so darüber nachdachte, hatte er George den ganz Tag über nicht zu Gesicht bekommen. »Was ist los, Professor?«
    Der Historiker hob eine zusammengerollte Karte hoch. »Etwas, das ich dir zeigen will. Ich habe untersucht, welche Schiffe sonst noch in dieser Region verschwunden sind. Ich glaube, das solltest du dir ansehen.«
    Jack wusste, dass George nicht der Typ für voreilige Schlüsse war. Der Historiker hielt sich bedeckt, bis er brauchbare Resultate hatte. Und dem Zustand des Mannes nach zu urteilen, hatte der Mann etwas von Bedeutung ausgegraben.
    »Was hast du entdeckt?«
    »Vielleicht die Ursache für den Absturz von Air Force One.«
    Der Admiral richtete sich auf und sah Jack bedeutungsvoll an. »Anscheinend rückt heute jeder mit seiner eigenen Theorie heraus.«
    George überhörte diese Worte und ging zum Tisch hinüber. Als der Historiker die Karte entrollte, erhaschte Jack einen Blick auf den Pazifischen Ozean sowie auf ein großes, rot eingezeichnetes Dreieck. Bevor er jedoch genauer hätte hinschauen können, erschütterte ein lauter Knall das Schiff.
    Alle erstarrten.
    Als das Geräusch verhallte, hörte Jack Elvis tiefer im Bauch des Schiffes bellen.
    Der Professor zuckte zusammen und rückte seine Brille zurecht. »Das war aber nah dran. Dieser Donnerschlag muss …«
    Sowohl der Admiral als auch Jack waren aufgesprungen. »Das war kein Donner«, sagte Jack und ging zur Tür, die hinaus aufs Achterdeck führte.
    Draußen peitschte der Regen über das Deck. Der Wind wollte ihm den Türknauf aus der Hand reißen. Das Schiff tauchte tief unter ihm hinab.
    Die anderen beiden Männer folgten ihm aus der Kombüse.
    Jack wandte sich um und durchsuchte das Meer. Etwa einen Viertelkilometer entfernt konnte er die Silhouette der USS Gibraltar ausmachen. Auf dem Schiff erstrahlten jetzt überall Lichter. Von seinem Deck wälzte sich ein kleiner Feuerball in den Himmel hinauf.
    »Was war da los?«, fragte George und wischte sich die Brillengläser.
    Niemand gab Antwort – aber als Jack dem Feuerball mit dem Blick folgte, spürte er, dass ihnen die echten Schwierigkeiten erst noch bevorstanden.

11
    VERBANNT
    1. August, 8.22 Uhr
Ryukyu-Universität, Präfektur Okinawa, Japan
    VOLLER TATENDRANG STIEG Karen die Treppe von Miyukis Gebäude hinauf. Nach dem gestrigen Diebstahlversuch hatten sie und ihre Freundin den ganzen Tag bei der Hochschulwache verbracht. Obwohl sie ihre Waffe nur zur Selbstverteidigung eingesetzt hatte, hatten die Behörden die Pistole konfisziert. Wegen der rigorosen japanischen Waffengesetze hatte Karen Stunden gebraucht, bis sie sich aus der Polizeiwache im wahrsten Sinne des Wortes herausgeredet hatte. Anschließend hatte der Unipräsident die beiden Frauen voller Besorgnis über den Einbruch angerufen, sie zu beruhigen versucht und ihnen verschärfte Sicherheitsvorkehrungen zugesagt.
    Da sie einen weiteren Diebstahlversuch erwartete, hatte Karen als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme das Kristallartefakt in ihrem Bankschließfach deponiert.
    Selbst jetzt, als sie die Treppe des Gebäudes hinaufstieg, wurde sie von einem uniformierten Wachmann begleitet. Zumindest hat der Präsident sein Wort gehalten, dachte sie. Oben am Treppenabsatz ging sie zu Miyukis Labor voraus. Nachdem sie angeklopft und ihren Namen gesagt hatte, hörte sie die Zuhaltung im Schloss, dann öffnete sich die Tür einen Spaltbreit.
    »Alles in Ordnung, Doktor?«, fragte der Wachmann auf Japanisch.
    Miyuki nickte. Sie öffnete die Tür ganz und ließ Karen eintreten.
    »Von jetzt an kommen wir allein zurecht«, sagte Karen in gebrochenem Japanisch. »Wir schließen die Türen ab und rufen unten an, wenn wir gehen wollen.«
    Er nickte und wandte sich ab.
    Karen schloss die Tür, und

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