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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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warten. Ich gebe ihm zwei Minuten.«
    Er hörte einen Moment lang zu und grinste. »Danke«, sagte er und legte auf.
    Wir warteten ungefähr zwei Minuten lang, dann läutete das Telefon. Maxton meldete sich und legte nach einem kurzen »Okay« wieder auf. »Der Lastenaufzug ist da.«
    »Gehen wir«, sagte ich.
    Wir schlenderten nebeneinander über den Korridor und betraten den Lift.
    Ein Mann, der am Trinkbecken gestanden hatte, peilte die Tür eines Immobilienbüros an und verschwand darin.
    Im siebten Stock verließen wir den Lift. Maxton führte mich durch einen menschenleeren Korridor bis zum Lastenaufzug, wo uns der Hausmeister, ein Schwede, bereits erwartete.
    »Stimmt was nicht?« erkundigte sich der Mann ängstlich. »Hab’ ich was falsch gemacht?«
    »Alles in Ordnung, Oie«, sagte Maxton und gab ihm fünf Dollar. »Bringen Sie uns ganz hinunter, zum Hinterausgang.«
    »Ja«, sagte Oie, und der Lastenaufzug rumpelte abwärts.
    Maxton sah mich an und grinste. »Wissen Sie was, Lam, Sie gefallen mir. Ich glaube, Sie verstehen Ihr Geschäft.« »Danke«, erwiderte ich.
    Es klappte alles wie geschmiert. Wir mieteten uns einen Wagen und gelangten unangefochten zu der alten Villa in der Hemmet Avenue 1369.
    Ich parkte, fischte den Hausschlüssel aus der Tasche und schloß die Tür auf.
    »Was hat das eigentlich alles zu bedeuten?« fragte Maxton.
    »Eben das wollte ich von Ihnen erfahren«, entgegnete ich und marschierte geradewegs ins Eßzimmer.
    Der Raum war so kahl wie ein Kornfeld im Winter.
    »Nun?« sagte Maxton.
    Ich machte kehrt und stiefelte hinaus. »Kommen Sie.«
    »Wozu sind wir überhaupt hergekommen?«
    »Ich wollte Ihnen was zeigen.«
    »Na, dann zeigen Sie’s mir doch.«
    »Das Zeug ist weg.«
    »Wieso?«
    »Das möchte ich auch wissen.«
    »Können Sie mir sagen, was es war?«
    »Eine Batterie von fünf Kopiermaschinen«, sagte ich. »Die modernste Ausführung.«
    Er kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Das müssen Sie ein bißchen genauer erklären.«
    »Sie waren doch sicher ab und zu bei Finchley.«
    »Freilich. Er tätigte einen Großteil seiner Geschäfte von seiner Wohnung aus, und ich hatte viel mit ihm zu tun.«
    »Wie weit ist Finchleys Villa von hier entfernt?« fragte ich.
    Er überlegte. »Oh, höchstens vier Blocks.«
    »Stimmt.« Ich setzte mich wieder in Bewegung. Unsere Schritte hallten laut durch Wohnzimmer und Halle.
    Ich versperrte die Haustür hinter uns und peilte die Nachbarvilla an. Auf mein Klingeln kam eine ältliche Frau an die Tür.
    »Entschuldigen Sie die Störung, aber können Sie mir vielleicht sagen, wann nebenan die Sachen abgeholt wurden?«
    »Aber sicher kann ich Ihnen das sagen«, entgegnete die Frau erbost. »Es war heute nacht um halb drei.«
    »Sie haben wohl nicht zufällig den Firmennamen auf dem Möbelwagen gesehen, oder?«
    »Natürlich nicht! Um halb drei Uhr nachts stelle ich mich nicht ans Fenster und starre hinaus. Im Gegenteil, ich versuchte wieder einzuschlafen.«
    »Waren die Leute denn so laut?«
    »Ach, geredet haben sie überhaupt nichts, aber so ein großes Auto macht doch ziemlichen Radau, und sie liefen hin und her und schleppten alles mögliche aus dem Haus. So was geht doch nie ohne Lärm ab. Und dabei hätte das Haus eigentlich leerstehen sollen! Aber soviel kann ich Ihnen sagen: Über den Wagen hatten sie eine Plane gehängt, so daß man den Firmennamen nicht lesen konnte. Wieso interessiert Sie das eigentlich?«
    »Ich denke dran, das Haus zu kaufen, und wollte mich vergewissern, daß es jetzt leer ist. Vielen Dank für die Auskunft.« Ich wandte mich ab.
    Maxton trabte hinter mir her die Einfahrt hinunter. Als wir wieder auf dem Gehsteig standen, sagte ich zu ihm: »Okay, jetzt liefern wir den Mietwagen ab und nehmen wieder ein Taxi. Oie wird uns im Lastenaufzug in die siebte Etage befördern, das letzte Stück machen wir im Lift, und wenn wir nur ein bißchen Glück haben, merken unsere Schatten gar nicht, daß wir weg waren.«
    »Lam, mir wird allmählich einiges klar«, sagte Maxton.
    »Fein.«
    »Tja, ich verdanke Ihnen einige sehr wertvolle Informationen.«
    »Ich habe gehofft, daß sie Ihnen nützlich sind.«
    »Freilich kann ich sie verwenden, ich weiß bloß noch nicht, wie.«
    Als wir im neunten Stock des Bürohauses aus dem Lift stiegen, war der Mann, der vorhin am Trinkbecken gestanden hatte und danach in dem Immobilienbüro verschwunden war, nirgends zu sehen.
    »Wo kann ich Sie erreichen, falls ich Sie brauche, Lam?«

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