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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sagte ich. »Die Polizei macht mir Schwierigkeiten.«
    »Wie gut kannten Sie Finchley?«
    »Ich kannte ihn überhaupt nicht, aber allmählich komme ich ihm, glaub’ ich, posthum auf die Sprünge.«
    Am anderen Ende der Leitung wurde es still. Mein Gesprächspartner dachte offenbar nach. Dann sagte er: »Können Sie mir ungefähr sagen, worüber Sie mit mir sprechen wollen?«
    »Geben Sie mir fünfzehn Minuten dazu. Sie brauchen weder
    etwas zu sagen noch irgendwelche Fragen zu beantworten. Die Polizei verdächtigt Sie zwar auch, versucht aber, mir den Mord anzuhängen. Wir haben vielleicht einiges gemeinsam.«
    Abermals trat eine längere Pause ein. Dann sagte er: »Gut, fünfzehn Minuten. Kommen Sie rüber. Wie lange werden Sie brauchen?«
    »In zehn Minuten bin ich bei Ihnen.« Ich hängte auf.
    In Wirklichkeit war Maxtons Büro nur zwei Blocks von der Telefonzelle entfernt, von der aus ich ihn angerufen hatte. Ich ging das kurze Stück zu Fuß und nannte der Empfangsdame im Vorzimmer meinen Namen.
    Sie sah mich neugierig an. »Sie können gleich hineingehen, Mr. Lam. Er erwartet Sie.«
    OrvilleMaxton war ein Mann vom Kaliber eines Rugbyspielers — breitschultrig, stämmig, mit Stiernacken, dicken Brauen, kurzer kräftiger Nase, kantigen Kinnbacken und großen Händen. Er musterte mich durchdringend. Seine Augen waren grau; seine Miene war ausdruckslos.

    »Setzen Sie sich, Lam«, sagte er.
    Ich setzte mich.
    »Was möchten Sie wissen?«
    »Sie sind Mitglied einer Kommission, die im Begriff war, Aufträge zu vergeben, Finchley diente der Kommission als Anwalt. Gab es einen bestimmten Grund, warum er alle jene Kostenvoranschläge, die sich in der Aktentasche befanden, der Kommission vorlegen wollte?«
    »Freilich gab es einen. Wir wollten einen Auftrag vergeben und vorher wissen, welche Firmen sich an der Ausschreibung beteiligt hatten und wie hoch ihre Kostenvoranschläge waren.«
    »War bereits eine Besprechung anberaumt?«
    Er trommelte mit den kurzen dicken Fingern auf die Schreibtischplatte. »Nein. Es sollte aber demnächst eine stattfinden.«
    »Wo?«
    »Bei Finchley.«
    »Wann?«
    »Finchley sagte, ein Kostenvoranschlag, den er für besonders aussichtsreich hielte, stünde noch aus. Es hätte da anscheinend irgendeine Verzögerung gegeben, aber er würde bestimmt noch eingereicht... Schauen Sie, Lam, all das hab’ ich der Polizei bereits erzählt.«
    »Sie haben ihr aber nicht erzählt, wo Sie zum Zeitpunkt des Mordes waren.«
    »Verdammt noch mal, nein! Wie ich meine Abende verbringe, geht die Polizei einen Dreck an! Da heißt’s immer, man soll die Polizei unterstützen. Und was hat man davon? Nichts als Ärger. Erst löchern sie einen mit allen möglichen privaten
    Fragen, dann trommeln sie die Presse zusammen, und am nächsten Morgen kann man einen langen Schwulst über seine intimsten Angelegenheiten in der Zeitung lesen. Na, ich danke, mit mir nicht!«
    »Ich nehme an, Ihre Bemerkung bezieht sich auf Ihre eigenen Privatangelegenheiten?«
    »Nehmen Sie an, was Sie wollen. Und jetzt erzählen ¿ie mir ein bißchen was über sich selbst.«
    »Ich bin Privatdetektiv«, sagte ich.
    »Teufel auch!«
    »Ich arbeite im Auftrag einer Frau, die auf einen Bigamisten hereingefallen ist. Als sie herausfand, daß er hier in Los Angeles noch eine Ehefrau hatte, machte sie ihm eine Szene, woraufhin er das Weite suchte und dabei ihre gesamten Ersparnisse mitgehen ließ. Es gelang mir, ihn in Los Angeles aufzuspüren. Ich wollte ihn unter Druck setzen und ihm wenigstens das Geld wieder abjagen. Meine Klientin hält sich im Moment versteckt. Aus Gründen, über die ich hier nicht sprechen möchte, glaubt die Polizei, sie könnte die geheimnisvolle Frau sein, die sich zur Tatzeit in der Finchley-Villa befand, oder die Frau, die kurz nach dem Mord beim Verlassen des Hauses gesehen wurde.«
    »Das hört sich an, als ob Sie von zwei verschiedenen Frauen sprächen.«
    »Stimmt. Meiner Meinung nach handelt es sich auch um zwei verschiedene Frauen.«
    Maxton fing wieder an zu trommeln. Seine Hände waren nervös, aber sein Gesicht wirkte so unbewegt wie ein Granitmassiv.
    »Sonst noch was?« fragte er nach einer Weile.
    »Die Polizei mag es nicht, wenn ein Privatdetektiv Informationen für sich behält. Andererseits bin ich im Augenblick noch nicht so weit, um die Polizei ins Vertrauen zu ziehen. Ich versuche, meine Klientin zu decken, aber die Polizei ist mir verdammt hart auf den Fersen. Wenn ich sie eine Zeitlang

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