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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Mordfall Finchley.«
    »Ich bin im Auftrag eines Klienten unterwegs und werde dabei ständig von der Polizei belästigt. Das ist wirklich das Letzte!«
    »Nur zu Ihrer Information, Lam: Irgend jemand ist heute abend in die Villa von Dale Finchley eingebrochen, hat das Amtssiegel des Coroners an den Türen gesprengt und das Haus durchstöbert. Ein Nachbar alarmierte die Polizei, und wir gingen der Sache nach. Der Einbrecher flüchtete im Wagen und wurde von der Polizei verfolgt. Er wäre geschnappt worden, wenn der Streifenwagen nicht eine Reifenpanne gehabt hätte. Der Streifenbeamte gab einen Warnschuß ab und feuerte dann auf den hinteren Reifen und den Benzintank des flüchtenden Wagens.«
    »Auf mich hat niemand geschossen«, sagte ich.
    »Das behaupten Sie. Wir stöbern Sie zu oft in der falschen Gegend auf, mein Freund, und immer gerade dann, wenn kurz vorher was passiert ist.«
    Der Beamte filzte mich nach allen Regeln der Kunst, rührte aber mein Notizbuch und meine Brieftasche nicht an. Dafür fand er den Schlüssel zum Haus Hemmet Avenue 6139. Glücklicherweise konnte man es dem Schlüssel nicht ansehen, zu welcher Haustür er paßte.
    »Sie haben eine Menge Schlüssel«, sagte der Beamte.
    »Ich hab’ eben eine Menge Türen aufzuschließen.«
    »In der rechten Hüfttasche haben Sie ein Schlüsselbund; in der linken Hüfttasche haben Sie ein Lederetui mit einem einzelnen Schlüssel; und in der rechten Rocktasche haben Sie noch einen einzelnen Schlüssel.«
    »Na und?«
    »Was für Schlüssel sind das? Wieso haben Sie so viele?«
    »Herrje, ich hab’ eine Wohnung und ein Büro und ein Schließfach bei meiner Bank; ich hab’ diverse Geschäfte für Klienten abzuwickeln. Sie können nicht von mir verlangen, daß ich Ihnen die Geschichte jedes Schlüssels erzähle. Falls Sie die Schlüssel aber an den Türen der Finchley-Villa ausprobieren wollen — bitte, ich hab’ nichts dagegen.«
    Wie sich gleich darauf herausstellte, war das in der Tat seine Absicht. Er befahl mir, dicht hinter dem Streifenwagen zu bleiben, stieg ein, und wir gondelten los. Ich folgte ihm bis zur Villa von Dale Finchley, wo er geduldig sämtliche Schlüssel, die er bei mir gefunden hatte, an der Vorder- und der Hintertür ausprobierte. Schließlich gab er es auf.
    »Okay, Lam, Sie können sich trollen, aber Sie werden noch von Sellers hören. Sellers findet nämlich, daß Sie zu scharf rangehen.«
    »Schön, dann können Sie Sellers von mir ausrichten, daß er meiner bescheidenen Meinung nach auch viel zu scharf rangeht, und zwar an mich.«
    Der Beamte grinste.
    »Also, dann mache ich mich jetzt auf den Weg«, sagte ich.
    »Warten Sie einen Moment. Ich hab’ einen Bericht über Sie angefordert. Er muß gleich da sein.«
    »Wann?«
    »In zehn Minuten etwa.«
    Ich wußte, daß der Beamte in Wirklichkeit über Funk einen Schatten für mich angefordert hatte. Obwohl ich die Augen offenhielt, fiel mir nichts Verdächtiges auf. Vermutlich machte sich der Schatten durch irgendein Funksignal bemerkbar. Jedenfalls wurde mir nach etwa zwölf Minuten bedeutet, daß ich nach Haus gehen dürfte, und ich ließ mir das nicht zweimal sagen.
    Da ich mit mindestens zwei Schatten rechnete, fuhr ich direkt in meine Wohnung und blieb die Nacht über dort. An sich hätte ich gern noch bei Daphne vorbeigeschaut, aber so leicht wollte ich es Frank Sellers nun doch nicht machen.

12

    Am nächsten Morgen machte ich einen weiten Bogen um die Agentur, kutschierte ziellos in der Gegend herum und versuchte, meinen Schatten zu lokalisieren.
    Soweit ich das zu beurteilen vermochte, war mir nur ein Beobachter auf den Fersen. Für die Polizei handelte es sich offenbar um eine routinemäßige Überwachung, und das konnte mir nur recht sein.
    Ich wartete bis kurz nach neun Uhr und rief dann Orville Maxton an.
    »Hier ist Donald Lam, Mr. Maxton«, sagte ich.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte er.
    »Erzählen Sie mir etwas über das Siedlungsprojekt und die
    Kommission, der Sie angehören.«
    »Nix! Ich hab’ schon viel zuviel darüber geredet. Von mir
    erfährt keiner mehr was.«
    »Die landläufigen Auskünfte interessieren mich nicht. Ich möchte ganz bestimmte Dinge wissen.«
    »Und die wären?«
    »Nun, beispielsweise Ihre persönliche Meinung über Dale Finchley.«
    »Wer sind Sie — ein Reporter?«
    »Nein, ich bin ein Verdächtiger.«
    »Ein was?« rief er ins Telefon.
    »Ein Verdächtiger.«
    »Wie kommt denn das?«
    »Das wüßte ich selber gern«,

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