Im Fallschirmjäger-Bataillon 5 (German Edition)
erst im Flugzeug mit der
Bepackung der Männer zu beginnen.
Wahrscheinlich führten
wir auch separat Granatwerfer und die 82 mm rückstossfreien RG
's mit.
Die Waffen wurden entweder
mit Lastenfallschirmen oder per Hubschrauber abgesetzt. Am Kopf
trugen wir Lederkappen, die Barette setzte man wieder nach der
Landung auf. Schon wegen der belastenden Sitzhaltung, hatten wir das
Bedürfnis endlich zu Springen.
Es ertönte das
schrille akustische Vorbereitungssignal und diese grelle rote Leuchte
blinkte unheilvoll. Das hieß: „Fertigmachen zum Sprung“.
Nachdem wir in Reihe
nunmehr standen, wurde von den Verantwortlichen überprüft,
ob die Karabinerhaken der Verzögerungssäcke
sicherheitsmäßig am Drahtseil in der Maschine hingen.
Auf ging die Tür des
Fliegers, nun grünes Licht, schon war der rechte Fuß des
ersten Springers im Türrahmen. Nach leichtem Schlag auf die
Schulter sprang der Mann. Unter Beachtung einiger wichtiger
Grundsätze wie das zeitliche Abstandhalten, sichern der Leinen
usw., war die Einheit bald in der Luft.
Es waren Gefechtssprünge
und das heißt, die Sprunghöhe war nicht höher als 300
m. Die AN's sollten im Ernstfall auch nicht vom feindlichen Radar
erfasst werden.
Bei 300 Metern muss alles
sehr schnell gehen, in den Wind drehen, Waffe vorbereiten, bei
Ausrüstung wie mit einer Panzerbüchse oder dem
Fallschirmjägertornister werden diese erst am vorbereiteten Seil
zu Boden gelassen, ehe die Landung erfolgt.
Wenn der Wind noch stark
war, wurde die Fallschirmlandung keine ganz leichte Sache. Und ja
nicht versuchen stehend zu landen, schön runter gehen und dann
die Fangleinen versuchen schnell einzuholen. 1966 hatten wir den
Schirm PD 47, mit dem Schirm sprang schon die Sowjetarmee im 2.
Weltkrieg, den musste man erst einmal beherrschen. Nur für die
Gruppenführer gab einen speziellen „Kiel“ im Schirm,
dadurch konnte man ihn etwas besser lenken.
Erst kurz danach wurden
wir mit dem RS-4/1 ausgerüstet, der Schirm war schon bedeutend
besser.
Der hatte auch eine
„Ausklinkvorrichtungen“, wurdest du im E-Fall beschossen,
konntest du dich ausklinken und dann musstest du aber schnell deinen
Rettungsschirm aufkriegen.
Da war schon was dran, es
ist möglich am Schirm hängend nach unten zu schießen,
was wir auch bei der Tangermündner – Landung übten.
Von unten bereitete man uns natürlich auch so einem Empfang, da
dankst du deinem Schöpfer, dass es nur eine Übung war.
Jedenfalls ging die
Landung glimpflich ab. Nun kam das nächste Problem, das Sammeln
der Kräfte am Boden für den wirkungsvollen Einsatz. Alles
musste möglichst schnell und reibungslos gehen. Die Männer
sollten am Elbdamm in Stellung gehen. Das war schon eine praktische
Übung, mein Zugführer war völlig überfordert,
seine Befehle waren absolut sinnlos, er beherrschte in keiner Weise
das Sammeln der Leute und die Gruppenführer eierten dann
gezwungener maßen auch herum. Da merkte ich eindeutig, entweder
ist man geeignet, oder nicht.
Da gibt es kein großes
Überlegen, das muss einfach klappen, instinktiv übernahm
ich unterstützend das Kommando und bald lagen die Kämpfer
am Elbdamm. Wenn dann die MIG's ziemlich nahe über deinen Kopf
sausen drückst du dich schon in die Deckung. Die Piloten
spielten unseren Gegner, mit den Bordwaffen hätten sie unsere
Einheit ziemlich dezimiert.
Auf der anderen Seite der
Elbe lag der „Feind“ natürlich auch in Stellung.
Mein Engagement bekam man
an entsprechender Stelle wahrscheinlich mit. Ich wurde durch Befehl
dem Unteroffiziersausbildungszug zugewiesen. Gerade das wollte ich
eigentlich nie.
Dieses ständige
Funktionieren mit der fast garantierten Aussicht auf ein Jahr
Verlängerung der Dienstzeit, war gar nicht mein Fall und ich
hatte Probleme da wieder raus zukommen).
„ Ich merke
schon, Du lässt dich immer wieder von deinen Erinnerungen
leiten, von Geschehnissen die dir im Zusammenhang gerade wieder
einfallen. "
Da hast du vollkommen
Recht, mir fällt es wirklich schwer mich an den, wenn auch
vorbereiteten, „Roten Faden“ zu halten.
„ Eigentlich
stört mich das keineswegs, das erinnert mich eher an einen Film
mit entsprechender Rückblende im eigentlichen Verlauf."
Also fahr ich so wie
gehabt fort, dafür gebe ich mir Mühe, dir alles ganz nah
rüber zubringen.
Wenn ich jetzt
Dokumentarfilme über den Einsatz unserer Soldaten sehe, fällt
mir ein alter Satz ein: „Der Soldat fällt nicht, er trägt
sich tot“.
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