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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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Möglichkeit gegeben, den Müll hinauszuwerfen, der sich in seinem Hirn angesammelt hatte. „Talin hat mich um Hilfe gebeten.“ Er erzählte Lucas von den verschwundenen Kindern. „Ich brauche eine Auszeit von meinen anderen Verpflichtungen.“ Er fragte nicht um Erlaubnis, denn so lief das nicht im Rudel. Lucas hatte seine Wächter aufgrund ihrer Stärke gewählt. Sie konnten jederzeit ihre eigenen Entscheidungen treffen.
    Es sagte einiges über Luc aus, dass nie eine andere dominante Raubkatze seine Rolle in Frage gestellt hatte. Clay hatte nicht einmal daran gedacht– er war es gewohnt, ein Einzelgänger zu sein, und das Alphatier war nun einmal das emotionale Zentrum des Rudels. „Soll ich mit Cian über den Dienstplan reden?“
    „Das mache ich“, bot Lucas an. „Kit kann die einfachen Sachen übernehmen– das ist gut für seine Ausbildung.“ Er bezog sich auf einen großen Jugendlichen mit kastanienbraunem Haar, der schon jetzt die Ausstrahlung eines zukünftigen Alphatiers hatte. „Am liebsten würde ich ihn zusammen mit Rina einteilen, aber er könnte es als ein Zeichen von Misstrauen auffassen, wenn seine große Schwester mit ihm zusammen Wache schiebt.“
    Clay dachte darüber nach. „Du könntest die Wachen aufteilen, erfahrene Soldaten könnten die äußeren Gebiete übernehmen, und Cian könnte Kit die inneren Routen zeigen.“ Der genannte Leopard war schon älter, stark und geduldig. „Er wäre immer noch Wächter, wenn er sich nicht entschieden hätte, lieber Ausbilder zu werden.“
    Lucas brummte Zustimmung. „Einverstanden. Kit weiß, dass Cian auch mich ausgebildet hat, da kann er sich nicht beschweren, dass wir ihn wie ein Kleinkind behandeln.“ Wieder schwiegen sie und lauschten den Geräuschen des Waldes. Die Tiere in ihnen waren zufrieden. „Deine Talin ist ein Mensch. Sehr zerbrechlich.“
    Trotz seiner Beherrschung– die so stark war, dass die meisten nur diesen verschlossenen Teil von ihm sahen– war Clay inseiner Körperlichkeit sehr heftig. „Ich werde ihr nicht wehtun.“
    „Das scheint sie aber zu befürchten.“
    Clay war nicht überrascht, dass Lucas Talins Nervosität aufgefallen war. „Ich bin kein Märchenprinz. Niemand weiß das besser als sie.“ Das blutgetränkte Band zwischen ihnen hatte sich in den zwanzig Jahren zwar verändert, war aber nicht dünner geworden. „Sie wird ihre Furcht überwinden.“ Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
    „Ohne Berührung verhungern die Tiere in uns, Clay.“ Lucas brauchte nicht zu sagen, welche Konsequenzen das hatte. „Es ist nicht gesund, mit einer Frau eine Beziehung einzugehen, die sich dir nicht hingeben will. Frag Vaughn, wie schlimm einen so etwas mitnehmen kann.“
    „Vaughn und du, ihr habt beide weiblichen Medialen den Hof gemacht“, sagte Clay. „Zumindest hält Tally nicht mit ihren Gefühlen hinter dem Berg.“ Sie brachte ihn zwar dauernd dazu, die Wände hochzugehen, aber zweifellos waren ihre Gefühle für ihn ebenso stark. „Also lass mich in Ruhe.“
    „Schon kapiert.“ Lucas zuckte die Achseln. „Deine Frau– deine Sache.“
    Genau. Tally gehörte ihm. Nur er allein musste sie schützen. Nur er allein durfte sie besitzen. Da war sich der Leopard so sicher wie am ersten Tag ihrer Begegnung. Das machte ihn allerdings nicht blind für die Tatsache, dass sie vor ihm davongelaufen war– in die Arme anderer Männer.
    Sie gehörte ihm. Doch er wusste nicht, ob er ihr jemals vergeben konnte.
    Talin sah Clay über den Rand ihrer Kaffeetasse an. Obwohl sie sich in Joes Bar befanden, hielt sich diesmal auch Clay an Kaffee, während sie auf Max warteten.
    „Wie lange kennst du Max schon?“, fragte Clay.
    Wie alle anderen Fragen, die er ihr gestellt hatte, seit Lucas und Sascha gegangen waren, war auch diese völlig unemotional und zielgerichtet. Daran hatte sich auch nichts geändert, als er sie in der Stadt herumgefahren hatte– in einem Fahrzeug, das sich nicht aufspüren ließ–, denn sie musste sich um ein paar Shine -Kinder kümmern.
    Da sie ihre Arbeit aufgrund ihrer Krankheit mehr und mehr eingeschränkt hatte, stand keines der Kinder mehr unter ihrer direkten Aufsicht. Jon war der Letzte gewesen, den sie unterbringen musste. Der Shine -Hüter in San Francisco, Rangi, hatte wegen eines Notfalls in der Familie nach Neuseeland reisen müssen und ihr deshalb seine Schutzbefohlenen und die Suche nach dem Mörder überlassen. Das alles hatte sie Clay auf der Fahrt erzählt, aber er hatte nur

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