Im Feuer der Nacht
sich, und ihre Augen öffneten sich. Nach einer weiteren Sekunde griff sie nach ihm.
Er hielt ihre Hand fest. „Atme, Baby. Bitte, Talin, atme doch.“
Ihre Finger drückten zu, und sie atmete tief ein. Dann tat sie es noch einmal.
„Hat es geklappt?“, fragte Tamsyn.
„Ja“, flüsterte er, eine riesige Faust drückte sein Herz zusammen. „Ja.“
„Ich komm zu euch, um sie zu untersuchen. Pack sie warm ein und gib ihr viel zu trinken.“
Clay merkte kaum, dass er das Handy zuklappte und auf den Boden legte, sah nur in Talins Augen. Es zerriss ihn fast, als eine einzelne Träne über ihre Wange rann. Als er ihre Hand losließ, gab sie einen erstickten Laut von sich. „Schsch, Baby. Ich muss dich jetzt einfach in den Arm nehmen.“ Er setzte sich neben sie an die Wand und zog sie auf seinen Schoß.
Sie beklagte sich nicht, als er sie so fest an sich drückte, dass es wehtun musste. Keiner von beiden sagte etwas. Talin atmete langsam und tief, während Clay sie fest in seinen Armen hielt und tröstende Laute von sich gab. Dann endlich öffnete sie die geballten Fäuste und streckte die Finger. Sie legte die weit geöffneten Hände auf seine Brust, und es brannte, als hätte sie ihm ihr Zeichen aufgedrückt. „Ich kann wieder atmen.“
„Gut.“ Es fiel ihm schwer zu sprechen, während er den Leoparden zurückhalten musste.
„Was hast du mir gegeben?“
Seine Krallen drohten auszufahren. Es gelang ihm nur mühsam, sich zu beherrschen. „Einen kleinen Schuss Epi.“
„Habe ich denn auf irgendetwas allergisch reagiert?“
Er wollte sie küssen, sie nehmen, um sich zu überzeugen, dass er sie nicht wieder verloren hatte. „War das das erste Mal?“
Sie nickte. „Es ergibt keinen Sinn. Es muss mit–“
„Tammy wird dich gleich untersuchen“, unterbrach er sie, nach diesem Schrecken konnte er noch nicht über die Krankheit sprechen. „Danach sehen wir weiter.“
Talin setzte sich so, dass sie ihn ansehen konnte. „Mir geht es gut.“
„Du wärst fast gestorben.“
Ihre Finger glitten über seine unrasierte Wange. „Ich wusste, du würdest mich da rauskriegen.“
„Du darfst nicht sterben.“
Sie zwinkerte mit ihren grauen Augen, die Feuerringe blitzten. „Ich werde mich bemühen.“
Er wusste, dass es unvernünftig war, aber der Leopard hatte die Führung übernommen und scherte sich nicht um logische Überlegungen. Das Tier wollte sich vergewissern, dass sie am Leben war, und zwar auf unzweifelhafte Weise. „Ich werde mein Versprechen brechen.“
Ihre Augen wurden groß, aber sie fragte nicht, welches Versprechen er meinte. Stattdessen hob sie ihr Gesicht, und als er ihr über die Lippen leckte, hieß sie ihn warm, offen und hingebungsvoll willkommen. Unzweifelhaft, unveränderbar gehörte sie ihm. Völlig egal, was sie jemals gedacht und wie weit sie von ihm fortgelaufen war, sie hatte ihm immer gehört und würde ihm immer gehören. Sie spürte diese Sicherheit, als er mit seiner Zunge an ihre stieß, sie mit seinem Körper erdete, selbstverständlich nahm, was sie ihm gab, und immer mehr forderte.
Talin spürte, wie sie auf andere Art nach Atem rang, als Clay ihren Mund in Besitz nahm, ihm seinen Stempel aufdrückte. Es ging nicht um ihren Körper, sondern um ihre Seele. Er zog sie aus, riss all ihre Verteidigungsmauern nieder und raubte ihr Herz. „Clay.“ Eine Bitte, denn sie konnte die Versprechen nicht halten, die er von ihr forderte. Die heimtückische, ihr Gehirn zerfressende Krankheit entzog sich ihrer Macht.
Zur Antwort biss er in ihre Unterlippe, und als sie einen klagenden Laut von sich gab, tat er es noch einmal. Weiblicher Hunger regte sich in ihr, löschte alle Gedanken an die ungewisse Zukunft aus. Sie biss zurück. Er schien überrascht zu sein, wurde katzenhaft starr, war auf der Hut. Lächelnd küsste sie ihn, knabberte an seinen Lippen, bevor sie ihren Mund öffnete und sich auf ein Duell mit seiner Zunge einließ, das sie gewinnen wollte.
Doch dann fuhr Clay mit seinen großen, warmen Händen über ihren Körper, ließ eine auf ihrer Hüfte ruhen und umfing mit der anderen ihren Nacken. Diese Umarmung war so besitzergreifend und heftig, dass sie eigentlich hätte flüchten müssen. Stattdessen weckte es ein mächtiges, dunkles Verlangen in ihr, entflammte heiße Begierde. Sie schmolz unter seinem Kuss, presste die schmerzenden Brüste an seinen Oberkörper.
Er schnurrte.
Sie spürte die Vibrationen, und ihre Brustwarzen richteten sich in sinnlicher
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