Im Feuer der Nacht
Kopf, denn ihr wurde klar, dass er sie sah.
„Komm her“, forderte er sie mit schleppender Stimme auf.
25
Diese Stimme. Tief. Rau vom Schlaf… und mit einem Hauch von Sünde.
Talin schauderte, ihre Brustwarzen richteten sich auf. Sie hatte Clay darum gebeten, ihr Freund zu sein, aber im Augenblick wollte sie alles andere als Freundschaft. Panisch griff sie nach der Leiter. „Das sollte ich lieber nicht.“
„Komm her, Tally.“
Er klang so verschlafen und verführerisch, dass sie zögerte. Was konnte es schon schaden, sich ein Weilchen zu ihm zu setzen? Er hatte schließlich versprochen, sich zu benehmen. Sie sagte sich, dass das Gefühl, das sie in diesem Moment verspürte, keinesfalls Enttäuschung sein konnte. „Ich sehe kaum etwas.“ Mit kleinen, vorsichtigen Schritten ging sie zu ihm.
„Umgebungslicht“, murmelte er. „Anschalten, Nachtmodus.“
Sanftes Licht erhellte die kleine Küche. Schön, dass er daran gedacht hatte, aber sie konnte damit umgehen. „Ausschalten. Mir geht es gut. Aber schließ bitte nicht die Augen.“
Das erregende Rascheln von Stoff auf nackter Haut. „An der Wand ist noch Platz für dich.“
Sie hatte nichts anderes erwartet– Clay würde ihr nie erlauben, an der ungeschützten, offenen Seite der Matratze zu liegen. Sie kniete sich hin und tastete sich mit den Händen vor auf einem anscheinend sorgfältig gepolsterten Futon. „Das ist sehr bequem“, sagte sie und schlüpfte zwischen Clay und die Wand. Die Matratze war hart, aber Clay hatte ein dickes, weiches Daunenbett darauf gelegt. „Als wäre man in den Wolken.“
„Mmmh.“ Er schob sie so zurecht, bis ihr Rücken an seiner heißen Brust lag.
Sie ließ es geschehen, ließ sich von ihm zudecken, spürte seinen muskulösen Schenkel an ihren Beinen und seine Wärme überall. Und machte es sich auch mit dem Kopf auf seinem Arm gemütlich. „Bist du wach?“ Er war warm und roch ungeheuer gut nach Mann. Ihr wurde ganz heiß im Gesicht, als sie merkte, dass sie gerne mit der Zunge über seine Haut fahren würde, um festzustellen, ob er ebenso gut schmeckte, wie er roch. „Clay?“
Der Arm um ihre Taille schloss sich fester. „Ich schlafe.“
Sie lächelte über die schlecht gelaunte Antwort und schmiegte sich noch enger an ihn. Er küsste sie auf den Nacken und tat, als schnarche er. Ihr Lächeln vertiefte sich. „Ich will mit dir sprechen.“ Über Max und die Kinder, über alles und nichts. Sie spürte, dass er in nachsichtiger Stimmung war, und fuhr mit den Fingern über seinen Arm, versuchte ihre Bedürfnisse, ihren Hunger zu stillen. „Wach auf.“
Er knurrte tief in der Kehle und drehte sie herum, bis sie mit dem Gesicht ihm gegenüber lag. Dann legte er eine Hand auf ihren Nacken und zog ihren Kopf an seine warme Haut. „Schlaf jetzt.“
Sie spürte seine festen Brustmuskeln an ihren Händen, öffnete den Mund und wurde von einem Gähnen übermannt. „Ich will aber nicht“, murmelte sie, während ihr eine Hand über den Rücken strich. In langsamen, kreisenden Bewegungen… die ihre Glieder schwer werden ließen, entspannt. Sicher.
Clay spürte, wie Tally nur Sekunden danach in den Schlaf glitt. Es hätte ihm ein Lächeln entlockt, wäre er nicht so sehr damit beschäftigt gewesen, das Bedürfnis zu unterdrücken, sie sofort wieder aufzuwecken, um seinem schmerzenden Geschlecht Linderung zu verschaffen. Der Leopard war schon ganz trunken von ihrem Duft. Er drängte ihn, diese Frau auf alle nur möglichen Arten in Besitz zu nehmen. Wollte lecken, beißen und mit rauer, animalischer Hitze in sie hineinstoßen.
Nur Geduld, sagte er sich. Vor ein paar Tagen noch hatte sie sich vor ihm gefürchtet, und nun schlief sie schon in seinen Armen. Tally erinnerte sich wieder daran, was er für sie gewesen war. Bald würden die Kindheitserinnerungen und das vollkommene Vertrauen in die Hitze erwachsener Begierde münden. Mein Gott, an dem Duft ihrer Erregung konnte er sich stundenlang berauschen. In nicht allzu langer Zeit würde sie neugierig werden, wie er schmeckte. Dann konnten sie auf seine Art spielen.
Diese Nacht würde er sie in den Armen halten, und wenn sie erwachte, würde er sie gerade genug necken, um ihre Neugier zu wecken und anzuregen. Trotz der Schmerzen unterdrückter Lust lächelte er zufrieden, schloss die Augen, drückte sie an sich und schlief ein.
Aber es lief nicht nach Plan. Der Leopard meldete sich, als er merkte, dass es Tally nicht gut ging. Die Vögel sangen, und die
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