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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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Unlogische dieser Taten.
    Das Gespenst würde seine Entdeckung an den einzigen Menschen weiterleiten, dem es vertraute. Vater Xavier Perez war ein Mann Gottes, aber auch ein Soldat. Und aus Gründen, die nur er kannte, half er dem Gespenst bei seinem Kampf, Ashaya Aleine und den Rat davon abzuhalten, Programm I in die Tat umzusetzen.
    Das Gespenst verdrängte die Entführungen aus seinen Gedanken und richtete seine Aufmerksamkeit auf etwas viel Größeres, etwas, das die Kraft hatte, das ganze Medialnet zu erschüttern– die Ermordung eines Ratsmitglieds.
     
    27
    Tamsyn legte die Instrumente aus der Hand und lehnte sich müde zurück. Clay und Nate, die sich außer Hörweite leise unterhalten hatten, kehrten wieder zu ihr und Talin zurück.
    „Ich hab nichts finden können.“ Tamsyn fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Die Allergietests waren negativ, und ich habe das verflucht beste Untersuchungszeug auf dem ganzen Markt.“
    „Das können Sie sofort sagen?“
    „Ja. Deshalb gibt es nur noch zwei Möglichkeiten. Erstens, Sie sind gegen etwas allergisch, das so selten ist, dass keine Computeranalyse–“
    Talin schüttelte den Kopf und atmete erleichtert auf, als Clay ihr die Hand auf die Schulter legte. „Mir fällt nichts ein–“
    „Vielleicht etwas aus dem Wald?“, unterbrach sie Clay. „Für Talins Körper ist das ein neues Umfeld.“
    Diesmal schüttelte Tamsyn den Kopf. „Dann wäre es als etwas Unbekanntes identifiziert worden. Das ist ja das Problem– ich hab buchstäblich nichts gefunden.“
    „Und die zweite Möglichkeit?“, fragte Talin.
    „Dass es überhaupt keine allergische Reaktion war. Wir hatten nur Glück mit dem Epi.“ Tamsyn runzelte die Stirn. „Wie fühlen Sie sich jetzt?“
    „Gut.“
    „Kein Herzklopfen oder Übelkeit, nichts Außergewöhnliches?“
    Talins Herz raste, aber das hatte nichts mit dem Medikament zu tun, sondern war allein dem Mann zuzuschreiben, der mit den Fingerspitzen ihr Schlüsselbein entlangfuhr. Hielt er das etwa für gutes Benehmen? „Nein. Keinerlei Nebeneffekte.“
    Die Heilerin stieß einen Seufzer aus. „Ich werde nicht schlau daraus. Clay hat recht, wenn er möchte, dass Sie sich von einem M-Medialen durchleuchten lassen. Allerdings haben wir noch immer keinen, dem wir vertrauen können, obwohl wir danach suchen, seit Sascha und Faith zum Rudel gehören.“
    „Im Moment geht es mir gut.“ Talin wollte nicht sterben. Aber sie hätte auch nicht damit leben können, Jons Schicksal an die zweite Stelle zu setzen. Furcht und Empörung wüteten trotzdem in ihr. „Wir werden uns um meine Probleme kümmern, wenn wir Jon gefunden haben.“
    Clay sagte nichts, aber sie spürte die wilde Kraft seines Leoparden auf ihrer Haut. Er war nicht einverstanden mit ihrer Entscheidung.
    Zwei Stunden später betrat Talin ein kleines Besprechungszimmer im Hauptquartier der DarkRiver-Leoparden. Mit jeder Faser spürte sie den Sturm, der sich in Clay zusammenbraute. Er hatte sie hergebracht, damit sie die Akten durchgehen konnte, die Dev geschickt hatte, und verabschiedete sich nun: „Ich muss etwas nachprüfen. Wenn du Hilfe brauchst, frage Ria. Sie ist Lucas’ Assistentin.“ Er zeigte ihr den Knopf, auf den sie drücken musste, um Ria zu erreichen. „So weit alles klar?“
    Sie nickte. „Ich habe ein fabelhaftes Gedächtnis, schon vergessen?“
    Statt über ihren kleinen Scherz zu lachen, wandte er sich wortlos zum Gehen. Enttäuschung brannte in ihrem Herzen. Wenn er eingeschnappt war, würde sie eben auch schmollen. „Hallo!“
    Katzenhaft geschmeidig wandte er sich um, beugte sich über sie und küsste sie auf den Mund. „Benimm dich, solange ich fort bin.“
    Sie legte die Finger auf ihre Lippen, nachdem er gegangen war, beinahe hätte sie gelächelt– auch wenn er sich ihr gegenüber in Schweigen hüllte, war er doch nicht ohne einen Kuss gegangen. Schwache Hoffnungen regten sich in ihr. Der besitzergreifende Leopard in Clay war auf der Hut vor ihr. Aber, gestand sie sich mit schonungsloser Offenheit ein, auch ein Teil von ihr wartete jeden Moment darauf, dass er sie erneut verließ.
    Diese Distanz zwischen ihnen, die verborgenen Ängste– all dies schmerzte.
    Doch trotz allem kamen sie sich Stück für Stück wieder näher, das Band zwischen ihnen war stärker und inniger als in ihrer Kindheit. Das war eine wundervolle Überraschung gewesen– denn all die Jahre hatte sie sich davor gefürchtet, sich ihm wieder zu nähern, hatte Angst davor

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