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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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hinausgegangen.“
    Das starke Leuchten in Talins Augen nahm Clay gefangen. Ihre Intelligenz war verdammt sexy. „Bei allen?“
    „Ja.“ Sie lächelte. „Als seien sie auf der Suche nach Familien, nicht nach den einzelnen Kindern.“
    „ Shine nimmt doch gar keine Familien auf.“
    „Da bin ich nicht so sicher. Sieh mal.“ Sie zeigte auf eine bestimmte Akte. „Eins der drei Geschwister wird von Shine unterstützt, aber alle drei werden beobachtet. Die anderen beiden sind nur nicht bei der Stiftung, weil sie andere Stipendien haben.“
    „Kann aber nicht bei allen der Fall sein.“
    „Nein. Aber wenn man genauer hinschaut, entdeckt man, dass meistens Stiefgeschwister weder unterstützt noch beobachtet werden. Shine folgt nur den direkten Linien.“
    Clay hörte auf, mit Talins Pferdeschwanz zu spielen, aber er behielt die seidigen Strähnen weiter fest in der Hand. „Das würde eine ganze Menge erklären.“
    Talin zog die Stirn kraus. „Warum habe ich bloß das Gefühl, du weißt bereits, worauf ich hinauswill?“
    Er zog sie an den Haaren, und sie hob den Kopf. Dann küsste er sie. Die kurze Berührung ihrer weichen Lippen war eine Qual für die Katze, so verführerisch, dass die Situation kurz davor war, gefährlich zu werden. Aber noch war es nicht so weit. Er hatte sich genügend unter Kontrolle, um sich rechtzeitig zurückzuziehen. „Ich hab einen Verdacht, aber keine Beweise.“
    Sie blickte wie eine selbstzufriedene Katze. „Sieh dir mal die Stammbäume genau an.“
    Er ließ ihre Haare los, um die Blätter auszubreiten. „Nichts Auffälliges.“
    „Da ist auch nichts.“ Sie nahm ein Blatt in die Hand. „Das ist die Akte von Jon. Heute Morgen habe ich sie mir angesehen, und mir fiel plötzlich ein, dass ich den Namen Yurev Duchslaya schon einmal gehört beziehungsweise gelesen habe. Er ist als einer der ersten im Stammbaum eingetragen. Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt.“ Sie zeigte auf den Computer. „Yurev war einer der brillantesten Köpfe seiner Generation. Er ist einer der Gründe, warum wir so viel über Genetik wissen.“
    „Der Junge heißt mit vollem Namen Jonquil Alexi Duchslaya“, sagte Clay und sah sich das Blatt an. „Der Name seiner Vorfahren. Das ist nichts Unübliches.“
    „Du hast recht. Aber rate mal, was ich noch herausgefunden habe.“ Sie fuhr eine Linie auf dem Blatt mit dem Finger nach. „Jonquil ist Yurevs einziger lebender direkter Nachkomme.“
    Clay spürte Erregung in sich aufsteigen. „War Yurev ein Mensch?“
    „Nein.“ Die nächsten Worte flüsterte Talin. „Er war ein kardinaler Telepath.“
    „Verdammt.“
    „Genau.“
    Etwa eine Minute lang starrten sie einander nur an. „Was ist mit den anderen?“
    Sie zog ein langes Gesicht. „Nichts. Als seien sie im System gelöscht worden– ich habe Yurev nur erkannt, weil er in einem inzwischen vergriffenen Buch erwähnt wurde, das ich mit fünfzehn gelesen habe. Mir war langweilig, und alle anderen Bücher in der Bibliothek hatte ich schon gelesen.“
    „Freak.“
    Sie streckte ihm die Zunge heraus. „Ich nehme an, Yurev war einfach zu bekannt, um seinen Namen völlig zu streichen– aber er ist in keinem der elektronischen Bücher zu finden, seit fünfzig Jahren nicht mehr. Selbst die Datenbanken im Internet geben nur wenig über ihn her. Wenn er schon so schwer zu finden ist, weiß ich nicht, wie Shine überhaupt an die anderen herangekommen ist.“
    „Vielleicht“, murmelte er, „hatten sie einen Anhaltspunkt, eine Liste mit bestimmten Namen.“
    „Warte mal.“ Tally zog ihr Notizbuch unter den Papieren hervor. „Sieh mal, neben den Namen stehen auch Orte. Erst vor zwei, manchmal auch drei Generationen haben sie angefangen, sich im Land zu verteilen.“
    „Diaspora.“ Clay atmete schwer aus. „Yurev war nicht der einzige Mediale unter ihnen.“
    „Nein“, sagte sie. „Ich kann es nicht beweisen, aber so passt alles zusammen. Die ermordeten Kinder waren alle in einer Weise begabt, die fast medial war.“ Ihr Mund klappte auf, als sie sich an Devs Worte erinnerte. „Dev hat es uns gesagt, ohne es direkt auszusprechen.“
    „Jemand verbietet ihm den Mund, aber meiner Meinung nach ist er nicht besonders glücklich darüber.“
    „Glaubst du nicht, wir könnten daraus Schlüsse ziehen?“
    Clay fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Ein einzelner Name wird nicht ausreichen, aber mein Instinkt sagt mir, dass wir recht haben.“
    „Außerdem“, stellte sie fest, „waren

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