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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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die Medialen einmal genau wie wir. Sie haben Menschen und Gestaltwandler geheiratet. Das war gar nichts Außergewöhnliches.“ Nun klang sie etwas unsicher. „Vielleicht haben sogar viele von uns Blut von Medialen im Stammbaum.“
    „Bei Lucas weiß ich es sicher.“ Clay drehte sich um und lehnte sich gegen den Tisch, legte einen Arm um ihre Taille und stellte erfreut fest, dass sie ihm wie von selbst die Hände auf die Schultern legte. „Wir müssen uns an einen Medialen wenden.“
    Ihr Körper versteifte sich, aber sie nickte. „Du hast recht. Hier oder–“
    „Sascha ist wahrscheinlich in der Nähe.“ Er war zwar ein Mann, aber nicht unsensibel– er wusste, dass es sinnlos sein würde, Talin und Faith zusammenzubringen. Die Katze sonnte sich in Talins besitzergreifender Art. „Wir haben ein Bauprojekt mit medialer Beteiligung.“
    „Mediale?“ Sie lehnte sich neugierig an ihn. „Ich dachte, die machen nur ihre eigenen Geschäfte. Gerüchte sagen, man stirbt, wenn man mit ihnen in Konkurrenz tritt.“
    Er konnte nicht widerstehen und berührte mit den Fingern ihre Lippen. Sie tat so, als schnappe sie mit den Zähnen nach ihm. Sein Geschlecht wurde hart vor Verlangen, aber er unterdrückte das Bedürfnis, sie auf den Tisch zu werfen und seinen Hunger zu stillen. „Die DarkRiver-Leoparden leiten ein Projekt für Saschas Mutter Nikita. Immense Gewinne.“
    „Das ist eine große Veränderung“, murmelte Talin, ihr Herz schlug nicht schneller unter seinen Berührungen, aber er roch ihre Erregung. Auch wenn ihr Verstand sich noch nicht zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, sehnte sich ihr Körper schon nach ihm. „Ich frage mich, ob euch das überhaupt klar ist.“
    „Natürlich.“ Clay entspannte sich, Talin schien nicht unter irgendwelchen Nachwirkungen zu leiden. „Aber wir verraten dem Feind nichts.“
    „Bei dir hört es sich an, als wärt ihr im Krieg.“
    „Sind wir auch, verdammt noch mal.“ Er zeigte auf die Akten. „Und diese Kinder sind Kollateralschäden.“
    Das erschütterte sie. „Es scheint um mehr zu gehen, als ich weiß.“ Aber sie würde nicht nachfragen. Entweder er vertraute ihr oder nicht.
    Er zog sie an sich. „Willst du unbeteiligt wirken?“, fragte er. „Das klappt aber nicht, wenn du gleichzeitig ungeduldig mit dem Fuß wippst.“
    Sie sah hinunter und errötete. „Das war nicht nett.“
    Scharfe Leopardenzähne wanderten drohend über ihren Hals. „Ich erzähl dir alles, was du wissen willst.“ Seine unrasierte Wange rieb an der Haut, die der V-Ausschnitt ihres Pullovers freigab. „Aber im Moment müssen wir uns auf diese Sache konzentrieren. Über das andere reden wir später.“ Er drückte eine Reihe von Küssen an den Rand des Ausschnitts. „Ich würde gerne deine Sommersprossen zählen.“
    „Nach der ersten Million würdest du den Überblick verlieren.“ Ihr Herz sprang ihr fast aus dem Leib. Wusste er, wie viel er ihr bedeutete? Wahrscheinlich nicht.
    „Hol die anderen.“ Das würde ihr Zeit geben, sich zu sammeln, ihr Herz zu beruhigen. „Sag auch Faith Bescheid.“ Sie verzog das Gesicht und zupfte an den kurzen Haaren in seinem Nacken. „Ich bin kein Kind mehr. Ich kann damit umgehen.“
    Er sah sie amüsiert an. „Ganz erwachsen.“
    „Halt die Klappe und geh.“
    „Ich werd von hier aus anrufen.“ Was er auch tat. „Sascha ist in einer Stunde hier. Faith hat zu tun, du brauchst also nicht erwachsen zu sein.“
    „Überhaupt nicht nett.“ Sie löste sich von ihm und setzte sich auf die Tischkante.
    Clay griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich zur Tür. „Jetzt essen wir erst einmal etwas.“
    „Aber–“
    „Hast du etwas zu Mittag gegessen?“
    Sie war versucht zu lügen, aber er würde es sowieso herausfinden. „Nein.“
    „Es ist bereits drei.“
    „Hast du etwas gegessen?“, entgegnete sie.
    Er grunzte nur.
    Mit finsterem Gesicht ließ sie sich von ihm durch den Flur ziehen, an ein paar überraschten Leuten vorbei, die wahrscheinlich Rudelgefährten waren. „Gib mir eine Antwort.“
    „Ich bin ein Mann. Du bist klein und schwach. Da gelten andere Regeln.“
    „Bei allen–!“, schrie sie. „Das reicht jetzt. Ich bring dich um.“
    Die Frau vor ihnen drückte sich an die Wand, hielt ihren Laptop vor sich wie einen Schild und riss die Augen so weit auf, dass sie ihr fast aus dem Kopf fielen.
    „Clay, ich schwöre, wenn du nicht–“
    Er blieb so plötzlich stehen, dass sie fast in ihn hineinlief. Dann drehte er

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