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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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näher. »Ich werde mit Stokes sprechen.« Barnaby schaute sich um, als sie auf den rundlichen Platz traten. »Er wird die ansässigen Polizeikräfte anweisen, ein Auge auf das Haus zu haben. Was ist mit den Nachbarn? Können wir uns ihnen anvertrauen?«
    »Unglücklicherweise können uns die Nachbarn in diesem Fall nicht helfen. Mrs. Carter ist erst vor Kurzem dort eingezogen. Eigentlich haben sie in einer besseren Gegend gewohnt. Aber seit sie nicht mehr arbeiten kann und Jemmie sich mehr und mehr um sie kümmern musste, konnten sie die Miete nicht mehr aufbringen. Ihr neuer Vermieter ist ein alter Freund der Familie. Er nimmt nichts dafür, dass sie die Räume bewohnen. Er war es auch, der Mrs. Carter überzeugt hat, uns rufen zu lassen. Aber es gibt niemanden in der Nähe, bei dem sie sich wohlfühlt, niemanden, dem sie die Aufsicht über das Haus, über sich selbst oder über Jemmie anvertrauen würde. Und der Vermieter wohnt ein paar Straßen entfernt.«
    Penelope blieb stehen, als sie die Droschke erreicht hatten, und presste die Zähne fest zusammen. »Ich werde nach dem Vermieter schicken und ihn alarmieren. Ich bin mir sicher, dass er ein Auge auf die Carters werfen wird, wann immer er es einrichten kann. Und ich werde ihn bitten, uns so schnell wie möglich zu benachrichtigen, falls er oder jemand anders irgendetwas Verdächtiges sieht.«
    Barnaby öffnete den Kutschenschlag, ergriff ihre Hand und half ihr einzusteigen. Er folgte ihr, und die Tür war kaum ins Schloss gefallen, als der Kutscher die Pferde antrieb und sich auf den langen Rückweg in die besseren Stadtviertel machte.
    »Sieht so aus, als wäre das alles, was wir tun können.« Barnaby betrachtete das düstere Straßenbild durch das Kutschenfenster. In seinem Tonfall klang durch, dass er sich wünschte, es wäre anders; dass er sich wünschte, sie könnten eindeutigere Schritte unternehmen, solche, die mit größerer Sicherheit zu Jemmies Schutz beitragen würden, ohne seine Mutter zu beunruhigen, noch dazu vollkommen unnötig.
    Wieder verzog Penelope das Gesicht, schaute ebenfalls aus dem Fenster. Innerlich plagte sie sich zwar nicht mit ihrem Gewissen, aber mit einer ganz ähnlichen Instanz - ihrem Sinn für Gerechtigkeit, für Wahrheit und Aufrichtigkeit, ihrem Sinn für Lob und Dank, wenn es fällig war.
    Und ihrer Anerkennung für den ganzen Barnaby Adair, seiner Menschlichkeit.
    Viel lieber wäre es ihr gewesen, wenn sie ihn für den typischen Gentleman der höheren Kreise hätte halten können, meilenweit entfernt von der Welt, durch die sie sich mit der Droschke kutschieren ließen. Für einen Mann, den der erweiterte Kreis, in dem sie tagein tagaus verkehrte, nicht berührte und für den er keinerlei Interesse aufbrachte.
    Unglücklicherweise war sein Talent - und nur sein Talent hatte sie gedrängt, ihn um Hilfe zu bitten - der beste Beweis dafür, dass er anders war.
    Nachdem Penelope erlebt hatte, wie er mit Jemmie umgegangen war, nachdem sie das Mitgefühl in Barnabys Stimme gehört hatte, als er der armen Mrs. Carter in ihrer Not versprochen hatte, für die Sicherheit ihres Sohnes zu sorgen, war es ihr unmöglich geworden, die Augen - und den Geist - vor seinen Tugenden zu verschließen. Und das machte ihn für sie unendlich viel attraktiver als jeder noch so verwegene Charme.
    Als er morgens im Findelhaus aufgetaucht war, war sie fest entschlossen gewesen, ihn strengstens auf Distanz zu halten. Sie wollte ausschließlich geschäftlichen Umgang mit ihm pflegen, jedes kleinste Kribbeln ihrer widerspenstigen Nerven unterdrücken und ihm keinerlei Grund zu der Einbildung geben, er würde irgendeine Wirkung auf sie ausüben.
    Penelopes Entschluss war unvernünftigerweise ins Wanken geraten, als er zu früh erschienen war. Damit hatte er bewiesen, dass er einen weit besseren Zugriff auf ihre Entschlusskraft und ihren Willen besaß als jeder andere Mann in ihrer Bekanntschaft. Dennoch hatte sie sich rasch darin bestärkt, an besagtem Willen samt Entschlusskraft festzuhalten und auch an ihrem Plan, wie sie mit ihm umgehen wollte.
    Aber dann ... er hatte sich benommen, wie nur wenige andere Gentlemen es getan hätten, und hatte sich ihren Respekt auf eine Art und in einem Maße erobert, wie es keinem anderen Mann je zuvor gelungen war.
    In weniger als einer Stunde hatte er ihren Plan durchkreuzt. Penelope war nicht länger fähig, ihn zu ignorieren - oder auch nur vorzugeben, sie würde es tun -, wenn er sie gerade dazu gebracht hatte,

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