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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Hinsetzen.« »Wir sollten besser in die Hütte gehen. Da sehen sie uns nicht.« »Bleiben Sie hier. Dieses flohverseuchte Loch werde ich nicht betreten.«
    Er brachte Kirk Beeren und Nüsse, die er bei sich trug, und hörte sich die Geschichte des Überfalls an, die ihm sehr bekannt vorkam. Es hatte keinen Sinn zu fragen, weshalb Kirk keinen Wachposten aufgestellt hatte.
    »Wo ist denn Ihr Pferd?«, wollte er wissen und blickte sich suchend um.
     
    »Ich war erschöpft. Bin eingeschlafen, das dürfte gestern gewesen sein, und da ist es mir weggelaufen. Seitdem bin ich zu Fuß gegangen. Du musst mich hier rausbringen. Sind der Major und seine Leute in der Nähe?«
    Ihm war das Pferd weggelaufen?, dachte Jack angewidert.
    Ferrington war nicht in der Nähe, und er selbst hatte nicht die Absicht, sein Pferd mit dieser Ratte zu teilen, die ihm bei erster Gelegenheit an den Kragen gehen würde.
    »Sie bleiben hier«, sagte er ungeachtet Kirks wütender
    Proteste. »Verhalten Sie sich still und unauffällig. Ich habe Sie übrigens durchs Fenster gesehen. Die Schwarzen werden nicht hereinkommen, sie wissen, dass dieser Ort voller Flöhe ist.« »Ich auch, einfach schrecklich. Du kannst mich nicht zwingen, hier drinnen zu bleiben.« »Das ist richtig. Sie können gern wieder zu Fuß laufen. Ihre Chancen stehen hundert zu eins, Ferrington zu finden, da draußen gibt es nämlich keine Straßen.« »Wie lange bleibst du weg?«
    Das wusste Jack auch nicht; es hing davon ab, wie schnell der Major vorangekommen war. »Nicht lange.«
    »Kannst du mir etwas zu essen dalassen?« »Ich habe nichts, aber Ihr Körperfett wird Sie eine Weile am Leben halten.«
    Kirk tobte. Falls er ein Gewehr gehabt hätte, wäre er jetzt vermutlich auf Jack losgegangen, statt auf das Pferd loszustürzen und den vergeblichen Versuch zu unternehmen, sich in den Sattel zu schwingen und davonzureiten.
    Jack riss ihn zurück und stieß Kirk in die Hütte. »Rein
    da und Klappe halten. Sie haben sich selbst in diese
    Klemme gebracht.«
    »Und du willst abhauen und mich den Wilden überlassen«, brüllte Kirk. »Du bist doch selbst ein Wilder! Ich weiß, du wirst nicht zurückkommen, du dreckiger Schwarzer! Du gehörst zu ihnen, meinst du, ich wüsste das nicht, Abschaum bist du, abknallen sollte ich dich…«
    Jack ritt kopfschüttelnd davon. Weiter so, dachte er, dann stehen die Jungs bald mit ihren Speeren vor der Tür.
    Nun musste er Ferrington finden, was eine Verzögerung seiner eigenen Pläne bedeutete. Laut der Landkarte des Majors grenzte Grosvenor an die Montone-Station, was im Busch eine Entfernung von fünfzig Meilen zwischen den Wohnhäusern bedeutete. Mit anderen Worten, dachte er zornig, war er fünfzig Meilen von seinem Gold entfernt… falls es überhaupt noch da war.
    Gott, das wäre vielleicht ein Ding! Es einfach aufzuheben und mitzunehmen, in die Stadt zurückzukehren, es gegen Bargeld einzutauschen und als freier Mann weiterzuleben. Reich und frei zu sein! Sollte Jack Wodrow etwa so viel Glück beschieden sein?
    Zu seiner Überraschung war ihm sein richtiger Name in den Sinn gekommen, doch er schob den Gedanken beiseite. Ferrington ritt in seine Richtung, ein Anführer, der seine Aufgabe kaum besser löste als Kirk und dessen Männer im Busch weniger erfahren waren. Das hatte nichts Gutes zu bedeuten, vor allem nicht, wenn Bussamarai auch nur annähernd so viele Krieger hatte, wie Kirk behauptete. Obwohl man für einen derartigen Überfall aus dem Hinterhalt gar nicht viele Leute brauchte… Plötzlich sorgte er sich, er könnte in die falsche Richtung reiten.
    Sollte er sich lieber nach Norden orientieren?
     
    Bussamarai aufsuchen und ihn bitten, die Soldaten ungehindert passieren zu lassen? Vielleicht sogar eine Abordnung für Friedensverhandlungen zu entsenden? Warum nicht? Dieser Krieg konnte nicht ewig weitergehen; es war bedauerlich, doch die Stadt am Brisbane River wuchs, und es würden immer mehr Weiße ins Land drängen.
    Aber würde Bussamarai auf ihn hören? Jack war sich da nicht so sicher. Er könnte ebenso gut mit einem Speer in der Brust enden, weil er solchen Verrat vorgeschlagen hatte. Mit Heinrich dem Achten, dessen Taten ihn als Kind fasziniert hatten, konnte Bussamarai es jederzeit aufnehmen, wenn es um Strenge und Befehlsgewalt ging. Am besten, man dachte nicht einmal daran, ihm zu widersprechen.
    Doch Kirk störte das Bild. Er war in Gefahr und musste so bald wie möglich aus seiner misslichen Lage befreit werden.

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