Im Feuer der Smaragde
kleinen Kängurus gelebt, die die Männer geschossen hatten. Das Packpferd hatte die Munition und die Zeltausrüstung getragen. Das musste nun aufgeteilt werden. Kit selbst nahm die Ersatzwasserflaschen, zu mehr war er nicht bereit.
Um die Mittagszeit salutierten die Soldaten vor dem Leutnant, den sie mit seinem Begleiter zurücklassen mussten, und saßen auf.
Kit ritt zu Rapper hinüber. »Wir reiten heute direkt zur Montone-Station, sie liegt sechzig Meilen in diese Richtung.«
Der Sergeant nickte, konnte sich ein hämisches Grinsen jedoch nicht verkneifen. »Das sage ich schon seit Tagen, aber auf mich hört ja keiner.« »Ich brauche meine Befehle nicht zu erklären, Sergeant. Sie sollten die Männer lieber warnen, dass es Schwierigkeiten geben könnte.« »Sieht aus, als hätten sich die Nigger verdrückt, Sir. Die Gegend dürfte sicher sein.« »Da irren Sie sich aber gewaltig.« Kit hatte überlegt, ob und wann er ihnen vom Schicksal erzählen sollte, das Kirks Männer ereilt hatte. Sicher, Kirk würde es ihnen persönlich berichten, aber… Er seufzte. Besser, er brachte es hinter sich.
Er wendete sein Pferd und richtete sich an seine Männer.
»Ich habe schlechte Nachrichten. Die eingeborene Polizei wurde von einem Kriegstrupp angegriffen und ausgelöscht. Soweit wir wissen, hat nur Inspektor Kirk überlebt. Mr. Drew ist losgeritten, um ihn zu retten.«
Wie erwartet reagierten die Soldaten schockiert, verängstigt, dann zornig, und er gab ihnen ein paar Minuten Zeit, um die Neuigkeit zu verdauen. »Ich hoffe, eure Waffen sind einsatzbereit. Bleibt wachsam. Wir haben die Pflicht, diese Gegend für die Siedler zu sichern, und das wird uns nur gelingen, wenn wir die Wilden verjagen.« »Wie groß war dieser Kriegstrupp?«, wollte ein Soldat wissen. »Das kann ich nicht sagen. Kirk wird uns darüber informieren.« »Wusste Mr. Drew es nicht, Sir?« »Er war sich nicht sicher. Auf geht’s, und Gott schütze die Königin.«
Ilkepala und Bussamarai feierten gemeinsam die
Vernichtung der schwarzen Polizei.
»Als Nächste kommen die Soldaten an die Reihe«, rief der Kriegsführer. Ilkepala stöhnte.
»Meiner Ansicht nach werden die Weißen nicht sonderlich um die Abtrünnigen trauern, doch wenn wir ihre Soldaten töten, werden nur noch mehr von ihnen kommen. Und du hast selbst gesagt, du wolltest nicht gegen ihre Gewehre anrennen.« »Stimmt.« »Warum also nicht Frieden schließen?« »Meinst du, sie wollen Frieden? Von wegen. Sie wollen unsere Knochen zu Asche verbrennen.«
Dennoch sorgte Bussamarai sich wegen der Gewehre und versuchte, einen anderen Weg zu ersinnen, wie sie die Soldaten überwältigen konnten. Nungulla prahlte nach wie vor, er könne ihnen mit Hilfe dieses abtrünnigen Schweins die Waffen stehlen, und Bussamarai ließ ihn gewähren, rechnete aber damit, dass der Plan scheitern würde.
»Du solltest sie zur Umkehr zwingen«, riet Ilkepala.
»Vertreibe sie, und vermeide eine Schlacht.«
»Gut. Ich gehe einfach hin und sage ihnen, dass sie verschwinden sollen.«
Sie diskutierten hin und her, dann erinnerte Bussamarai sich an Jack Drew. »Ist er noch bei den Soldaten?« »Nein. Sie sagen, er streife allein umher.«
»Wieso?« »Vielleicht sucht er nach seiner eigenen Traumzeit. Er hat sich die Zeit genommen, den Ort der sprudelnden Wasser zu besuchen, wo er gerne sitzt und nachdenkt.« »Er hat keine Traumzeit hier draußen. Aber du meinst, er sei nicht bei den Soldaten?«
»Jedenfalls nicht heute, heißt es.« »Dann schlagen wir jetzt zu!« »Wie? Das geht nicht. Es sind achtzehn Soldaten mit Gewehren, und du hast nur ein paar Männer bei dir.« »Sechzehn. Und ist nicht einer der Anführer mit der roten Jacke krank? Sie haben ihn mit einem Begleiter zurückgelassen.« »Das stimmt, aber es sind immer noch zu viele. Du darfst sie nicht angreifen.«
Bussamarai grinste breit und zuversichtlich. »Angreifen habe ich nicht gesagt, ich sprach von zuschlagen. Sie haben zwei Anführer mit Schwertern, einer davon ist schlimm krank. Was tun denn die übrigen Soldaten, wenn sie keinen Anführer mehr haben?« »Das weiß ich nicht genau.« »Dann finden wir es heraus. Ich schicke einen Mann los, der den anderen Anführer tötet. Den, der vor ihnen her reitet.«
11. KAPITEL
Auf dem Weg zum Büro des Vieh- und Stationsmaklers, der zurzeit auch häufig Stadtgrundstücke veräußerte, traf Sam auf einen Burschen, den er schon einmal im Flur vor seinem Büro in Sydney
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