Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
beharrte Toby, nachdem er seine Anweisungen und überaus glaubwürdige Drohungen gehört hatte, die ihn in seinem Vorhaben, sich von den Soldaten und Major Ferrington fern zu halten und geradewegs nach Brisbane zu reiten, nur bestärkten. Er fragte sich, ob der Major wusste, dass sie die ganze Zeit beobachtet wurden. Er schauderte… von denselben Männern beobachtet wurden, die vergeblich darauf warten würden, dass er ihnen die Gewehre brachte.
    In dieser Nacht fesselten die Krieger ihn und warfen ihn neben Nungullas Lagerfeuer, wo er schwitzend vor Angst lag und ihren Gesprächen lauschte. Dieser Nungulla schien sehr angesehen zu sein. Mehrere Älteste saßen bei ihm und seinen bemalten Kriegern, alle waren guter Laune nach diesem erfolgreichen Tag.
    Toby hörte, wie sie über ihn sprachen; manche schlugen vor, man solle ihn samt Fesseln in den Fluss werfen, doch Nungulla war auf mehr Waffen aus und beharrte, man solle dem Plan dieses »Schweins« eine Chance geben.
    »Er könnte es schaffen; diese Männer bewachen tatsächlich die Lager der Weißen.«
    Als die Sterne verblassten, wuchs Tobys Hoffnung, und er bemerkte an der Art, in der Nungulla zu ihm herüberkam, dass er noch nicht zum Sterben verurteilt war.
    Einige Krieger sahen beleidigt zu, wie er ein Pferd erhielt und Nungulla ihm genau darlegte, was er zu tun hatte. Er warnte Toby, im Falle seines Ungehorsams
    werde man ihn töten, und Toby nickte eifrig, um dem großen Mann zu gefallen.
    »Ja«, wiederholte er mehrfach; er hatte begriffen, dass die Kundschafter ihn im Auge behalten würden und er die Waffen übergeben musste, sobald ein Mann namens Jungar an ihn herantrat, er versprach, alles zu erledigen, und durfte sich schließlich auf den Weg machen. Sie waren so sicher, ihn bis nach Brisbane überwachen zu können, dass sie ihm nicht einmal einen Begleiter mitgaben. Sollte er den Major und seine Soldaten treffen, was er eigentlich nicht vorhatte, würde er ihnen erzählen, dass der große Häuptling so viele Männer in der Gegend hatte, dass sie jeden seiner Schritte nachvollziehen konnten. Toby hatte ein Pferd und freies Geleit und würde sich hüten, den Weißen jemals wieder in die Hände zu fallen. Sollte die Polizei ihre Uniformen behalten. Zwar ging er jetzt in Lumpen, doch das machte ihm nichts aus.
    Toby grinste schlau und rieb sich den krausen Bart. Er würde in die Berge jenseits von Brisbane reiten und dort sein eigenes Leben führen.
     
    Es gab keinen Grund zur Eile, niemand hatte ihn angetrieben, dachte er glücklich, als er sich an einem sandigen Flussufer niederließ und Flusskrebse und Schlammkrabben fürs Frühstück fing. Das Fleisch war so köstlich, dass er den ersten Fang hungrig verschlang und weiter fischen wollte, doch dann braute sich ein Unwetter zusammen, ein Platzregen wie am Vortag, und er suchte mit dem Pferd einen Unterschlupf.
    Er hatte gerade eine Höhle hinter ein paar Büschen gefunden, als der Regen losprasselte, und zog das unwillige Pferd hinein, bevor er wieder die Zweige vor den Eingang schob.
     
    An den Wänden entdeckte er Gemälde, Zeug aus der Traumzeit, und Toby betrachtete gerade die einzelnen Figuren, als eine Stimme weiter hinten aus der Höhle erklang.
    »Toby! Bist du das etwa?«
    Es war Wally. Die Kameraden fielen einander in die Arme, konnten kaum glauben, dass sie dem Hinterhalt entkommen waren.
    »Was ist mit Kirk?«, wollte Wally wissen. »Hat er es auch geschafft?« »Keine Ahnung. Wohl kaum. Hab ihn jedenfalls nicht mehr gesehen.« »Ist kein Verlust«, meinte Wally achselzuckend. »Hast du noch andere gesehen?« »Die sind wohl alle ertrunken oder von den wilden Schwarzen getötet worden.« »Aber du bist auch noch mit einem Pferd entkommen! Wie hast du das geschafft? Ganz schön gerissen, mein Freund.«
    Als Toby ihm seine Mission erklärte, brach Wally in dröhnendes Gelächter aus. »Sie glauben, du bringst ihnen Waffen? Von wem willst du die denn bekommen?« »Jedenfalls nicht vom Major«, meinte Toby grinsend.
    »Aber er würde sicher gern wissen, dass seine Truppe ständig beobachtet wird.« »Sicher doch. Dafür würde er dir ein nettes Geschenk machen.« »Das ist noch gar nichts«, prahlte Toby. »Er würde mir gleich zwei Geschenke machen, wenn er wüsste, was ich ihm sonst noch alles erzählen kann.« »Was denn?« »Na ja, sie wollen doch herausfinden, wer der große Boss der Schwarzen ist, der die Regeln für den Krieg aufstellt und den keiner kennt. Weißt du was? Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher