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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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sich nicht mehr bei ihr gemeldet hatte, ebenso wenig Miss Fowler, und sie genossen auf angenehme Art ihren Tee unter Palmen, als wären sie alte Freunde. Dann berichtete Blanche von ihren Sorgen und hielt nicht einmal mit der Tatsache hinter dem Berg, dass Jessie in seinem Haus wohnte. Dennoch würde gewiss alles mit Anstand ablaufen.
    »Selbstverständlich«, sagte er freundlich. »Ihre Tochter scheint ungeachtet der derzeitigen Probleme eine nette junge Dame zu sein. Und sagten Sie nicht, sie sei sehr resolut und eigensinnig?« »Das können Sie laut sagen.«
    »Dann würde ich mir keine Sorgen machen. Sie schafft das schon.« »Mag sein, aber ich bin so wütend auf die beiden, dass ich gar nicht schreiben mag. Ich beantworte ihre Briefe nicht mehr.« »Mrs. Pinnock«, sagte Watkins ruhig, »wenn ich das sagen darf, Sie sollten schreiben. Mit ihnen in Verbindung bleiben. Sie wissen lassen, dass Sie nicht erfreut sind. Wenn sie gar keine Briefe erhalten, werden Ihre Kinder denken, Sie seien zu beschäftigt oder die Post wäre verloren gegangen…« »Oder ich wäre wütend auf sie?«
    »Nein. Sie würden es vermutlich als Zustimmung auffassen. Ich würde lieber schreiben.«
    »Ich werde es mir überlegen.« »Und vielleicht sollten Sie sich auch überlegen, ob Sie am nächsten Mittwoch wieder mit mir Tee trinken möchten, damit wir über Ihre widerspenstigen Sprösslinge reden können.«
    Blanche lächelte. »Gern.«
    Und sie schrieb. An Jessie. War gereizt, dass sie ihre Anweisungen kaum in einem Telegramm unterbringen konnte:
     
    Dein Benehmen ist schändlich.
    Du kannst es gutmachen, indem du umgehend
    Nach Hause kommst.
    Dann können wir die Vorbereitungen
    Für die Hochzeit treffen.
    MUTTER.
     
    Den folgenden Mittwochnachmittag verbrachten sie nicht in dem Teehaus. Blanche musste in Freds Büro vorsprechen, um die Verabredung zu verschieben, da ihr Schwiegervater an diesem Tag aus dem Krankenhaus
    entlassen werden sollte.
    Mr. Watkins war sehr verständnisvoll. »Schon gut, das macht nichts. Brauchen Sie Hilfe mit Mr. Pinnock? Oder kommt er allein zurecht?« »Eigentlich nicht. Er kann nur wenige Schritte gehen. Ich muss einen Rollstuhl kaufen, weiß aber nicht, wie ich ihn samt Rollstuhl nach Hause bringen soll.« »Ganz einfach. Lassen Sie den Rollstuhl nach Hause liefern. Ich hole Mr. Pinnock gemeinsam mit Ihnen ab, und wir bringen ihn sicher heim. Das heißt, wenn Sie das möchten. Sollten Sie andere Pläne haben…« »Nein. Die Krankenhausangestellten würden mir helfen, ihn in eine Droschke zu setzen, aber ich hatte mich schon gefragt, wie ich ihn ins Haus bringen soll. Wir haben nur weibliche Dienstboten. Ich glaube, Marcus würde Ihre Hilfe zu schätzen wissen.«
    Was er auch tat. Er konnte kein Getue ertragen und war froh über die feste Hand des ehemaligen Polizeibeamten, der den Schwierigkeiten des alten Mannes sachlich und nüchtern begegnete.
    »Woher kommen Sie denn so plötzlich?«, fragte er Watkins, als dieser ihn in den Rollstuhl hob, der am Seiteneingang des Hauses wartete.
    »Ich bin ein Freund der Familie«, sagte Watkins.
    »Immer zu Diensten.« »Lange werde ich diesen verdammten Rollstuhl ohnehin nicht brauchen.«
    »Das sehe ich auch so. Sie müssen Fleisch auf die
    Knochen bekommen, dann laufen Sie bald wieder herum.« »Hast du das gehört, Blanche?«, rief Marcus. »Ich laufe im Nu wieder herum. Und ich will nicht, dass ihr Frauen mich wie einen Säugling behandelt. Kein Krankenhausgetue mehr. Ich will anständiges Essen. Fangen wir mit einem großen Steak und viel Pudding an.« »Ja, du kannst haben, was du möchtest. Die Köchin ist froh, dich wieder daheim zu haben. Möchtest du dich vor dem Essen hinlegen?« »Da geht es schon los! Nein, das möchte ich nicht. Ich will auf der hinteren Veranda sitzen und auf die Bucht blicken und ein hübsches, kaltes Ale trinken. Sind Sie dabei, Mr. Watkins?«
    »Da sage ich nicht nein, Sir.« »Nennen Sie mich Marcus.«
    Sie genossen ihr Ale und unterhielten sich freundschaftlich, bis die Sonne unterging. Mr. Watkins verabschiedete sich.
    »Spielen Sie Cribbage?«, fragte Marcus. »Ja.« »Dann kommen Sie mal auf eine Partie vorbei, Fred. Sieht aus, als säße ich hier eine Weile fest. Sie sind jederzeit willkommen.«
    Beim Essen rückte Marcus mit seinen Fragen heraus.
    »Netter Kerl, dieser Fred. Solider Bursche. Pensionierter Polizist. Wusstest du, dass er Detektiv ist?« »Ja, das hat er mir gesagt.« »Wie bist du ihm überhaupt

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