Im Feuer der Smaragde
fragte sich, ob der Artikel wohl von Sam stammte.
Als sie gegangen war, wandte Adrian sich wieder der Post und seinem Brief zu, der keineswegs von Jameson, sondern von Flo stammte. Er öffnete ihn sanft, als könnte ihr Duft aus den Seiten fließen und verfliegen, bevor er ihn in sich aufgenommen hatte.
Es war wie üblich ein reizender Brief mit Neuigkeiten aus der Stadt. Merlin war verschwunden, was Adrian erleichtert zur Kenntnis nahm, da Flo nun nicht mehr in Versuchung geraten konnte, wieder für ihn zu arbeiten. Sie schrieb, es würde sie nicht überraschen, wenn Merlin unter die Goldsucher gegangen sei, denn die Menschen zögen in Scharen los, und manche fänden sogar etwas.
»So etwas könnte Kit hier gebrauchen«, murmelte er.
»Er verliert noch immer Geld und scheint zu glauben, die Geduld der Bank sei unerschöpflich.«
Adrian tat sein Bestes. Die Sträflinge erhielten einen bescheidenen Lohn von wenigen Shilling pro Woche, während freie Arbeiter ein Pfund bekamen, doch selbst dieses Geld war im Grunde verschwendet. Das Roden ging unregelmäßig voran; noch immer steckten tiefe Wurzeln in Flächen, die angeblich vollständig gerodet waren; sie hatten unsauber und willkürlich gepflügt; die Pferde waren schlecht beschlagen, die Gebäude undicht, überall lag etwas im Argen. Um die Arbeiter aufzurütteln, hatte er angeordnet, die Tabakrationen von der Qualität der Arbeit abhängig zu machen. Die Männer beschwerten sich, doch Adrian blieb hart. Er ließ die Arbeiten an der Westseite der Veranda einstellen und schickte die beiden Zimmerleute auf die Felder.
Doch das alles waren nur Kleinigkeiten, sie würden das
Unheil nicht verhindern.
Er nahm ein Blatt von Kits Briefpapier, um Flo zu antworten.
»Meine Herzallerliebste…«, begann er. Es war eine Freude, ihr zu schreiben und die Probleme um sich herum zu vergessen.
Da dies Jessies Heim werden sollte, war Adrian der Ansicht, es sei ihre Pflicht, ihm bei seinen Aufgaben zu helfen. Als sie im Esszimmer saßen und ihre Aufzeichnungen verglichen, sprach Adrian das Thema Mitgift an.
»Die Mitgift steht fest, das ist kein Problem. Allerdings will Mutter sie erst bei der Hochzeit auszahlen, also solltet ihr es am besten schnell hinter euch bringen.«
»Das klingt aber unromantisch«, meinte Jessie gereizt.
»Eine Hochzeit auf dieser Veranda, mit der herrlichen
Aussicht, das wäre doch wunderschön.« »Sei nicht albern, Jessie. Du weißt, dass Mutter das nicht gutheißen wird. Sie besteht darauf, dass du in der Kirche heiratest, und die kleine Kirche, die wir in der Charlotte Street in Brisbane gesehen haben, wäre genau richtig. Das Hotel, in dem Kit gewohnt hat, dürfte in der Lage sein, den Empfang auszurichten.« »Ich habe ihr gesagt, dass die Hochzeit und der Empfang hier stattfinden können, um Geld zu sparen.« »Warum denn nur? Mutter braucht nicht zu sparen, sondern Kit! Sie bezahlt doch alles. Und du kannst keine Leute in dieses halb leere Haus einladen. Ohne Vorhänge, ohne Wäschemangel, mit wenig Besteck und Geschirr. Wie stellst du dir das vor! Zuerst behauptest du, das alles würde zurzeit nicht gebraucht, und dann schlägst du im selben Atemzug vor, den Empfang hier abzuhalten!«
»Ich weiß«, sagte sie niedergeschlagen. »Ich habe mich hinreißen lassen. Ich dachte, wenn Mutter uns die Mitgift vorher schickte, könnte ich die notwendigen Stoffe kaufen.« »Jetzt mal im Klartext: Die Mitgift gehört dem Ehemann, er kann damit tun, was er will. Und Kit wird sie kaum für Tischwäsche ausgeben, dafür bist du verantwortlich. Und Mutter. Ich bin überrascht, dass diesmal kein Brief von ihr dabei war, sie hätte genügend Zeit dafür gehabt. Und ich habe ihr noch einmal geschrieben und erklärt, dass es mehr als vernünftig sei, die Hochzeit hier abzuhalten, da Kit kein Geld für die Hin- und Rückfahrt und die Hochzeitsreise habe. Aber von einer Feier in diesem Haus war nicht die Rede. Du solltest ihr besser noch einmal schreiben, dann reite ich zum Postamt.«
Samt meinem Brief an Flo, dachte er.
Blanche hatte Adrians Brief in der Tat erhalten und war entsetzt, dass die beiden Hohlköpfe, die sie in die Welt gesetzt hatte, alles auf die leichte Schulter nahmen.
Major Ferrington bankrott? Kam das so überraschend? Sie hatte ihm schließlich nie vertraut. Dennoch, er hatte stets den Eindruck eines wohlhabenden Mannes gemacht, der ihrer Tochter ein angemessenes Leben bieten konnte. Er hatte von seinem Anwesen und dem
Weitere Kostenlose Bücher