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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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hier!«, schrie der Polizist und schoss um sein Pult herum, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Raus hier, zum Teufel!« Doch der Schwarze weigerte sich. »Nicht anfassen, Mister. Ich will zum Boss.«
    »Der Boss will dich aber nicht sehen. Also schieb ab.« Der Arm, den der Wachhabende ergriff, war hart wie
    Stahl, und der magere schwarze Körper schien am Boden festgewachsen, sodass er vergeblich stieß und zog. Er rief wütend um Hilfe.
    »Was ist los?«, wollte Inspektor Tomkins wissen. Er war gerade dabei, Feierabend zu machen, und wollte in der Bar des National Hotel ein Glas mit Sam Dignam trinken.
    »Berittene Polizei, Sir«, brüllte der Schwarze. »Inspektor Kirk und die anderen sind alle tot.«
    »Was?«, riefen der Wachhabende und Tomkins wie aus
    einem Mund.
     
    Tomkins war ein höflicher Mann und bot sich als Sekretär an, um Trooper Wallys Aussage in Anwesenheit von Superintendent Grimes aufzunehmen. Er machte sich Notizen, während sie die Geschichte mehrfach durchgingen, doch wie es aussah, war tatsächlich die ganze Abteilung in dem Hinterhalt ums Leben gekommen. Wally war es gelungen, flussabwärts zu schwimmen und ein Pferd aufzutreiben, bevor ihn die Stammeskrieger finden konnten, doch seine Kameraden hatte er nicht mehr gesehen.
    »Hast du nach ihnen gesucht? Um zu sehen, ob du helfen konntest?«, fragte Grimes. Wally war verblüfft.
    »Ich? Keine Sorge. Sind alle tot.«
    »Was ist mit Major Ferrington und seinen Leuten? Wo sind sie?« »Gefolgt. Sollten folgen, aber ich hab sie nicht gesehen.« »Du bist ihnen auf dem Rückweg nicht begegnet?« »Nein. Bin schnell aus dem verdammten Bezirk weg. Hinüber zum Meer, hab den Weg an der Küste genommen. Ist sicherer hier.« »Also waren sie nicht vor dem gewarnt, was deinen Kameraden zugestoßen ist.«
    Wally zuckte die Achseln. Die unablässigen Fragen gingen ihm auf die Nerven. Und das war vielleicht nicht der richtige Moment, um zu verkünden, dass der Major die ganze Zeit über von Schwarzen verfolgt wurde. Er selbst hatte lieber einen sicheren Rückweg gewählt, statt den Major zu warnen, obwohl dieser ihn für die Warnung gewiss belohnt hätte. Doch seine Aussichten auf Belohnung schienen hier in Brisbane besser zu sein, und danach würde er ohnehin für immer in den Busch zurückkehren.
    »Gute Informationen, was?« »Ja«, meinte Grimes. »Und sehr, sehr traurig.« »Dann bekomme ich Geschenk dafür?« »Geschenk? Was für ein Geschenk?«
    »Shilling? Gute Shilling für Informationen?« »Ja, ich denke schon«, erklärte Grimes. »Du hast etwas Furchtbares erlebt. Der Wachtmeister wird dich zurück in die Kaserne bringen und dir eine Uniform besorgen.«
    »Lieber erst Shilling und Essen.« »Na gut«, sagte Grimes und kramte zwei Shilling hervor. »Du kannst in der Kaserne essen.« »Glauben Sie ihm?«, wollte Grimes von Tomkins wissen. »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig. Diese Katastrophe wird noch Folgen haben! Er scheint sich allerdings keine allzu großen Sorgen um seine Kameraden oder Inspektor Kirk zu machen, nicht wahr?« Grimes nickte. »Angesichts ihres mörderischen Rufes überrascht es mich nicht, dass er den Tod seiner Kameraden als Bagatelle betrachtet. Zuerst habe ich gedacht, Kirk sei verrückt, als er den Auftrag übernahm, aber er war Feuer und Flamme, der arme Kerl.«
    Sam Dignam steckte den Kopf zur Tür herein. »Was höre ich da von einem Überfall? Im Pub heißt es, ein eingeborener Polizist sei in der Stadt verhaftet worden. Ich sah ihn mit Wachtmeister Brown am Pub vorbeigehen. Was ist denn los?«
    Der Superintendent bat ihn herein und schloss die Tür.
    »Wir haben äußerst schlechte Nachrichten, können sie aber erst bekannt geben, nachdem wir mit Mrs. Kirk
    gesprochen haben.« »Rollo Kirks Frau? Wieso? Ist er verletzt?« »Schlimmer. Sein Trupp wurde von Schwarzen in einen Hinterhalt gelockt. Der Bursche, den Sie mit Brown gesehen haben, ist der einzige Überlebende. Er steht nicht unter Arrest.« »Teufel noch mal! Und alle anderen wurden getötet?« »Soweit wir wissen, schon. Wir haben jedoch bisher nur das Wort dieses Polizisten, Sam, also immer schön langsam…«
    »Aber ich könnte doch schreiben, man fürchte, er werde nicht wiederkommen, oder? Und die Zeitung erscheint ohnehin erst morgen früh, bis dahin können Sie in Ruhe mit Mrs. Kirk reden.« Er zog vor Tomkins den Hut.
    »Verzeihen Sie, Inspektor, aber der Drink muss heute ausfallen. Ich möchte mit dem eingeborenen Polizisten reden

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