Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
Viehzüchter, und man riet den Mitgliedern, ihre riesigen Besitzungen angesichts fehlender Zäune durch angekohlte Bäume oder deutliche Schilder zu markieren.
    All diese Fragen sorgten für Unruhe in Brisbane, denn die Menschen wollten wissen, wann die Behörden endlich Entwarnung geben würden.
    Superintendent Jimmy Grimes konnte nur zur Geduld mahnen, bis Polizei und Militäreinheit zurückkehrten. Erst dann würde er bekannt geben, dass das Land sicher sei. Im Augenblick konnte er die Menschen nur vom Reisen abhalten. »Es gibt kein Gesetz, das es verbietet, hinauszureiten und sich von einem Speer durchbohren zu lassen«, meinte er achselzuckend. »Aber sie sollen später bloß nicht ankommen und mir einen vorheulen.«
    Kleinfarmer mit ihren Familien hatten begonnen, in die üppige Umgebung der Stadt zu ziehen und sich dort niederzulassen. So entstanden überall am Rand von Brisbane neue Vororte.
    Baker’s Crossing gedieh. Das Geschäft diente nun als Postamt und als Vieh- und Stationsmakler und an jedem dritten Montag auch als Bank. Alles schien über Nacht geschehen zu sein, wie Ceb Baker gern mit Stolz behauptete.
    »Gerade waren wir noch ganz weit draußen, wenn man die großen Viehzüchter nicht mitrechnet, und schon gibt es hier Farmen ohne Ende. Sie schießen wie Pilze aus dem Boden. Wir mussten alles schöner gestalten, mehr Waren anbieten. Und nun müssen die Leute, die hier wohnen, nicht mehr ständig in die Stadt reiten. Baker’s Crossing gehört die Zukunft, ganz sicher.
    Wir wachsen und gedeihen…«
    Einer dieser Siedler, ein armer Farmer, der mit Frau und Tochter hart daran arbeitete, seine Parzelle zu roden, damit sie so bald wie möglich säen konnten, sah als Erster den heruntergekommenen Burschen, der auf einem lahmenden Pferd den Weg entlangritt. Er rannte hin, um zu helfen.
    Es war derselbe Siedler, der Inspektor Kirk in seinem Rollwagen nach Baker’s Crossing brachte und ganz wild darauf war, die furchtbare Neuigkeit zu verbreiten, dass
    Wilde die gesamte Abteilung der eingeborenen berittenen Polizei massakriert hatten.
     
    Kirk war erschöpft und überrascht, dass es ihm gelungen war, in die Zivilisation zurückzufinden. Tagelang nahm er dankbar Ceb Bakers Gastfreundschaft an und genoss die Ehrfurcht der Zuhörer, die seine schreckliche Geschichte aus erster Hand erfahren wollten, eine Geschichte, die sie noch ihren Kindern und Enkeln erzählen würden. Dass sie als Pioniere in ihrem harten Kampf ums tägliche Brot sogar unter Wilden gelebt hatten. Auch konnten sie von der Tapferkeit Rollo Kirks berichten, dem sie selbst begegnet waren und dem sie die Hand geschüttelt hatten, einem Mann, der allein gegen zwei Wilde angetreten war, um sein Pferd zurückzuerobern, während seine eigenen Männer voller Panik in den Fluss gestürzt und darin umgekommen waren. Mit dem Pferd war er dann entkommen… hatte die feindlichen Linien durchbrochen, indem er einen weggeworfenen Speer als Lanze gegen einen hünenhaften Krieger einsetzte, der ihn vom Pferd zerren wollte. Er war schnell geritten, hatte nach Überlebenden gesucht und keine gefunden und sich verzweifelt in die Zivilisation durchgeschlagen.
    Der arme Mann war halb verhungert. Sie gaben ihm ihr bestes Essen und sorgten dafür, dass er sich ausruhte, bevor Ceb Baker ihn in die Stadt fuhr, während das lahme Pferd hinterherhinkte.
     
    Wally kehrte auf einem anderen Weg heim. Er hielt sich in Sichtweite der Küste, weil er wusste, dass er so früher oder später auf die große Stadt stoßen würde. Er kam durch die ursprüngliche Siedlung Redcliffe, die man aufgegeben hatte, da Brisbane günstiger gelegen war, weiter durch Pétrie, wo ihn manche schief ansahen, da ein berittener Schwarzer ein ungewöhnlicher Anblick war, doch er konnte auch als Viehtreiber durchgehen. Er hielt am Breakfast Creek, um mit Schwarzen zu plaudern, die ihn gut bewirteten, da ihnen nicht klar war, dass er zur gefürchteten Polizeitruppe gehörte. Seine Uniformjacke hatte er längst weggeworfen.
    Entschlossen ritt er nach Brisbane hinein und begab sich geradewegs zur Polizeiwache. Er achtete darauf, nicht mit Weißen zu sprechen, da er fürchtete, man könnte ihn verprügeln und ihm sein Pferd wegnehmen.
    Der Dienst habende Wachtmeister schaute verwundert, als der Schwarze hereinmarschierte. Sein Oberkörper war nackt, er ging barfuss und trug nur eine dunkle Hose, die um seine mageren Hüften schlabberte. Sein stoppeliges Gesicht war ledrig wie eine Maske.
    »Raus

Weitere Kostenlose Bücher